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Interreligiöse Klos

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Es gibt Frauen. Es gibt Männer. Und es gibt Menschen. Menschen, die als Frau zur Welt gekommen sind, sich aber als Mann fühlen. Und Menschen, die eine Frau sein möchten, auch wenn sie einen Männerkörper haben. Und Menschen, die nicht so recht wissen, was von beidem sie gerade sind. Die Geschlechterfrage kann ganz schön kompliziert sein.

Die Amerikaner müssen es natürlich noch unnötig komplizieren. Der US-Staat North Carolina hat kürzlich ein Klo-Gesetz erlassen, das Transsexuelle dazu zwingt, nur jene öffentlichen Toiletten zu benutzen, die dem Geschlecht entsprechen, das in ihrer Geburtsurkunde eingetragen ist. Zu Recht gab es deswegen einen veritablen Fäkal-Orkan.

Dabei liesse sich die Sache doch ganz entspannt angehen: mit Unisex-Toiletten. Die funktionieren ja im Zug und im Flugzeug bereits wunderbar. Dann könnte man auch gleich die Pissoirs rausreissen, denn mal ehrlich: Wer auf Zielübungen steht, der sollte zur Feuerwehr. So ein Strahlrohr hats übrigens auch nie mit der Prostata.

Und wieso nicht gleich auch interreligiöse Toiletten schaffen? Ob schwuler Muslim, Hetero-Christin, transexueller Buddhist oder asexueller Helene-Fischer-Fan–wer muss, der darf. Und mit einem Schlag wären alle Diskriminierungen wegen Geschlecht, Religion, sexueller Orientierung und schlechtem Musikgeschmack weggespült.

Denn wenn wir friedlich zusammenleben wollen, müssen wir nicht die Unterschiede betonen, sondern das Verbindende suchen. Und was ist der kleinste gemeinsame Nenner? Dass alle mal müssen. Das interreligiöse Klo wäre der ideale Ort, um Vorurteile aller Art zu überwinden. Denn wo alle die Hosen runterlassen, kommt der Mensch zum Vorschein. Und der ist immer nackt. Was auch metaphorisch gemeint ist.

Man stelle sich die Szene vor: Da sitzt im mittleren Kabäuschen ein Muslim. Leicht geniert flüstert er nach rechts: «Bruder, hast du mal Klopapier? Bei mir ist alle.»

«Ich bin kein Bruder, sondern eine Schwester, auch wenn ich Herrenschuhe trage», tönt eine sonore Bassstimme zurück. «Kannst du dafür mal links fragen, ob jemand einen Tampon hat?»

Worauf aus dem dritten Kabäuschen ein Tampon geflogen kommt mit dem Kommentar: «Ich hab zwar die Tage, fühl mich heute aber eher als Mann. Und teilen ist gut fürs Karma.» Und draussen wartet der Atheist sehnsüchtig auf Erlösung. Es wäre ein heilsamer Schock für alle. Und uns würden die Augen dafür aufgehen, dass wir trotz Unterschieden alle Menschen sind – die mal müssen. Die Welt wäre eine bessere mit solchen Klos.

Nur eine Regel gälte übrigens auf der interreligiösen Toilette: Alle, ausnahmslos alle, waschen sich die Hände.

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