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Item: Einfach mal «spontan» abmachen ist in

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Kürzlich war an dieser Stelle vom früheren Abmachen die Rede. Da dopple ich nach.

– Machen wir mal wieder ab?
– Ja gern, wie wär’s am übernächsten Wochenende?
– Gut, schauen wir dann einfach spontan.

Bestens! Über mehrere Tage hinaus abmachen, ist heute total uncool, in Mode ist drum spontan. Aber dieses «Spontan mal am Wochenende» blockiert dir mehrere Tage, wenn du es ernst nimmst und wenn dir das Treffen wichtig ist.

Andere empfinden es vielleicht als Niederlage, wenn man interessantere Anfragen, die in den nächsten Tagen noch eintrudeln könnten, nicht annehmen kann. Aber das Warten auf ein gemeinsames Spontan gibt dem Gegenüber indirekt zu verstehen, dass ein Treffen mit ihm höchstens zweite oder dritte Priorität hat.

Ich finde spontan schlicht «de Hass».

Wie im Item vom 19. Februar zu lesen war (Als «Iis ga zieh» noch ein Hobby war): Früher hiess es am Freitagabend: «Also nächsten Freitag wieder um 20 Uhr hier.» Und wenn man nicht mit 40 Grad Fieber im Bett lag oder unters Tram geriet – was verhältnismässig selten passierte –, da war man zum abgesprochenen Zeitpunkt am abgesprochenen Ort. Zur Zeit. Weil ein ungeschriebenes Gesetz einander nicht warten liess. Und keinem fiel ein Zacken aus der Krone, weil er dies als uncool empfand. Hauptsache, es ging etwas – und man musste nicht daheim mit den Eltern vor dem Fernseher hocken.

Es braucht zum Abmachen alle: die Initiantin, die Planerin, den Immerdabei und den vielbeschäftigten Aber-da-muss-ich-schon-alles-Erdenkliche-in-die-Wege-leiten-euch-zuliebe. Aber wenn man plant, gibt es ein Rendez-vous. Man sieht sich und spricht nicht nur davon. Das Gefühl habe ich nämlich manchmal bei den Spontanen: Immer häufiger gamen sie dann nächtelang, hängen am Smartphone oder verkriechen sich, weil sich die spontanen Türen plötzlich geschlossen haben. In dieser Konsequenz verstehe ich mal spontan als: «Lieber nicht.» Das Nichtplanen hinterlässt mehr Verlierer als Gewinner.

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