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Jahresrechnungen: Darum gab es im Seebezirk positive Überraschungen

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Die Gemeinden des ganzen Kantons, insbesondere aber auch des Seebezirks, verzeichnen für letztes Jahr Rechnungsabschlüsse mit ausserordentlichen Gewinnen. Das neue Rechnungslegungsmodell erklärt einen Teil dieses Trends.

13 der 15 Gemeinden des Seebezirks schliessen die laufende Rechnung 2022 mit Ertragsüberschüssen ab, und die meisten von ihnen liegen vor allem auf der Einnahmenseite klar über dem Budget. Vier Gemeinden weisen einen Ertragsüberschuss von je über 4 Millionen Franken aus. Insgesamt beträgt die Gewinnsumme der Seebezirkler Gemeinden 29 Millionen Franken.

Es ist kein Zufall, dass diese historische Gewinnsituation auf das Jahr fällt, in dem alle Gemeinden auf das neue harmonisierte Rechnungslegungsmodell HRM 2 umgestellt haben. Der Kanton verlangt den Wechsel, um eine bessere Transparenz und Vergleichbarkeit in die Gemeindefinanzen zu bringen. Andere Kantone haben das Modell schon länger eingeführt.

Vermögen höher bewertet

Ein Faktor von HRM 2 hat einen besonders starken Einfluss auf die Rechnungsabschlüsse: die Abschreibungen auf einer neuen Aufwertungsreserve. Mit dem Übergang auf das neue System haben sämtliche Gemeinden ihre Vermögenswerte neu bewerten lassen. Im Falle von Immobilien, Grundstücken und anderen Anlagen hat dies zu einer oft markanten Aufwertung geführt. Dieser Mehrwert ist in der Aufwertungsreserve verbucht. Er wird nun über zehn Jahre abgeschrieben.

Diese jährliche Summe erscheint in der Gemeinderechnung unter Einnahmen, was in einzelnen Fällen Millionenbeträge ausmachen kann. Diese Abschreibungen spülen aber nicht eigentlich neues Geld in die Gemeindekassen. Es ist eine buchhalterische Massnahme, die sich über die nächsten Jahre weiterhin positiv auf die Gemeinderechnungen auswirken wird.

Steuern hielten Pandemie stand

Der zweite wichtige Einfluss auf die positiven Gemeinderechnungen sind die Steuereinnahmen. Bei der Budgetierung verlassen sich die Gemeinden jeweils auf Vorgaben und Schätzungen des Kantons, und meist sind diese eher konservativ. In Bezug auf das letzte Jahr war der Kanton aufgrund der Corona-Pandemie besonders vorsichtig. Es hat sich aber herausgestellt, dass sich dies nicht negativ auf das Steueraufkommen ausgewirkt hat.

Im Gegenteil: Vor allem die Steuereinnahmen von natürlichen Personen haben sogar stark zugenommen. In einigen Gemeinden mit starker Bautätigkeit ist dies auf eine Bevölkerungszunahme zurückzuführen, in anderen Gemeinden erwiesen sich zudem die tatsächlich eingetroffenen Steuereinkünfte aus vergangenen Jahren als viel höher als erwartet.

In Gemeinden, in denen viel gebaut wird, kommen in der Regel auch Spezialsteuern hinzu, etwa bei einem Besitzerwechsel oder aus Grundstückgewinnen. Diese sind schwer zu budgetieren. Schliesslich sind vielerorts wie etwa in Kerzers die Gewinnsteuern der Firmen höher ausgefallen. Auch da waren die Verantwortlichen nach der kantonalen Revision vorsichtig und erwarteten zum Teil einen Rückgang. Doch weder diese Steuersenkung noch die Pandemie führten zur befürchteten Abnahme dieser Einnahmequelle.

Die Resultate der einzelnen Gemeinden im Überblick

Nach Abschluss sämtlicher Gemeindeversammlungen des Frühlings präsentieren die «Freiburger Nachrichten» eine Zusammenstellung der Rechnungsabschlüsse aller 15 Seebezirkler Gemeinden.

Courgevaux

Einnahmen von 7,6 Millionen Franken und Ausgaben von 6,6 Millionen Franken: Courgevaux schliesst die Laufende Rechnung 2022 mit einem Gewinn von 1 Million Franken ab – 629’000 Franken besser als budgetiert. Die Abschreibungen aus der Aufwertungsreserve fielen mit 150’000 Franken nicht sonderlich ins Gewicht. Hingegen gab es um 909’000 Franken höhere Steuereinnahmen als budgetiert, davon alleine 615’000 Franken mehr durch Spezialabgaben wie die Handänderungs- und Liegenschaftsgewinnsteuern. Hier zeichnet sich die Bautätigkeit der Gemeinde ab. Eine Steuersenkung könnte in einem Jahr zum Thema werden.

Courtepin

Bei Erträgen von rund 23,5 Millionen Franken verbuchte Courtepin für 2022 einen Überschuss von 4,05 Millionen Franken. Der Voranschlag hatte ein Plus von 388’000 Franken vorgesehen. Alleine bei den Einkommenssteuern floss rund 1 Million Franken mehr als erwartet. Ein Teil davon ist auch auf Fiskaleinnahmen der Vorjahre zurückzuführen.

Cressier

230’000 Franken Ertragsüberschuss hatte Cressier für das letzte Jahr budgetiert – 1,2 Millionen Franken waren es dann tatsächlich. In anderen Worten: eine Verbesserung um 950’000 Franken. Während die Steuereinnahmen um 600’000 Franken stiegen, musste die Gemeinde auch eine Beitragserhöhung von 165’000 Franken für den Schulkreis akzeptieren. Angesichts der guten Lage will der Gemeinderat eine Steuersenkung prüfen.

Fräschels

Ein Gewinn von 163’000 Franken statt eines Verlusts von 113’000 Franken: So schliesst die Laufende Rechnung 2022 der Gemeinde Fräschels. Zusätzliche Einnahmen gab es aus den Veranlagungen der Vorjahre sowie aus Sondersteuern. Bei den Einkommenssteuern ergab sich ein Plus von 21’000 Franken. Der Gemeinderat machte aber auch darauf aufmerksam, dass in vielen Fällen die von Verbänden und dem Kanton gemeldeten Budgetzahlen für Abgaben höher gewesen seien.

Greng

Einen Aufwandüberschuss von 100’000 Franken weist die steuergünstige Gemeinde Greng aus. Dies entspricht einer Verbesserung gegenüber dem Budget um eine halbe Million Franken. Das ist rund ein Viertel im Verhältnis zu den 1,9 Millionen Franken Gesamtaufwand. Möglich wurde dies dank deutlich höheren Steuererträgen als im Budget vorgesehen.

Gurmels

Bei Erträgen von 19,7 Millionen Franken verbucht die Gemeinde Gurmels einen Überschuss von 2,9 Millionen Franken. Das Budget hatte ein Defizit von 374’000 Franken vorgesehen. Zieht man die Abschreibung aus der Aufwertungsreserve von 1,97 Millionen Franken ab, beträgt der Ertragsüberschuss noch 913’000 Franken. Gurmels hat allein bei den Steuereinnahmen der natürlichen Personen ein Plus von 628’000 Franken, bei den Vermögensgewinnsteuern eines von 192’000 Franken und bei den Vermögensverkehrssteuern eines von 272’000 Franken gegenüber dem Budget.

Kleinbösingen

Bei einem Aufwand von knapp 2,7 Millionen Franken weist Kleinbösingen für letztes Jahr ein Defizit von 260’000 Franken aus. Die Gesamtsituation mit einer Nettoschuld von 1421 Franken pro Einwohner erachtet der Gemeinderat aber dennoch als positiv.

Kerzers

Ein Ertragsüberschuss von 4,55 Millionen Franken statt eines budgetierten Defizits von 637‘000 Franken: Diese Rechnung 2022 präsentierte der Gemeinderat Kerzers seinen Bürgerinnen und Bürgern. Auch in Kerzers gab es eine deutliche Erhöhung des Verwaltungsvermögens, doch den wesentlichen Unterschied zum Budget machen die Steuern aus; die Mehreinnahmen aller Steuern gegenüber dem Voranschlag belaufen sich auf 3,27 Millionen Franken. Kerzers nahm massiv mehr Steuern ein von seinen Firmen, auch aus früheren Jahren. Dazu schenkten die Liegenschaftsgewinn- sowie die Handänderungssteuern mit rund 1 Million Franken mehr ein.

Murten

Der Ertragsüberschuss der Gemeinde Murten beträgt für letztes Jahr 5,8 Millionen Franken. Nach Abzug von Abschreibungen in der Höhe von 5 Millionen Franken hat der Gemeinderat dem Generalrat eine Rechnung mit einem operativen Ergebnis von 2,6 Millionen Franken präsentiert. Es ist um 5,6 Millionen Franken besser als budgetiert. Insbesondere die Steuereinnahmen lagen mit 29,7 Millionen Franken um 3,1 Millionen oder 12 Prozent höher. Laut dem Gemeinderat handle es sich dabei insbesondere um Steuereinnahmen aus den Vorjahren sowie um Sondersteuern. Murten hat nun ein Nettovermögen von 25 Millionen Franken oder 2650 Franken pro Person.

Mont-Vully

Mit einem Gewinn von 4,6 Millionen Franken schloss die Rechnung 2022 von Mont-Vully massiv besser ab als im Budget vorgesehen. Dort war von einem Verlust die Rede gewesen; nun schlossen die Finanzen um 5,2 Millionen Franken besser ab. Allein 2,7 Millionen Franken mehr sind auf die höheren Einkommenssteuern von natürlichen Personen zurückzuführen – ein Spiegelbild des Bevölkerungswachstums in der Gemeinde. Im Gegensatz zu den meisten anderen Gemeinden hat Mont-Vully die Aufwertungsreserven direkt in die Bilanz übertragen und nimmt keine Abschreibungen in der Rechnung vor. Sonst würde die Rechnung jedes Jahr nochmals um je 5,1 Millionen Franken besser ausfallen.

Meyriez

Um 252’000 Franken besser als budgetiert schliesst die letztjährige Rechnung der Gemeinde Meyriez. Der Ertragsüberschuss belief sich anstelle des erwarteten Defizits auf 171‘000 Franken. Ohne Abschreibungen aus der Aufwertungsreserve (total 1,3 Millionen Franken) wäre es ein Plus von knapp 9000 Franken gewesen. Gegenüber dem Budget fielen vor allem die höheren Steuern auf den Kapitalleistungen (Zunahme von 166’000 Franken) und bei den Grundstückgewinnsteuern (Zunahme von 78’000 Franken) ins Gewicht.

Muntelier

Auch die Gemeinde Muntelier hatte ein Defizit budgetiert und hat nun im Jahr 2022 tatsächlich einen Ertragsüberschuss von 1,9 Millionen Franken erwirtschaftet. Die Abschreibungen auf der Aufwertungsreserve betrugen 230’000 Franken. Diese Verbesserungen um rund 2,1 Millionen Franken gegenüber dem Budget sind hauptsächlich auf höhere Steuereinnahmen der natürlichen Personen sowie Steuern auf Kapitalleistungen zurückzuführen. Einen grossen Anteil – 1,4 Millionen Franken – machen Steuern der natürlichen Personen aus den Vorjahren aus.

Misery-Courtion

Erwartet wurde ein Defizit von 95’000 Franken, tatsächlich resultierte in Misery-­Courtion letztes Jahr ein Ertragsüberschuss von 1,9 Millionen Franken. Die Auflösung der Reserven beläuft sich nun über zehn Jahre jährlich auf 1,5 Millionen Franken; der tatsächliche operative Gewinn betrug somit 375’000 Franken, was eigentlich weniger ist als die letzten beiden Jahre. Gegenüber dem Budget fielen die Einkommens- und Vermögenssteuern um eine Million Franken sowie die Spezialsteuern um knapp 300’000 Franken besser aus als erwartet.

Ried

1,3 Millionen Franken: So hoch ist der Ertragsüberschuss der Gemeinde Ried für das Jahr 2022. Das ist ein um rund 900’000 Franken besseres Resultat als budgetiert. Die Steuereinnahmen wurden um rund eine halbe Million Franken zu pessimistisch budgetiert, was gemäss Gemeinderat nicht zuletzt auf die Pandemie zurückzuführen war. Die natürlichen Personen trugen mit 3,5 Millionen Franken zu den Steuereinnahmen bei.

Ulmiz

Gewinn statt Verlust heisst es auch in Ulmiz. Statt mit einem Minus von 163’000 Franken konnte der Gemeinderat für 2022 einen Ertragsüberschuss von 96’000 Franken ausweisen. Die Steuereinnahmen fielen um 200‘000 Franken höher aus als budgetiert, und zwar gut verteilt auf alle Steuerkategorien. Auch Ulmiz verbuchte Aufwertungsreserven.

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