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Ein Film über Überalterung und Sterbehilfe räumt am Fiff ab

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Die Schlussfeier der 37. Ausgabe des Internationalen Filmfestivals Freiburg stand im Zeichen eines neuen Besucherrekords und eines japanischen Films über Überbevölkerung.

«Was für eine Ausgabe. Das Fiff bringt die Welt nach Freiburg und Freiburg in die Welt», sagte Mathieu Fleury, Vereinspräsident des Internationalen Filmfestival Freiburg (Fiff), bei der Schlussfeier am Samstagabend.

Gleich drei Preise sahnte bei der Schlussfeier des 37. Internationalen Filmfestivals Freiburg (Fiff) die japanische Regisseurin Chie Hayawaka mit ihrem Film «Plan 75» ab. Der dystopische Film ist eine Ode an das Leben: Um die Überalterung und Überbevölkerung im eigenen Land in den Griff zu kriegen, legt die japanische Regierung älteren Menschen über 75 die Sterbehilfe nahe. Die 46-Jährige gewann mit ihrer humanistischen Geschichte über Japans Überbevölkerungskrise den Hauptpreis des Fiff, den Grand Prix, den Critics’ Choice Award und den Preis der Jugendjury Comundo. «In einer Zeit, in der auf der Welt die Angst vor einem dritten Weltkrieg herrscht, erzählt dieser Film mit viel Feingefühl von allen Arten der Diskriminierung», begründete die Grandprix-Jury ihre Entscheidung. Per Videobotschaft meldete sich die japanische Regisseurin Chie Hayakawa beim Fiff somit gleich dreimal und sagte: «Vielen Dank. Ich bin sehr glücklich. Der Preis ermutigt mich, weiterzumachen», bei der Annahme des Grand Prix, welcher mit insgesamt 30’000 Franken dotiert ist. «Wenn der Film über alte Menschen sogar den Jungen gefällt, dann habe ich etwas richtig gemacht», sagte sie, als sie von der Jugendjury Comundo den Preis erhielt. Ab dem 3. Mai ist der Film in den Schweizer Kinos zu sehen.

Zweimal zwei Auszeichnungen

Den Sonderpreis der Internationalen Jury ging an den iranischen Film «World War III» von Houman Seyedi. «Der mutige Film ‹World War III› wagt es, Komik und Drama rund um die Frage ‹Wer ist der Führer?› zu verschmelzen», sagte die Jury. Sichtlich berührt nahm der 42-Jährige den Preis entgegen: «Ich möchte den Preis an alle Mütter im Iran widmen, die ihre Kinder verloren haben.» Dabei sprach er von den Unruhen im eigenen Land der letzten Jahre. Von der Jugendjury Comundo erhielt Seyedi die zweite Auszeichnung: eine besondere Erwähnung.

Weltpremiere feierte am Fiff der malaysische Film «Abang Adik» von Jin Ong, welcher ebenfalls mit zwei Preisen gekrönt wurde: dem begehrten Publikumspreis und dem Preis der Ökumenischen Jury. Der ergreifende Film handelt vom Leben der Brüder Abang und Adi, die sich in Malaysia in der Illegalität durchschlagen. «Ich habe das nicht erwartet. Ich werde nach Freiburg ziehen», scherzte Jin Ong, als es den Publikumspreis entgegennahm.

Mathieu Fleury, Vereinspräsident des Fiff, Thierry Jobin, der künstlerische Leiter des Festivals, und Philippe Clivaz, Operativer Leiter (v.l.n.r.).
Charly Rappo

Ehrungen der Kurzfilme

«Split Ends» vom Iraner Alireza Kazemipour erhielt den Preis für den besten internationalen Kurzfilm. «Der Film behandelt ernste Themen mit verblüffendem Humor und subtiler Intelligenz: Er befasst sich mit der Frage des Hijabs im Iran und dreht dabei einfach die Rollen um – die Frau trägt Glatze und der Mann lange Haare», kommentierte die Jury. Eine Jury aus Studierenden verlieh den Preis des Netzwerks Cinemas CH an den franko-marokkanischen Kurzfilm «Sur la tombe de mon père» von Jawahine Zentar. Der Kurzfilm «Dazwischen» von Anaïs Bourgogne von der Hochschule Luzern erhielt den Prix Röstigraben, und der Kurzfilm «Motër» von Dorentina Imeri erhielt den Preis Auslandsvisum von der Jury. Diese bestand aus vier Mitgliedern der moldauischen Delegation, die in Freiburg die Sektion Neues Territorium: Republik Moldau präsentierten.

Publikumsrekord geknackt

Noch ist das Fiff nicht ganz fertig, und trotzdem können die Veranstalterinnen und Veranstalter schon jetzt sagen, dass die diesjährige Ausgabe des Fiff mit über 45‘000 Eintritten einen neuen Publikumsrekord aufstellt: Das Festival sei in eine neue Dimension eingetreten und habe alle Rekorde gebrochen, sagte der künstlerische Leiter des Festivals, Thierry Jobin. «Danke, dass Sie Freiburg mit Ihren Filmen bereichert haben», sagte er zu allen Regisseurinnen und Regisseuren. Was das Erfolgsgeheimnis des Fiff sei, fragte er das Publikum in der vergangenen Woche. Das Programm, das kulinarische Thema sowie die Lust, nach der Corona-Pandemie ins kulturelle Leben zurückzukehren und Emotionen zu teilen. «Eine Frau hat gesagt, dass sie sich beim Fiff dank des gesamten Teams immer wie zu Hause fühlt. Das finde ich auch.»

Weiter gehts

Ab Montag werden auf Festivalscope während drei Wochen rund zwanzig Lang- und Kurzfilme aus der Selektion 2023 des Fiff gratis zu sehen sein. Auf Play Suisse werden kulinarische Filme aus der Schweiz in Zusammenhang mit dem Fiff 2023 zur Verfügung gestellt. Und vom 28. bis 30. April besucht das Fiff zum zweiten Mal die Stadt Bulle. Im Rahmen von Bulle de Fiff werden dort zehn Filme aus dem diesjährigen Programm gezeigt.

Die 38. Ausgabe des Internationalen Filmfestivals Freiburg steht schon fest: Sie findet vom 15. bis zum 24. März 2024 statt.

Palmarès

Die Preisträger des Internationalen Filmfestivals Freiburg 2023

Grand Prix (Hauptpreis 30’000 Franken): «Plan 75» von Chie Hayakawa (Japan, Frankreich, Philippinen, Qatar, 2022).

Sonderpreis (10’000 Franken): «World War III» von Houman Seyedi (Iran, 2022). Besondere Erwähnung: Tenuun-Erdene Garamkhand für seine Darstellung des Jungen Tuntuulei in «Harvest Moon» von Amarsaikhan Baljinnyam (Mongolei, 2022).

Publikumspreis (5000 Franken): «Abang Adik» von Jin Ong (Malaysia, 2023).

Preis der ökumenischen Jury (5000 Franken): «Abang Adik» von Jin Ong (Malaysia, 2023).

Jugendjury Comundo (5000 Franken): «Plan 75» von Chie Hayakawa (Japan, Frankreich, Philippinen, Qatar, 2022). Besondere Erwähnung: «World War III» von Houman Seyedi (Iran, 2022).

Critics’ Choice Award: «Plan 75» von Chie Hayakawa (Japan, Frankreich, Philippinen, Qatar, 2022).

Bester internationaler Kurzfilm (7500 Franken): «Split Ends» von Alireza Kazemipour (Iran, 2022). 

Preis des Netzwerks Cinema CH (5000 Franken): «Sur la tombe de mon père» von Jawahine Zentar (Marokko, Frankreich, 2022).

Preis Auslandsvisum (1000 Franken): «Motër» von Dorentina Imeri (Schweiz, 2022). 

Prix Röstigraben (500 Franken): «Dazwischen» von Anaïs Bourgogne (Schweiz, 2022).

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