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Josef, der stumme Unbekannte

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Heute wird vielerorts des heiligen Josefs gedacht. In gewissen Regionen der Schweiz ist heute gar Feiertag. Aber bitte, wer ist eigentlich dieser Josef, dieser heilige Josef? Was wissen wir von ihm?

Die Bibel, das Neue Testament, spricht sehr wenig von ihm, knapp ein Dutzend Mal. Er selber spricht nie, er ist stumm. Und trotzdem ist Josef so berühmt, so bekannt, so wichtig, dass man ihm einen Feiertag widmet? Ja, die Vaterrolle für Jesus hat er übernommen. Aber Jesus spricht nie über ihn, obwohl Jesus selbst Sohn des Zimmermanns, sprich Sohn Josefs, genannt wird. Josef wird erwähnt in der Genealogie zu Beginn des Matthäusevangeliums – schliesslich geht sein Stamm zurück bis auf Abraham – und im Zusammenhang mit der Flucht nach Ägypten.

Parallelen und Verbindungen zum Alten Testament gibt es einige bei Josef: Auffallend ist der Link zu Adam. Adam und Eva stehen zu Beginn des Alten Testaments, Josef und Maria erscheinen zu Beginn des Neuen. Beide Paare stehen am Anfang einer neuen Ära.

Irgendwie irritiert diese Berichterstattung über Josef: dessen Stummheit, dessen fehlende Präsenz. Und dann doch diese Bedeutung heute?

Wahrscheinlich lasse auch ich mich manchmal zu sehr beeindrucken vom «Lärm» der Influencer, der Stars und Politiker. Denn umgekehrt sind es vielleicht gerade die auf den ersten Eindruck unbedeutenden Leute, die eine ganze Ära prägen können.

Deshalb möchte ich mich heute, am Josefstag, denen zuwenden, die meist in keinerlei Medien auftauchen: der alleinerziehenden Mutter; dem Arbeitslosen; derjenigen, die gerade ihren Job wegen der Pandemie verloren hat; dem Familienvater, der nicht mehr weiss, wie er über die Runden kommt und die Krankenkassenprämien bezahlen kann; dem Kranken, der unter Alkoholsucht leidet und dadurch seine ganze Familie in Schwierigkeiten bringt; dem Jugendlichen, der keinen Sinn im Leben mehr sieht; all denjenigen, die nie und nimmer zuoberst auf der Titelseite stehen, und die trotzdem wichtig sind – weil es unsere Mitmenschen sind.

Ja, wie halte ich es in meinem Alltag mit den Nicht-Lauten, mit den Stummen? Wann gebe ich den anderen, den Josefs, die Stimme? Denn vielleicht passiert genau durch diese Menschen etwas Wunderbares und Ausserordentliches – in aller Stille, in aller Verschwiegenheit, ohne grosses Bling-Bling – ja, vielleicht sogar etwas Weltveränderndes? Vielleicht etwas, das uns allen Hoffnung macht?

Marianne Pohl-Henzen.
zvg

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