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Judoteam Murten/Marly verzichtet freiwillig auf die NLA

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Der Judoclub Murten/Marly verzichtet auf den Aufstieg in die NLA, auch sonst will kein NLB-Verein in die höchste Mannschaftsliga aufsteigen. Beim Schweizerischen Judo & Ju-Jitsu Verband nimmt man die Entscheide besorgt zur Kenntnis.

Seit zwei Jahren spannen die Judoclubs von Murten und Marly zusammen. Was in der Nach-Corona-Zeit wegen pandemiebedingtem Personalmangel als Verlegenheitslösung begonnen hatte, hat sich zur erfolgreichen Zusammenarbeit entwickelt. Ende Oktober konnte das Team den Meistertitel in der NLB bejubeln. Der Titelgewinn hat dem Verein die Türe zur Nationalliga A geöffnet. Murten/Marly hat sich zusammen mit dem NLB-Zweiten Nippon St. Gallen und dem NLA-Schlusslicht Cortaillod für die Aufstiegskämpfe zur höchsten Schweizer Mannschafts-Liga qualifiziert. Der Sieger und der Zweitklassierte dieser Dreier-Poule können nächste Saison in der NLA antreten.

Mehr Kämpfer vonnöten

Können und wollen sind allerdings zwei verschiedene Paar Schuhe. Nippon St. Gallen hat schon vor einiger Zeit erklärt, dass es an einem Aufstieg in die NLA nicht interessiert ist. Und auch Murten/Marly – das nach dem Rückzug der Ostschweizer kampflos hätte aufsteigen können – hat seinen Verzicht bekannt gegeben. «Das Problem ist, dass die NLA eine Siebner-Liga ist, in der NLB braucht es nur fünf Kämpfer pro Begegnung», erklärt Jan Waeber. Weil es in der NLA zwei zusätzliche Gewichtsklassen gibt (–60 kg und –100 kg), benötigen die Teams mehr Personal. «Mit einem jeweiligen Back-up sollte man vier Kämpfer mehr haben. Wir sind aber schon jetzt knapp», sagt Waeber, der wegen eines Bandscheibenvorfalls zu Beginn der Saison ausgefallen war und nach seinem Comeback alle acht Kämpfe (–66kg) gewonnen hatte. «Es gibt auch in der NLA Teams, deren Kader eher knapp ist. Dank mehreren ausländischen Kämpfern sind sie dann doch konkurrenzfähig. Das liegt für uns nicht drin.»

Jan Waeber ist einer der Teamleader vom Judoteam Murten/Marly.
zvg

Angestrebter Umbruch

Für das Judoteam Murten/Marly ist es in erster Linie ein Problem der Qualität und nicht der Quantität. Nachwuchssorgen braucht sich der Verein keine zu machen, aber die Junioren sind für die Nationalligen noch nicht bereit. Der Gewinn des Meistertitels war dieses Jahr nur möglich, weil die Freiburger immer ihre besten Kämpfer eingesetzt haben. So kamen insgesamt nur zwölf verschiedene Judokas zum Einsatz, beim Ligakonkurrenten JC Romont waren es 18. Das soll sich nächste Saison ändern. «Wir müssen an unsere Zukunft denken und auch unseren Jüngeren die Chance geben, in der Nationalliga Fuss zu fassen. Zumal die Leistungsträger unseres jetzigen Teams alle gegen die 30 zugehen oder schon älter sind», sagt Jan Waeber. «Für unsere Nachwuchskämpfer käme die NLA zu früh.»

Kluft zwischen NLA und NLB

Jan Waeber weiss, wovon er spricht. Der Gurmelser hat vier Jahre mit Nippon Bern in der höchsten Liga gekämpft. «Zu der Zeit machte ich dreimal pro Woche Judotraining plus Kraft und Fitness, und ich habe nur etwa 60 Prozent meiner Kämpfe gewonnen. Heute beträgt mein Trainingsaufwand die Hälfte.» In der NLA müsste nicht nur Waeber seinen Trainingsumfang signifikant erhöhen. Ansonsten hätte Murten/Marly keine Chance, den Teams von Lausanne, Genf, Uster, Brugg oder Yverdon Paroli zu bieten. Denn diese Vereine profitieren von ihrer Nähe zu den Nationalen Leistungszentren (NLZ) in Brugg und Yverdon und haben vorwiegend Judokas aus dem Elitebereich im Team, die eine internationale Karriere anstreben und täglich trainieren. «Wir müssen uns nichts vormachen: Leistungsmässig können wir mit den besten Teams der Schweiz nicht mithalten», stellt Waeber klar. «Es ist ja auch nicht so, dass wir in der NLB locker durchmarschiert wären. Wir haben den Titel erst in der letzten Meisterschaftsrunde gesichert.»

Besorgter Verband

So verzichtet Murten/Marly freiwillig auf den Aufstieg – wie auch Ligakonkurrent St. Gallen. Die Aufstiegskämpfe, die am Samstag in Neuenburg hätten stattfinden sollen, sind abgesagt worden. Cortaillod kann seinen Platz in der höchsten Liga behalten, und so werden auch nächste Saison sieben Teams an der NLA-Meisterschaft teilnehmen. Eigentlich hatte der Schweizerische Judo & Ju-Jitsu Verband SJV beabsichtigt, die oberste Liga wieder auf acht Mannschaften aufzustocken, nachdem sich Cheseaux heuer kurz vor Meisterschaftsstart zurückgezogen hatte. Daraus wird zumindest vorläufig nichts – was man beim SJV mit einer gewissen Besorgnis zur Kenntnis nimmt. «Dass die NLB-Vereine nicht aufsteigen wollen, ist hoffentlich nur eine momentane Phase und kein längerfristiger Trend», sagt Alexis Landais, Chef Breitensport und Ausbildung beim SJV. «Insgesamt haben wir 64 Equipen, die in vier Männer- und zwei Frauenligen engagiert sind. Das ist eine schöne Zahl und unterstreicht, dass im Judo-Wettkampfsport vieles gut läuft. Einzig die NLA bereitet uns derzeit etwas Kopfzerbrechen.»

Schafft eine Reduktion Abhilfe?

Wie man die höchste Liga für NLB-Vereine zugänglicher machen könnte, darüber wird momentan viel diskutiert. «Vor allem die Vereine aus der Romandie setzen sich dafür ein, dass in der NLA die Anzahl Kämpfer von sieben auf fünf reduziert wird», erklärt Landis. «Wenn sich alle Nationalliga-Vereine dafür aussprechen, kann der Verband das Reglement entsprechend anpassen.» Wann dies geschieht, ist offen, aber ab diesem Zeitpunkt würde für Murten/Marly eine Rückkehr in die NLA wieder zum Thema. Oder doch nicht? «Ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass die NLA für einen einzelnen Freiburger Club in absehbarer Zeit zum Thema wird», sagt Waeber. «Wenn man längerfristig in der NLA mithalten will, dann geht das nur über ein kantonales Team, in dem man die besten Judokas des Kantons zusammennimmt.»

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