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Jugendliche und Rausch

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Jugendliche und Rausch

Vorgehen beim Alkohol- und Drogennotfall

Was ist zu tun, wenn Jugendliche zu viel Alkohol oder eine Überdosis Drogen eingenommen haben? Ein Notarzt gab in Murten praktische Tipps.

«Nicht die Prävention ist heute das Thema», stellte Murtens Gemeinderätin Ursula Schneider am Informationsanlass vom Mittwoch einleitend fest. Der Jugendarbeit-Verein «Runder Tisch» Murten und die Suchtpräventionsstelle Freiburg hatten zu dieser Veranstaltung eingeladen.

Rund 25 Personen hatten sich in der Aula der OS Murten eingefunden; darunter Samariter, Pädagogen, aber auch Jugendarbeiter. Die Sommerlager stehen kurz bevor, und gerade Leitpersonen dürfte das Thema wohl sehr interessiert haben.

Atemtätigkeit gewährleisten

Referent Luc Mayer, Leitender Notfallarzt am Kantonsspital Freiburg, zeigte auf, dass vor allem der Atmung grosse Beachtung geschenkt werden muss. Wenn der Patient bewusstlos sei, aber noch atme, sei die Seitenlagerung wichtig. In bewusstlosem Zustand funktioniert nämlich der Schluckreflex nicht, so dass Erbrochenes in die Lunge gelangen könnte. Dies kann bis zum Erstickungstod führen.

«Wenn der Patient nicht atmet, holen Sie Hilfe und beginnen Sie mit der Beatmung!» Mayer hat Verständnis dafür, dass das Beatmen eine gewisse Überwindung brauche. Er hoffe aber, dass die Hemmschwelle der Helfer bei jugendlichen Patienten etwas weniger hoch sei, sagt er.

Einen Herzstillstand durch übermässigen Alkoholkonsum schliesst Mayer bei Jugendlichen – im Gegensatz zu Erwachsenen – nahezu aus. «Herzmassage und Defibrillator sind deshalb nicht unbedingt notwendig», führte er aus.

Wichtig ist gemäss Mayer eine erste Beurteilung des Zustandes. Ist der Patient bei vollem Bewusstsein oder reagiert zumindest, sobald man ihn anspricht, reiche es aus, ihn etwa alle fünf Minuten zu überwachen. Wenn er hingegen Schmerzen verspüre oder selbst auf Schütteln nicht reagiere, dann müsse er verlegt werden.

Grosse Unterschiede bei den Auswirkungen der verschiedenen Rauschmittel gibt es gemäss Mayer nicht. Sowohl Alkohol, Cannabis als auch Anti-Stress-Medikamente rufen bei normaler Dosis Gefühle der Euphorie und Entspannung hervor und hemmen bei Überdosis jene Nervenzentren, die den Wachzustand kontrollieren. Opiate wie Heroin oder Methadon können Atemstillstand hervorrufen. Bei Stimulationsdrogen wie Kokain oder Ecstasy besteht die Gefahr eines Hirnschlags mit Lähmung als Folge.

Obwohl Erbrechen eigentlich gut wäre für einen alkoholisierten Patienten, rät Luc Mayer davon ab, dies als Helfer forcieren zu wollen. Besser sei, den Patienten selber dazu aufzufordern, sofern er bei Bewusstsein ist. hi

Der Informationsanlass wird am 20. September in der OS Murten und am 21. September in der OS Tafers wiederholt.

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