Die Jugendbrigade der Kantonspolizei Freiburg hat letzte Woche in La Tour-de-Trême eine Gruppe von rund einem Dutzend Jugendlicher befragt. Es handelt sich dabei um Schülerinnen und Schüler der Orientierungsschule von La Tour-de-Trême im Alter von 13 bis 15 Jahren. Dies meldete die Zeitung «La Gruyère». Die Polizei fuhr für die Befragungen vor der Schule vor.
Die Jugendlichen hatten zuvor über soziale Netzwerke harte pornografische Inhalte verbreitet. Gemäss der Zeitung zeigten die betreffenden Bilder Sex mit Tieren und Fotos von freiwilligem Sex unter Schülerinnen und Schülern. Wie viele Jugendliche die Bilder zu sehen bekamen, ist unbekannt.
Kein Einzelfall
Es sei anzunehmen, dass keiner der Jugendlichen für die Filme unter Druck gesetzt worden sei, bestätigte der Vorsitzende des kantonalen Jugendgerichtes Michel Lachat den Artikel. Er wies jedoch darauf hin, dass es sich im vorliegenden Fall nicht um einen Einzelfall handle. Man dürfe die OS vonLa Tour-de-Trême deshalb nicht stigmatisieren.Vergleichbare Fälle würden trotz aller Prävention an vielen Schulen festgestellt. Bisher wurde noch keine Strafanzeige eingereicht. Auch Wiederholungstaten seien nicht zu befürchten, so Richter Lachat.
Dennoch werde der Fall juristische Konsequenzen haben. Die Jugendlichen werden im Rahmen einer Mediation mit ihrer Tat konfrontiert. Die Eltern der Schüler in der OS wurden informiert und sind aufgefordert, mit ihren Kindern das Gespräch zu suchen und ihnen die Gefahren des Internets zu erläutern.
Allerdings verpufften solche Aufforderungen an die Eltern erfahrungsgemäss in den meisten Fällen, bedauert Michel Lachat. Der Direktor der Schule, Frédéric Ducrest, zeigte sich besorgt über die vorgefallenen Ereignisse. fca