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K.-o.-Tropfen: «Im schlimmsten Fall kann es auch tödlich sein»

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In zwei Freiburger Nachtlokalen soll es zu je einem Vorfall mit K.-o.-Tropfen gekommen sein. Patricia Stengel Michlig, Kaderärztin in der Notfallstation im HFR, erklärt, wie K.-o.-Tropfen wirken. 

Im Fri-Son und im Nouveau Monde hat es Ende Oktober je einen Verdachtsfall auf eine Vergiftung mit K.-o.-Tropfen gegeben. Der Club Fri-Son reagierte darauf und veröffentlichte auf seiner Webseite ein Statement dazu. Darin schreiben die Verantwortlichen, dass sie die Situation rund um die Vorfälle sehr ernst nehmen und alle auf diese Problematik aufmerksam machen wollen. «Wir sind erschüttert und wütend, dass dies auch in unseren Kulturhäusern passiert ist», steht weiter geschrieben. Auf der Webseite geben sie Hinweise, wie einer Person geholfen werden kann, die möglicherweise unter Drogen gesetzt wurde. Beispielsweise sollte die betroffene Person nicht allein gelassen werden und das Bar- oder Sicherheitspersonal über ihre Situation informiert werden. Das Fri-Son empfiehlt, stets wachsam zu sein.  

Bis zum Tod

Aber wie wirken K.-o.-Tropfen? Patricia Stengel Michlig, Kaderärztin in der Notfallstation des HFR, erklärt im Gespräch, wie K.-o.-Tropfen bei der Einnahme wirken und was mit den betroffenen Personen geschieht. 

«Wenn man von K.-o.-Tropfen spricht, dann meint man in der Regel GHB», sagt Patricia Stengel Michlig. Je nach Dosierung könne die sogenannte Gammahydroxybuttersäure (GHB) unterschiedliche Effekte aufzeigen – so wirkt sie unter anderem als K.-o.-Tropfen oder wird als Partydroge gebraucht. GHB ist eine farblose und eher salzige Substanz, die gut auflösbar ist, sagt Patricia Stengel Michlig. Seit 2002 ist sie dem Betäubungsmittelgesetz unterstellt – das heisst Handel und Konsum sind verboten. «In geringen Dosen wirkt GHB wie Alkohol; die Menschen werden sozialer, enthemmter und unter anderem sexuell angeregter», sagt sie. Deswegen werde es weltweit auch als Partydroge eingesetzt. Das Problem: Selbst kleine Dosierungen können sehr gefährlich sein. 

Wird einer Person die Substanz in einer höheren Dosierung von Dritten ins Getränk beigegeben – sogenannte K.-o.-Tropfen – dann dauere es in der Regel zehn bis dreissig Minuten, bis die Substanz wirkt. Rund drei Stunden hält die Wirkung an. «Wie schnell und wie lange die K.-o.-Tropfen wirken, hängt von der verabreichten Menge und dem Körpergewicht der betroffenen Person ab», sagt Stengel Michlig.

K.-o.-Tropfen können bei den Opfern zu Übelkeit, Erbrechen, Amnesie und Bewusstlosigkeit führen. Laut dem Bundesamt für Gesundheit und diversen Beratungsstellen machen K.-o.-Tropfen eine Person willen- und wehrlos. Die Person ist dann ein leichtes Opfer für einen Missbrauch oder einen Diebstahl. Auch Herz-Kreislauf-Probleme und Atemstillstand sind bei hohen Dosen möglich. «Im schlimmsten Fall können sie auch tödlich sein, vor allem in Kombination mit anderen Substanzen», sagt Stengel Michlig. 

Meistens Mischkonsum

Es komme selten vor, dass nur GHB konsumiert werde. Meistens werden K.-o.-Tropfen mit anderen Substanzen wie Alkohol, Kokain und Haschisch vermischt und eingenommen. Der Mischkonsum sei besonders gefährlich, denn da seien die Symptome schlimmer und das GHB sei in diesen Fällen schwerer zu erkennen. 

Im HFR ist das Gesundheitspersonal selten mit solchen Situationen konfrontiert. Die betroffenen Personen kommen oft zu spät in die Notaufnahme. GHB ist nur sechs bis acht Stunden im Blut nachweisbar – im Urin bis zu zwölf Stunden.

«Man sollte lieber einmal zu viel zum Arzt gehen, wenn man den Eindruck hat, dass etwas nicht stimmt», sagt Stengel Michlig. Betroffene Personen sollten umgehend einen Arzt aufsuchen. In lebensbedrohlichen Situationen soll sofort erste Hilfe geleistet werden und die 144 alarmiert werden.

K.-o.-Tropfen

Keine Anzeige eingereicht

Seit 2018 hat die Kantonspolizei Freiburg keine nachgewiesenen Fälle von K.-o.-Tropfen-Vergiftungen verzeichnet. Auch die Verdachtsfälle auf eine Vergiftung mit K.-o.-Tropfen im Fri-Son und im Nouveau Monde in Freiburg Ende Oktober führten bei der Kantonspolizei zu keinen Anzeigen, wie diese auf Anfrage schreibt. Die Kantonspolizei empfiehlt, Getränke in Bars und Clubs nie unbeaufsichtigt zu lassen. Falls eine Person merken würde, dass mit ihrem Getränk etwas nicht stimmt, sollte sie die Notruf-Nummern 144 wählen und um Hilfe bitten. Die betroffene Person sollte sich ausserdem in einem Spital untersuchen lassen und sich dann an die Kantonspolizei wenden. km

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