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Kalender will häppchenweise genossen werden

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Kalender will häppchenweise genossen werden

Vernissage des Volkskalenders 2004 in Plasselb

Eine gute Geschichte vor dem Einschlafen, Wissenswertes über den Kanton, ein praktisches Nachschlagewerk und eine umfassende Chronik: Der Freiburger Volkskalender hat seinen Anspruch, eine möglichst breite Leserschaft anzusprechen, mit der Ausgabe 2004 wieder erfüllt.

Von IMELDA RUFFIEUX

Mit 216 Seiten, etwa 200 Illustrationen und 24 farbigen Seiten ist der Volkskalender 2004 einer der umfangreichsten in der langen Kalendergeschichte, die 95 Jahre zurückreicht.

Was den Kalender auszeichnet, sind unter anderem die vielen Originalbeiträge, die dieses Mal veröffentlicht werden: 22 Geschichten wurden ausschliesslich für den Kalender geschrieben – Freiburger Themen von Freiburger Autoren, wie der «Kalendermann» Redaktor Moritz Boschung an der Vernissage gestern Abend erklärte.

Häppchenweise geniessen

Beiträge aus Geschichte, Natur und Heimatkunde; Erinnerungen, Reportagen und sachliche Artikel spannen einen weiten thematischen Bogen. Sie laden ein, die Tradition der letzten Jahre weiterzuverfolgen, nämlich den Kalender häppchenweise zu geniessen, sei es als Geschichte vor dem Einschlafen, als Lektüre an kalten Winterabenden oder zur Entspannung zwischendurch.

Die Entstehung der Lourdes-Grotten, das Schützenwesen im Sensebezirk, die Möglichkeiten von Solarstrom, der Hintergrund der regionalen Arbeitsvermittlungszentren, die bunten Weihnachtsbeleuchtungen in den Dörfern, ein Porträt des Pfarrers und Pioniers Jules Pugin und die Vorstellung des Tourismusprojekts «Schwarzsee Plus» – das sind nur einige der Themen, die der Leser im neuen Kalender findet. Ein Beitrag – über regionale Identität – ist wiederum in französischer Sprache abgefasst. Damit will der Volkskalender einen Beitrag zur gegenseitigen Verständigung leisten.

Augen und Ohren offen
für neue Ideen

«Wie der Name schon sagt, soll es ein Kalender fürs Volk sein. Deshalb versuche ich, Beiträge aus vielen verschiedenen Gebieten zusammenzutragen, um möglichst viele Leserinnen und Leser anzusprechen», erklärte Moritz Boschung. «Bisher hat es immer geklappt», meint er auf die Frage, ob er nicht befürchte, dass die Themen einmal ausgehen könnten. Mit seiner 23-jährigen Erfahrung als Kalender-Verantwortlicher habe er stets Augen und Ohren offen, um neue Ideen zu sammeln.

Die redaktionelle Arbeit ist mit viel Aufwand und Engagement verbunden: Kaum ist der Kalender 2004 publiziert, ist Moritz Boschung bereits an der Ausgabe 2005. Einige Beiträge seien bereits reserviert, erklärte er.

Neben den Lesebeiträgen stellt der Volkskalender mit Marktdaten, Saatzeiten usw. auch ein praktisches Informationsmittel dar. Und er ist im Laufe der Jahre zu einem sehr nützlichen Nachschlagewerk geworden, etwa wenn es darum geht, Ereignisse zeitlich richtig einzuordnen. Dazu gehört die Auflistung der allgemeinen Chronik ebenso wie die Informationen aus Gemeinden und Pfarreien.

Zehn Jahre Falli-Hölli

Der Austragungsort für die diesjährige Vernissage wurde nicht zufällig nach Plasselb verlegt. Einer der Beiträge befasst sich mit der Rutschung im Falli-Hölli, die sich im nächsten Jahr bereits zum zehnten Mal jährt. Beatrice Zbinden-Boschung begrüsste die Gästeschar im neuen Vereinslokal und stellte ihre Gemeinde kurz vor. Sie habe manchmal das Gefühl, dass sich die Leute zu wenig bewusst seien, welch schönes Wander- und Erholungsgebiet sich in dieser Gemeinde befinde, erklärte sie zum Schluss ihrer Ausführungen.

Der Geologe Hugo Raetzo, St. Antoni, hat über die Rutschung am Falli-Hölli seine Dissertation geschrieben. Die Vorfälle am Schwyberghang gelten europaweit als die am schnellsten fortschreitende Rutschung, bei der Häuser betroffen sind. Zeitweise bewegte sich das Terrain 6,2 Meter pro Tag. In seinem Vortrag an der Vernissage zeigte er einerseits eindrückliche Bilder vom eingestürzten Restaurant, von deformierten Strassen, schief stehenden Chalets, gewaltigen Schlammlawinen und zusammengefallenen Alphütten. Andererseits wies er auf geologische Untersuchungen und Messungen hin, die ergaben, dass in diesem Gebiet schon mehr als ein Dutzend Rutschungen stattgefunden haben – man fand fossile Hölzer, die über 5000 Jahre als waren.

Die Biber kehren zurück

Um ein ganz anderes Thema geht es beim Beitrag von Jacques Studer. Der Biologe hat sich mit der Rückkehr des Bibers befasst. Dieser geschickte Taucher, Holzfäller und Dammbauer war über 150 Jahre lang in der Schweiz und fast in ganz Europa ausgerottet, bevor Mitte der 1970er Jahre eine Wiederansiedlungsaktion lanciert wurde. Die Population wird heute auf rund 350 Tiere geschätzt, wobei sich das oft zu Unrecht als Schädling verschriene Tier bei seiner Suche nach geeignetem Lebensraum vielen Hindernissen und Gefahren stellen muss. Im Kanton Freiburg leben die Biber vor allem an der Broye, an den Südufern des Murten- und Neuenburger Sees sowie an der Bibera. Kürzlich wurde gar ein Tier an der Saane bei Bösingen gesichtet.

«Freiburger Volkskalender 2004», Auflage: 7000 Exemplare; 15 Franken, erhältlich ab sofort in Dorfläden, Tankstellenshops; Hausverkauf.

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