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Kampf um verlängerte Öffnungszeiten

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Düstere Aussichten für das Mouton Noir, das Konzertlokal im Keller des Café du Belvédère in der Freiburger Altstadt: Mit der Bewilligung für verlängerte Öffnungszeiten, die bis anhin immer erteilt wurde und die für den Nachtclub überlebenswichtig ist, könnte bald Schluss sein.

 Das Problem, erklärt Eddy Kunz, Inhaber des Café du Belvédère und zugleich auch Betreiber des Mouton Noir, sei auf eine Neuregelung der Wirtepatente vor drei Jahren zurückzuführen. Bis dahin waren die meisten Gaststättenbetreiber, so auch Kunz selber, im Besitz eines Wirtepatents der Kategorie B, das Öffnungszeiten bis Mitternacht ermöglicht. Wer länger offen haben wollte, musste Mal für Mal ein Gesuch beim Oberamt einreichen. «Das war eine Formsache, diese Gesuche wurden immer alle gutgeheissen», erinnert sich Eddy Kunz.

Ungleich lange Spiesse

Dann habe der Kanton jedoch neu das Patent B+ geschaffen–eine Sondergenehmigung, die am Wochenende Öffnungszeiten bis drei Uhr morgens vorsieht, erteilt für die Dauer eines ganzen Jahres. Andere Konzertlokale in der Stadt Freiburg hätten das Patent B+ problemlos erhalten–das Mouton Noir jedoch nicht. «Es hiess, wir müssten dafür ein Baugesuch einreichen», so Kunz.

Er schaffe somit ungleich lange Spiesse, wirft Kunz dem Mann vor, der für das Patent B+ zuständig ist: Carl-Alex Ridoré, Oberamtmann des Saanebezirks. Ridoré seinerseits verweist auf das Gesetz: «Als der Grosse Rat die Gesetzesänderung beschloss, gab es eine Frist, in der Inhaber des Patents B vereinfacht das Patent B+ beantragen konnten», sagt er auf Anfrage. Kunz habe diese Frist jedoch missachtet. Nun müsse ein Antrag auf Nutzungsänderung eingereicht werden. «Das hat effektiv ein reguläres Baugesuchsverfahren zur Folge», so Ridoré.

 Wenn möglicherweise Umweltschutzvorschriften verletzt werden, muss dem Baugesuch eine Umweltverträglichkeitsprüfung beigelegt werden–so der Fall bei einem Nachtclub, bei dem Lärmschutzwerte überschritten werden könnten. Das kantonale Amt für Umwelt (AfU) habe ihn beauftragt, ein solches Gutachten einzuholen, so Kunz. Das habe er auch gemacht. Und: «Das Gutachten stellt unmissverständlich klar, dass beim Betrieb des Konzertlokals keine Grenzwerte missachtet werden.» Dennoch empfahl das AfU die Ablehnung des Baugesuchs.

«Einer der Nachbarn hat daraufhin Einsprache gegen das Baugesuch erhoben», erzählt Kunz. «Er sagt, es komme in seiner Wohnung zu Vibrationen wegen der lauten Töne.» Der Nachbar verweigere aber Messungen bei sich zu Hause. Kunz sieht nun das AfU in der Pflicht: Die Verweigerung des Nachbarn rechtfertige nicht, dass das AfU untätig bleibe.

«Falsch», sagt Hans Gygax, Chef der Sektion Luft und Lärm beim AfU–der Vorwurf des Untätigbleibens stimme nicht. Denn: «Der Nachweis, dass die Vorgaben der Lärmschutzverordnung eingehalten sind, ist Sache des Gesuchstellers. Das liegt nicht an uns.»

 «Es ist eine Katastrophe»

Die aktuelle Situation schnüre ihm den Hals zu, sagt Eddy Kunz: Die Ausnahmebewilligungen für verlängerte Öffnungszeiten würden immer seltener ausgesprochen. «Im November wurde nur noch jedes zweite Gesuch gutgeheissen. Die Gesuche für den Dezember wurden erst jetzt gerade behandelt.» Diese Unsicherheit koste Geld: Er könne keine Musiker mehr einladen und Konzerte organisieren. Im Mouton Noir spielten auch Künstler aus dem Ausland; deren Reise und Unterkunft müssten jeweils Wochen im Voraus geregelt werden.

«Nur bis um Mitternacht Livemusik bieten zu wollen ist eine Illusion. Die Leute gehen heutzutage nicht mehr schon um acht Uhr in den Ausgang», sagt der Wirt. «Es ist eine Katastrophe.» Er habe viel Geld in die beiden Lokale investiert.

Oberamtmann Carl-Alex Ridoré zeigt wenig Verständnis für die Worte des Jammerns: «Ich lege die gesetzlichen Bestimmungen immer zugunsten von Herrn Kunz aus.» Beim Oberamt können Wirte, die nicht im Besitz eines Patents B+ sind, Bewilligungen für die Verlängerung der Öffnungszeiten einholen–im Umfang von maximal 25 Stunden pro Trimester. «Ich habe Herrn Kunz in diesem Jahr bis jetzt schon 57 solche Zusatzstunden gewährt», betont Ridoré.

Petition lanciert

«Dem Oberamt fehlt es seit einigen Jahren an Sensibilität für das Kulturleben», so Kunz. Vor einigen Wochen hat er auf Facebook eine Petition unter dem Titel «Rettet das Mouton Noir» lanciert–schon mehr als 2000 Unterschriften sind beisammen. «Ich hoffe, der Oberamtmann versteht so endlich, was das Mouton Noir für viele junge Freiburger bedeutet.»

Carl-Alex Ridoré lässt diesen indirekten Vorwurf nicht gelten: Mehr als zwanzig Betriebe allein im Saanebezirk hätten im Zuge des vereinfachten Verfahrens das Patent B+ erhalten. «Das zeigt, dass sich das Oberamt der Wichtigkeit des Kulturlebens bewusst ist.»

Zum Lokal

Das Mouton Noir war ein Wachhaus

Das Café du Belvédère ist bekannt und beliebt–nicht zuletzt dank der einzigartigen Aussicht, die der Besucher von der Dachterrasse aus über die Freiburger Altstadt geniesst. Das Haus diente in früheren Jahrhunderten als Wachhaus, in dem die Soldaten logierten, welche die Stadttore bewachten. Vor 120 Jahren entstand das Café du Belvédère. Im Jahr 2008 übernahm der gebürtige Aargauer Eddy Kunz den Betrieb des Cafés und richtete im Keller ein Konzertlokal und einen Nachtclub ein–das Mouton Noir.ko

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