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Kampfgeist und Ideen sind gefordert

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Präzise Pässe, harte Abschlüsse, reflexartige Paraden – der temporeiche und physisch anspruchsvolle Handballsport hat dem inte­ressierten Zuschauer viel zu bieten. Im Kanton Freiburg kommt Letzterer aber kaum auf seine Kosten: Einzig beim in der Stadtfreiburger Heiligkreuzhalle beheimateten Club Handball Fribourg kann sich der Fan Livespiele zu Gemüte führen. Letzten Sonntag bestritten mit dem Damen- und dem Herrenteam beide Drittligamannschaften des Klubs ihr jeweils viertes Saisonspiel. Dabei legten die Damen mit einem 29:25-Heimsieg gegen den HBC Vallée de Joux vor. Die Herren konnten nicht nachziehen und unterlagen den Bernern von Espace Handball hauchdünn mit 22:23.

«Die Stadt hilft uns enorm»

Besonders bitter aus der Sicht von TK-Chef Pierre Wyss: «Mit dieser Niederlage ging eine mehr als 14 Monate anhaltende Ungeschlagenheit bei Heimspielen zu Ende.» Der CH Fribourg scheint sich in seiner Heimstätte also generell recht wohlzufühlen. Dies gilt auch für das weitere Umfeld. «Die Stadt unterstützt uns stark bei den Hallenmieten für Trainings und Matches», erklärt Wyss. Auch die Kooperation mit der Universität Freiburg stelle für den Verein eine grosse Stütze dar, sowohl bezüglich Infrastruktur als auch hinsichtlich der Rekrutierung von Handballerinnen und Handballern.

In den beiden Mannschaften treffen die Studierenden unter anderem auf Französinnen und Franzosen, die bei Freiburger Unternehmen angestellt sind. In Frankreich ist Handball sehr populär, dies vor allem dank der grossen Erfolge des Männer-Nationalteams seit Mitte der 90er-Jahre. Pierre Wyss sieht die im Vergleich zu Freiburg noch grössere geografische Nähe der Kantone Genf und Waadt zum handballverrückten Nachbarland als Grund für die weit stärkere Präsenz von Handballvereinen in diesen Regionen. In Freiburg scheint es besonders schwierig zu sein, junge Leute für den Handballsport zu begeistern: «Wir haben vieles probiert wie etwa Tage der offenen Tür oder spezielle Angebote für den Schulsport, konnten aber damit letztlich keinen nachhaltigen Mitgliederzuwachs erzielen», konstatiert Wyss bedauernd. Gerade Basketball stelle in der Romandie eine harte Konkurrenz dar.

Brachland Sense- & Seebezirk

Die regelmässig zum Verein stossenden Studierenden lassen Vorstandsmitglied Wyss trotzdem optimistisch in die Zukunft schauen, über das 2019 folgende 45-Jahr-Jubiläum des CH Fribourg hinaus. Derartige Festivitäten finden im Sense- und Seebezirk nicht statt: Mitte der 90er-Jahre ging die Geschichte des nur noch auf dem Papier bestehenden Murtner Handballvereins zu Ende, zehn Jahre später erwischte es dann auch den HBC Sense. Im Rahmen des Schulsports spielt Handball aber auch heute noch eine gewisse Rolle, namentlich in Düdingen und Murten.

Daraus entspränge aber nicht zwingend Nachwuchs für Handballvereine, relativiert TK-Chef Patrick Gutknecht vom HBC Ins. Auch sein Verein habe mit Nachwuchssorgen zu kämpfen, anstelle der gewünschten zwei bis drei Juniorenmannschaften habe man diese Saison nur eine zum Spielbetrieb anmelden können. Das sei vor einigen Jahren noch anders gewesen: «Die Jahrgänge 1989 bis 1991 gaben noch einiges her, da war Handball populär, und es kamen viele junge Murtner aus dem Kadettensport heraus nach Ins.» Das bestätigt der ebenfalls aus Murten stammende Fabio Lamia, während zehn Jahren aktiver Handballer bei Ins und später Handballschiedsrichter: «Der HBC Ins hat in den letzten 15 Jahren stark von der Nachwuchsförderung der Kadetten Murten profitiert.» Gutknecht kann dies untermauern: «Die letztjährige U19-Mannschaft bestand abgesehen von einem Inser komplett aus Murtnern.» Der TK-Chef geht noch weiter: «Den HBC Ins würde es ohne Murtner gar nicht mehr geben.» Die Vereinsmitglieder stammten zu 60 % aus dem Hauptort des Seebezirks, dazu kämen 10  % Kerzerser sowie 30  % aus Ins.

Geringes Publikumsinteresse

Die spezielle Beziehung, die der Verein aus dem Berner Seeland mit dem Freiburger Seebezirk pflegt, drückt sich in der Tatsache aus, dass der HBC Ins auch unter dem Namen «Spielgemeinschaft Kerzers-Murten-Ins» figuriert. Beim Blick auf die Sponsoren der vier Inser Teams stechen Unternehmen aus Murten, Muntelier und Galmiz ins Auge.

Obwohl der so vitale Freiburger Support immer noch vorhanden zu sein scheint, treiben Patrick Gutknecht aktuell einige Sorgen um. Einerseits sei der Zuschaueraufmarsch bei Heimspielen mit 40 bis 60 Personen ziemlich bescheiden. Dabei bleibe aber zu bedenken, dass auch das Schweizer Nationalteam selten mehr als 500 Zuschauerinnen und Zuschauer anziehe. «In Deutschland hat bereits ein Zweitligaspiel ein vergleichbares Publikum», meint Gutknecht dazu.

Andererseits erlebt der Inser Vereinsfunktionär die nachkommende Generation eher als Einzelkämpfer denn als Mannschaftssportler: «Vor diesem Hintergrund sind plötzlich eSports am PC oder an der Konsole attraktiver für die Jungen.» Dort könnten sie auch schneller Erfolge feiern und Durchbrüche erzielen als im Handball, wo man sich zuerst die Sporen in einer unterklassigen Liga abverdienen müsse. Gutknecht bleibt dennoch kämpferisch: «Ich hoffe besonders auf weitere Handball-Projekte im Bereich Schulsport.» Auch internationale Exploits könnten dem Sport in der Schweiz einen Popularitätsschub verleihen.

Der Meister tut sich schwer

Für solche Erfolgserlebnisse könnte aktuell der amtierende Meister Wacker Thun sorgen. Die Berner – der Kanton stellt mit 29 Vereinen eine Handball-Hochburg dar – taten sich aber bisher in der EHF Champions League schwer und erreichten in fünf Partien bloss ein Unentschieden. Drei Spiele gingen jedoch denkbar knapp mit nur einem Tor Differenz verloren.

Die Wurzeln der drei Thuner Cupsiege sowie zwei Meistertitel seit 2012 liegen in den Achtzigerjahren, als die Legenden Martin Rubin und Ueli Nacht die Nationalliga B aufmischten. Der starke Linkshänder Rubin amtet heute an der Seitenlinie. Während der Saison 1985/86 trainierte der in Wünnewil wohnhafte Stefan Luginbühl mit der ersten Mannschaft um Rubin und Nacht. Luginbühl schätzt das bis heute familiär gebliebene Umfeld des Vereins. Als er 1995 in den Sensebezirk zog, bot er Ferienpass-Kindern Handball an, «um sportlich etwas Neues zu bieten». Das ganz frisch aufkommende Unihockey habe sich aber schon bald als sehr attraktive Hallensport-Alternative herauskristallisiert.

«Der Handballclub Ins hat in den letzten 15 Jahren stark von der Nachwuchsförderung der Kadetten Murten profitiert.»

Fabio Lamia

Ex-Handballer HBC Ins

«Wir haben vieles probiert, konnten aber keinen nachhaltigen Mitgliederzuwachs erzielen.»

Pierre Wyss

TK-Chef Club Handball Fribourg

Rubrik

Lokaltermin

Unter der Rubrik «Lokaltermin» besuchen die FN regelmässig einen der vielen Breitensportanlässe in der Region.

fm

 

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