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Kanton Graubünden will ein Drittel der Wölfe schiessen

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Der Kanton Graubünden will vier Wolfsrudel beseitigen und den Wolfsbestand um etwa einen Drittel dezimieren. Damit sollen «in einem ersten Schritt» Konflikte mit verhaltensauffälligen Wölfen gegenüber Menschen und Nutztieren «effizient minimiert» werden, wie der Kanton am Dienstag mitteilte.

Konkret hat der Kanton beim Bund die Bewilligung für die «vollständige Entnahme» der Wolfsrudel Stagias, Vorab, Beverin und Lenzerhorn beantragt, Ziel sei es, die nachgewiesenen Angriffe auf Rinder sowie die wiederholte Überwindung von Herdenschutzmassnahmen für die nächste Weidesaison zu verhindern, schrieb das Departement für Infrastruktur, Energie und Mobilität (Diem) in der Mitteilung.

Weiter hat der Kanton beim Bundesamt für Umwelt auch den Abschuss von bis zu zwei Dritteln der Jungtiere der Wolfsrudel Rügiul im Puschlav und Jatzhorn in Davos beantragt. Insgesamt beantragte Graubünden 27 Abschüsse. Zusätzlich sind nach bisherigem Recht weitere 17 Abschüsse von Jungwölfen bereits bewilligt. Insgesamt sollen nun also 44 Wölfe in Graubünden geschossen werden.

Über den ganzen Kanton verteilt leben aktuell zwölf Wolfsrudel. Die Gesamtzahl der Grossraubtiere ist noch unklar, eine grobe Schätzung der Wildhut geht von 130 Wölfen aus.

«Wir wollen dort eingreifen, wo die Konflikte am grössten sind» erklärte dazu Regierungsrätin Carmelia Maissen am Dienstag in Chur beim allmonatlichen Gespräch der Kantonsregierung mit den Medien. Ziel sei es, das Wachstum des Wolfsbestandes zu stoppen. Zudem erhoffe man sich, dass die ausgebaute Jagd auf die Wölfe diese scheuer machen werde.

Jäger sollen auf die Wolfsjagd

Mit den Abschuss-Gesuchen nutzt der Kanton Graubünden die Lockerung des Wolfsschutzes durch den Bundesrat, die am 1. November verabschiedet wurde und am 1. Dezember in Kraft tritt. Die ersten Wolfsabschüsse nach neuem Recht sind bis 31. Januar 2024 möglich.

Der Kanton will dabei während der alljährlichen Sonderjagd im Dezember auch Jäger einsetzen. Hauptakteure der Jagd sollen aber die Wildhüter sein, hiess es seitens des Amtes für Jagd und Fischerei.

Mit der Entnahme ganzer Rudel betrete der Kanton Neuland, sagte Diem-Vorsteherin Maissen. Im Frühling wolle man die gemachten Erfahrungen auswerten. Darauf basierend werde das nächste Regulationsgesuch erstellt für den folgenden Herbst und Winter.

WWF zeigt Verständnis

Der WWF Graubünden reagierte auf die geplante grosse Wolfsjagd überraschend zustimmend. Die Abschusspläne seien nachvollziehbar, erklärte Anita Mazzetta, Leiterin des WWF Graubünden, gegenüber dem Regionaljournal Graubünden von Radio SRF. Sie beträfen Wolfsrudel, die Schäden verursacht hätten.

Im Detail müsse der WWF das Abschussgesuch zwar noch prüfen, etwa was die Auswirkung auf den Wald und dessen Verjüngung anbelange. «Grundsätzlich finden wir aber, geht es in die richtige Richtung», sagte die WWF-Leiterin.

Kritischer äusserte sich auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA die Gruppe Wolf Schweiz: Der Kanton Graubünden schiesse übers Ziel hinaus. «Dass fast alle Rudel in der Surselva entfernt werden sollen, ist stossend, da dort die Schäden dieses Jahr überschaubar waren», erklärte Geschäftsführer David Gerke.

Die Behörden hätten einseitig die Wünsche der Landwirtschaft in den Vordergrund gestellt. Angesichts hoher bis zu hoher Reh- und Hirschbestände im Bündner Wald sei die vollständige Entfernung von Wolfsrudeln aber nicht verhältnismässig.

Ob man der Landwirtschaft mit der Entfernung von Rudeln tatsächlich helfe, stellt Gerke zudem in Frage. Es würden «ohnehin umgehend neue Wölfe zuwandern», ist der Wolfsschützer, Schafhalter und Jäger überzeugt. Herdenschutz sei und bleibe eine Notwendigkeit.

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