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Kanton präsentiert Aktionsplan für den Wald

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Mit Verjüngungsmassnahmen und der Pflege des Jungwaldes will der Kanton die Freiburger Wälder fit für die Zukunft machen. Wegen des Klimawandels sollen die besser angepassten Baumarten gefördert werden. 

Die Wälder werden sich durch den Klimawandel und die steigenden Temperaturen verändern. «Die im Kanton Freiburg weit verbreiteten Baumarten Buche und Fichte werden in tiefen Lagen keine Zukunft haben», sagte Philippe Wohlhauser, Sektionschef Wald und Naturgefahren beim Amt für Wald und Natur, am Donnerstag an einer Medienkonferenz. «Sie werden in höhere Lagen wechseln. Dort werden die für sie passenden Bedingungen herrschen.» Ihren Platz würden unter anderem Eichenarten, Winter- und Sommerlinden sowie Birken einnehmen.

Jedoch würden die Wälder die notwendige Anpassung an den Klimawandel nicht alleine schaffen. «Es braucht ein bisschen Hilfe», so der Sektionschef. An der Medienkonferenz im Wald bei Ponthaux präsentierte er mit FDP-Staatsrat Didier Castella einen Aktionsplan zur Anpassung der Wälder. Dieser enthält 36 Massnahmen. «Verjüngungsmassnahmen und Jungwaldpflege sind eindeutig die Schlüsselsituationen zur Steigerung der Anpassungsfähigkeit unserer Wälder», heisst es im Aktionsplan. Oder anders gesagt: Die jungen Bäume sollen gezielt unterstützt werden.

Nur wenige Bäume pflanzen

20 Prozent des Freiburger Waldes beziehungsweise 8700 Hektar ist Jungwald. Nur auf 500 Hektar, also fünf Prozent, will der Kanton Bäume pflanzen. Auf den restlichen 95 Prozent des Freiburger Jungwaldes wird der Kanton auf eine Naturverjüngung setzen. «Wir werden vor allem mit dem arbeiten, was die Natur uns gibt», erklärte Philippe Wohlhauser. Denn der Jungwald zeichne sich bereits durch eine grosse Vielfalt an Baumarten aus.

Der Aktionsplan sieht unter anderem starke Eingriffe vor in Baumbestände, die überwiegend aus nicht standortgerechten Arten bestehen. Auch soll bei Verjüngungsschlägen darauf geachtet werden, dass das Lichtangebot am Boden gesteigert wird. Denn mehr Licht lässt die jungen Bäume besser wachsen. Samenbäume von sogenannten Zukunftsbaumarten sollen identifiziert, lokalisiert und erhalten werden.

Staatsrat Didier Castella stellte den Aktionsplan für die Freiburger Wälder vor.
Jean-Michel Wirtz

Wissen austauschen

Solche waldbaulichen Eingriffe reichen gemäss Aktionsplan allerdings nicht aus. Es brauche ebenso eine Aufwertung des Know-hows im Forstwesen, eine Wissensvermittlung und ein Erfahrungsaustausch. Zu diesem Zweck veranstaltete der Kanton diese Woche eine Ausbildung im Bereich Jungwaldpflege. An den vier Ausbildungstagen nahmen jeweils rund 20 Förster, Forstunternehmer und Forstwart-Vorarbeiter teil. Im Wald bei Ponthaux haben sie während des Kurses gelbe oder rote Bänder an verschiedenen Bäumen angebracht. «Sie haben dabei gelernt, wie sie die richtigen Bäume auswählen», erklärte Guillaume Schaller, Verantwortlicher beim Kanton für die Waldausbildung. Der Aktionsplan sieht vor, dass bei der Selektion von Zukunftsbäumen die Baumartenvielfalt zu bevorzugen ist. «Mit den gelben Bändern haben sie die Zukunftsbäume markiert. Die roten Bänder markieren Bäume, die zu fällen sind.»

Nicolas Ricodeau, wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Amt für Wald und Natur, präsentierte einige Informationstools, die die Förster, Forstunternehmer und Forstwart-Vorarbeiter bei ihrer Arbeit unterstützen sollen. Die Tree App, entwickelt vom Bund, zeigt ihnen geeignete Baumarten für das Klima aus den Jahren 1961-1990 sowie für die Szenarien mässiger Klimawandel und starker Klimawandel bis ins Jahr 2099. Die Forte Future App liefert Langzeitprojektionen der Schweizer Wälder. Weiter gibt es vergleichende Ranglisten der für die Zukunft geeigneten Baumarten.

Zahlen und Fakten

Waldbewirtschaftung ist Teil des kantonalen Klimaplans

Der Freiburger Wald erstreckt sich gemäss dem Amt für Wald und Natur über 42’000 Hektar. Davon haben 17’000 Hektar eine Schutzfunktion gegen Naturgefahren. Durchschnittlich werden jährlich 245’000 Kubikmeter für die Holzproduktion geerntet, 55 Prozent davon sind Rundholz und Industrieholz sowie 45 Prozent Energieholz und Holzschnitzel.

Vier der 115 Massnahmen des kantonalen Klimaplans betreffen direkt oder indirekt die Waldbewirtschaftung und haben einen Gesamtwert von 650’000 Franken: Anpassung der Empfehlungen für die Forstwirtschaft und Information von Waldeigentümerinnen und -eigentümern, Verstärkung der Präventionsmassnahmen gegen Waldbrände, Unterstützung forstlicher Massnahmen zur Anpassung von Waldgebieten an den Klimawandel, Unterstützung der Förderung und Valorisierung der Ressource Holz. jmw

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