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Kanton zur Abschaltung der Strassenlampen: «Nicht von heute auf morgen»

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Mit ihrer heftigen Kritik rennen Sensler Behörden offene Türen ein. Auch der Kanton ist daran interessiert, dass die Nachtabschaltung der Strassenbeleuchtung möglichst speditiv umgesetzt werden kann.  

Man habe dasselbe Ziel: Strom zu sparen, sagt Guido Balmer, Kommunikationsbeauftragter der Baudirektion, zur Kritik der Sensler Behörden an den Stromsparmassnahmen des Kantons (die FN berichteten). Mit seinen Beschlüssen vom Dienstag habe sich der Staatsrat selbst dazu verpflichtet, die Beleuchtung auf den Kantonsstrassen dort abzuschalten oder zu reduzieren, wo das möglich ist. Der Staatsrat habe die Gemeinden dazu eingeladen, auf ihren Strassen dieselbe Massnahme zu ergreifen. Wenn einzelne Gemeinden da schon Vorarbeiten geleistet haben, wie etwa die Sensler, sei das erfreulich, so Balmer.

Vor Antworten erst die Fragen

Dass die Nachtabschaltung der Beleuchtung – wie gewünscht zwischen 23.30 und 5.30 Uhr – nicht ganz einfach ist, sei dem Staatsrat durchaus bewusst. Baudirektor Jean-François Steiert (SP) hat dies am Dienstag bei der Präsentation der Massnahmen betont. Es gibt eine Reihe von anspruchsvollen Fragen zu klären, technische, sicherheitstechnische und wohl auch finanzielle. Und vor diesen Herausforderungen stehen der Kanton und die Gemeinden gleichermassen. Jene werde man im engen Austausch mit allen Beteiligten angehen, namentlich auch mit den Gemeinden, so Balmer.

Wir stehen am Anfang eines anspruchsvollen Prozesses.

Es sei deshalb gar nicht möglich, dass man alle Fragen kenne, die sich stellen werden, geschweige denn die Antworten.

Teuer und langwierig

Die Umstellung kostet, dauert und ist aufwendig. Die Sensler Gemeinden hatten sich beklagt, dass sie rund 350’000 Franken für die Nachtabschaltung aufwerfen müssten, wofür sie einen Beitrag vom Kanton erwarten. Denn einfach so vorhanden hätten sie das Geld nicht. Niemand habe diese Entwicklung und die damit verbundenen Kosten vorhersehen können, sagt dazu der Sprecher der Baudirektion. Deshalb seien sie auch nicht im aktuellen Budget, das 2021 erstellt worden war, weder bei den Gemeinden noch beim Kanton.

Aufgrund der Ausgangslage sei klar, dass die Energiespar-Beschlüsse des Staatsrats nicht das Ende, sondern erst der Anfang einer langen Reihe von Entscheiden und Massnahmen seien, mit denen der Kanton die Herausforderungen bewältigen wolle. Und selbstverständlich werde es auch finanzielle Beschlüsse brauchen. Welche Entscheide wann nötig sein werden, lasse sich im Moment aber schlicht nicht sagen.

Jedenfalls ist die Dauer der Arbeiten zur Umstellung für Balmer kein Argument gegen diese Massnahme. Im Gegenteil, denn «die Notwendigkeit, Energie zu sparen, ergibt sich ja nicht nur aus der aktuell drohenden Mangellage», auch sonst sei es sinnvoll, zu sparen, wo das möglich sei. Die aktuelle Situation erhöhe also den Handlungsdruck und man habe «jetzt die Gelegenheit, etwas zu ändern, was längerfristig etwas bringt.»

Auf dem richtigen Weg

Die Sensler seien mit den Bemühungen, die sie schon früher eingeleitet haben, auf dem richtigen Weg. Wie allen anderen Gemeinden stehe es ihnen frei, in den Bereichen, für die sie zuständig sind, die nötigen Entscheide selber zu treffen. Deshalb hat der Staatsrat ihnen lediglich eine Empfehlung ausgesprochen. Er habe auch festgehalten, dass Zebrastreifen – wie übrigens auch die Kreisel – weiterhin beleuchtet werden müssen. Dafür gebe es Systeme, mit denen sich die Beleuchtung wie mit einem Bewegungsmelder gezielt ein- und ausschalten lässt.

Das Tiefbauamt zählt 918 Zebrastreifen auf Kantonsstrassen und gegen 1700 auf Gemeindestrassen, für welche alle die Gemeinden zuständig sind. Die Frage der Beleuchtung der Zebrastreifen werde das Tiefbauamt deshalb mit den Gemeinden diskutieren müssen. Das sei besonders anspruchsvoll. Denn sie sei technisch nicht einfach zu trennen von der restlichen Beleuchtung. Der Grund sei laut Auskunft aus dem Tiefbauamt die fehlende individuelle Verkabelung. Jede einzelne infrage kommende Strassenlaterne zu verkabeln, um sie einzeln ansteuern zu können, sei mit aufwendigen Installationsarbeiten verbunden. Generell seien die Lampen in Serie geschaltet. Balmers Fazit:

Das lässt sich lösen, das geht aber nicht von heute auf morgen.

Man muss improvisieren lernen

Insgesamt mahnt Balmer zur Geduld. Wie bei der Covid-Krise sei die Politik hier mit einer Situation konfrontiert, für deren Bewältigung man keine fixfertigen Konzepte und präzise, klare und widerspruchsfreie Antworten zur Hand habe. Es habe sich gezeigt, wie wichtig es sei, ständig zu lernen, sich anzupassen, eines nach dem anderen anzugehen, wo nötig zu improvisieren.

Es wäre falsch, wenn man den Eindruck erwecken wollte, dass man alles schon weiss.

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