Autor: arthur zurkinden
Mit 77 zu 0 Stimmen hat der Grosse Rat am Dienstag ein Postulat von Michel Losey (SVP, Sévaz) und Eric Collomb (CVP, Lully) überwiesen. Dieses verlangt, dass der Staatsrat eine kurz- und langfristige Strategie für die kantonale Energiepolitik aufstellt und auch umsetzt. Dabei soll das Schwergewicht einerseits auf die Entwicklung erneuerbarer Energien und andererseits auf die Reduktion des Energieverbrauchs gelegt werden.
In seiner Antwort auf das Postulat hatte der Staatsrat wissen lassen, dass er vorsieht, seine mittel- und langfristige Energiepolitik bis Ende 2009 zu definieren, was eine Revision des Sachplans Energie zur Folgen haben werde. Es sei aber nötig, die Aktionen auf die des Bundes und anderer Kantone abzustimmen. Deshalb könne er den Bericht dem Grossen Rat nicht innerhalb der gesetzlichen Frist, sondern erst auf Ende 2009 vorlegen.
Enttäuscht von Antwort
Wie die beiden Postulanten äusserte sich auch Hubert Zurkinden (Grüne, Freiburg) enttäuscht über die Anwort des Staatsrates. «Der Klimawandel zeigt, dass wir unsere Energiepolitik dringend ändern müssen», hielt er fest und wollte nicht bis Ende 2009 warten. Er sprach von einer 2000-Watt-Gesellschaft. «Diese Initiative stammt nicht von den Grünen, sondern von der ETH Zürich», meinte er und gab zu verstehen, dass die Schweizer ihren Energieverbrauch um zwei Drittel reduzieren müssen, um dieses Ziel zu erreichen.
Appell an Grossräte
Beat Vonlanthen versprach dem Grossen Rat, dass ein allgemeines Energiekonzept so rasch wie möglich ausgearbeitet werde. Eine Arbeitsgruppe sei bereits einberufen worden, welche Massnahmen zur Reduzierung des Stromverbrauchs und die Förderung von erneuerbaren Energien studiert. Aber auch die Politiker seien aufgerufen, über die Möglichkeiten nachzudenken. Eine erste Reflexion-Tagung finde bereits am 16. Mai statt.