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Kapitän und Crew jagen Moby Dick

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30 Jahre ist es her, seit der Schauspieler Niklaus Talman zum ersten Mal auf der Bühne stand. Das heisst für ihn aber nicht, dass er seine Arbeit mit dem Talman Ensemble nun lockerer angeht. Ganz im Gegenteil: Für die aktuelle Produktion «Ahab» mit der Musikgesellschaft Giffers-Tentlingen steht er während 75 Minuten als einziger Schauspieler unter 60 Musikanten auf der Büh- ne und verkörpert Ahab, den exzentrischen Kapitän eines Walfängerschiffes, der es sich zum Lebensziel gemacht hat, den weissen Wal Moby Dick zur Strecke zu bringen. Das Musiktheater geht auf einen Roman von Herman Melville zurück. «Es ist ein grosser Brocken und eine Herausforderung, die ich in diesem Ausmass noch nie erlebt habe», sagt Niklaus Talman zum Umfang des Textes, der wunderschön und sehr poetisch sei. Seit Anfang Januar probt er intensiv–für sich alleine, er ist Regisseur und Schauspieler gleichzeitig. «Ich führe Dialoge mit mir und gebe mir Anweisungen, was ich verbessern muss.» Es ist das erste Mal, dass er unter dem Talman Ensemble alleine auftritt.

Die Rolle des Ahab–Talman orientiert sich an der Erstverfilmung von 1956 mit Gregory Peck–komme ihm sehr nahe, sagt der 46-Jährige: «Ahab ist eine unglaublich spannende Figur, weil er ein Besessener ist. Ich musste nicht lange danach suchen, wie ich ihn spielen und verkörpern muss.» Das Stück sei auch sehr philosophisch, weil der Schiffskapitän einen inneren Dialog über das führe, was er tue, und sich frage, ob die Menschen von einer höheren Macht geleitet würden oder für ihre Taten selber verantwortlich seien.

Zwei Jahre Vorarbeit

Die Idee, «Ahab» als Musiktheater auf die Bühne zu bringen, stammt vom Dirigenten der Musikgesellschaft Giffers-Tentlingen, Pascal Schafer. «Ich hatte dieses Werk schon länger im Auge, wusste aber, dass es sich nicht mit einem Laienschauspieler realisieren lässt», sagt der 31-Jährige. Deshalb hat er vor zwei Jahren Niklaus Talman kontaktiert, und die Zusammenarbeit begann. «Ich mache gerne etwas Neues, Modernes, das es nicht überall gibt», sagt Pascal Schafer. «Ahab» sei in dieser Form in der Schweiz wohl noch nie aufgeführt worden. «Das wird sicher eine geniale Sache.» Die Musikanten der MG Giffers-Tentlingen–eine Harmonieformation der ersten Stärkeklasse–werden auch nicht wie gewohnt in der Uniform, sondern in Seemanns-Bekleidung spielen. Schafer und Talman lassen das Musiktheater von einem Profi filmen und werden die Aufnahme an die Schweizer Stadttheater schicken. «Es soll mit ‹Ahab› auf jeden Fall weitergehen. Es wäre schade, wenn nicht», so Niklaus Talman. Er sei gespannt, was auf die Musikgesellschaft zukomme, sagt Pascal Schafer. «Wir sind Engagements gegenüber sicher nicht abgeneigt, auch wenn es anstrengend werden könnte.» Mit einem Stand im Foyer des Podiums werden die Kinder Talmans über den Walfang aus der Sicht des WWF informieren. «Damit möchte ich unter anderem ein Signal aussenden, dass ich mit dem heutigen Walfang nicht einverstanden bin–er hat nichts mehr mit jenem von damals zu tun», sagt der Schauspieler.

 Podium,Düdingen. So., 10. März, 17 Uhr.

30 Jahre Theater: Alles auf eine Karte gesetzt

V or 30 Jahren, 1983, stand Niklaus Talman zum ersten Mal auf der Bühne; er spielte am Stadttheater Basel einen jungen Gangster. Der Regisseur Erich Holliger erkannte sein Talent, riet ihm aber, es ausbilden zu lassen. So setzte Niklaus Talman alles auf eine Karte: Er bewarb sich an der Hochschule für Musik und Theater in Bern – weil nur diese für ihn infrage kam – und wurde angenommen. Es folgten Engagements in Münster, Darmstadt, München und Berlin, bevor er sich 1994 bei einem Aufenthalt in New York dazu entschied, freiberuflich zu arbeiten. Zurück in Basel gründete er das Basler Ensemble. Sieben Jahre später kam der Wechsel nach Freiburg. Dies war die Geburtsstunde des Talman Ensemble. Mit diesem hat er seither in verschiedenen Zusammensetzungen erfolgreiche Theaterproduktionen realisiert, wie das «Sennentuntschi» 2008, «Peter und der Wolf» 2009, «Best of Luginbühl» 2011, Schillers «Kabale und Liebe» 2012 – um nur einige zu nennen.

Nebst Theater auch Film

Auch der Film spielte eine wichtige Rolle. So hat er unter anderem in «Anna annA» von Lukas Hartmann und in diversen Krimis des deutschen Fernsehens mitgespielt. Im «Leichenwäscher», der 1986 in den Kinos lief, spielte er die Hauptrolle. Zu den wichtigsten Begegnungen in diesem Metier gehöre für ihn jene mit dem Oscarpreisträger Krzysztof Kieslowski, mit dem er an zwei Filmseminaren zusammengearbeitet hat. ak

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