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Keine künstlichen Berührungsängste

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Autor: Mireille Rotzetter

Im Atelier Creahm (Créativité et handicap mental) können Menschen mit einer geistigen Behinderung ihre kreativen Talente ausleben und entwickeln. Das Projekt «Fuori Dentro» bringt nun die im Atelier Schaffenden mit professionellen Künstlern zusammen. In Paaren werden gemeinsam Werke verschiedenartiger Kunststile produziert, die schliesslich am 15. November im Ancienne Gare ausgestellt werden. Geleitet wird das Projekt hauptsächlich von Gisèle Poncet, künstlerische Betreuerin im Atelier Creahm. Gestern Nachmittag stellte sie das Projekt den Medien vor.

Gleichwertige Kooperation

Stéphane Repond von Creahm und die Aarauerin Sadhyo Niederberger haben ihre selbstgemachten Postkarten, die sie sich seit einigen Monaten gegenseitig zusenden, auf einem Tisch ausgebreitet. Eine Postkarte ist jeweils die künstlerische Antwort auf die vom Partner erhaltene. Niederberger und Repond betrachten fachsimpelnd ihre Arbeiten. «Es ist ein vollkommen gleichwertiger Austausch», kommentiert Niederberger.

Die beiden Kunstschaffenden haben sich 2010 bei einer Ausstellung im Kantonsspital Aarau kennengelernt. «Ich war fasziniert von Stéphanes Zeichnungen», erzählt Niederberger. Als Gisèle Poncet letzten Herbst bezüglich «Fuori Dentro» auf sie zugekommen sei, habe sie gehofft, mit Stéphane zusammenarbeiten zu können. Dieser habe zugesagt. «Da ich etwas weiter weg wohne, habe ich die Postkarten als Start vorgeschlagen.»

Sechs Künstlerpaare

Sadhyo Niederberger nennt drei Gründe für ihre Mitarbeit am Projekt. «Erstens finde ich Creahm eine gute Sache.» Zweitens habe sie in Stéphane einen interessanten Künstler gefunden, und sie sei gespannt gewesen, wie er auf die Zusammenarbeit eingehe. «Ich sehe, wie sehr es ihm Freude macht, das ist eine schöne Rückmeldung.» Drittens könne sie bei der Zusammenarbeit Inspiration für ihr eigenes Schaffen finden und sich weiterentwickeln.

Neben Sadhyo Niederberger und Stéphane Repond haben sich aufgrund gegenseitiger Affinität die Duos Ivo Vonlanthen und Myriam Schoen, Claire Zahnd und Iason Scyboz, David Brülhart und Bernard Grandgirard sowie Flaviano Salzani und Denis Piccand gebildet.

Neues Universum

Laut Gisèle Poncet hat «Fuori Dentro» in erster Linie zum Ziel, den Kontakt zwischen den behinderten Künstlern und den professionellen Künstlern zu fördern und die im Atelier hergestellten Werke sichtbar zu machen. «Durch die Zusammenarbeit mit Profis können sich die Künstler von Creahm auch weiterentwickeln», führt Poncet aus. Sie habe Künstler angefragt, von denen sie gewusst habe, dass sie die Art Kunst, die im Atelier gemacht wird, mögen und auch schon mit Menschen mit einer geistigen Behinderung zusammengearbeitet haben.

Wie Sadhyo Niederberger sind alle professionellen Künstler überzeugt, dass sie von der Zusammenarbeit mit den Künstlern von Creahm profitieren werden. Flaviano Salzani fasst die Begründung dafür so zusammen: «Denis und ich sind völlig verschieden. Mit ihm lerne ich eine neue Art, zu sehen, ein neues Universum kennen.»

 

Die Künstlerin Sadhyo Niederberger und Stéphane Repond von Creahm diskutieren ihre Postkarten.Bild Aldo Ellena

 

Creahm: Ein Ort, um Talente zu entwickeln

Das Atelier Creahm (Créativité et handicap mental) wurde 1998 nach dem Vorbild eines belgischen Projekts gegründet. Hauptinitiant war Ivo Vonlanthen. Das unabhängige Atelier ist an drei Tagen pro Woche geöffnet. «Creahm ist kein blosses Beschäftigungsprogramm, sondern ein Ort, an dem die Künstler ihre Talente entwickeln können», sagt Gisèle Poncet, die zusammen mit Lorence Cotting das Atelier betreut. 18 behinderte Künstler aus dem Kanton besuchen das Atelier regelmässig.

350 Mitglieder

Der Verein Creahm zählt rund 350 Mitglieder. Das Atelier wird durch Spenden und durch Mitgliederbeiträge finanziert. Zudem werden die Werke der Künstler verkauft, wobei ein Teil des Geldes in den Verein fliesst und ein Teil an die Künstler geht.

Das Budget für das Projekt «Fuori Dentro», bei dem Künstler des Ateliers mit professionellen Künstlern zusammenarbeiten, beläuft sich auf 50000 Franken. Die professionellen Künstler werden entlöhnt. Verschiedene Freiburger Organisationen unterstützen das Projekt finanziell.mir

«Denis und ich sind völlig verschieden. Mit ihm lerne ich ein neues Universum kennen.»

Autor: Flaviano Salzani

Autor: Künstler

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