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Kinderstar Coco Gauff nimmt Mass an Serena Williams

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Coco Gauff strebt bei den Australian Open ihren zweiten Grand-Slam-Titel an. Sie hat gelernt, wie entscheidend es ist, nicht nur die eigenen Stärken zu kennen – sondern auch die Schwächen des Gegenübers.

Weder verfügte er in seinem Schlagarsenal über besondere Waffen, noch war sein Spiel von auffallender Raffinesse geprägt. Trotzdem hatte Brad Gilbert beachtlichen Erfolg – erst als Spieler, danach noch viel mehr als Trainer von Andre Agassi oder Andy Murray. Sein Buch «Winning Ugly» trägt den Untertitel «mentale Kriegsführung». Es ist eine Anleitung zum Erfolg an Tagen, an denen Athleten nicht ihre beste Form abrufen können.

Seit Sommer 2023 sitzt der 62-jährige Gilbert in der Box von Coco Gauff und führte sie im letzten Herbst bei den US Open zu deren erstem Grand-Slam-Sieg. So stolz wie in der Nacht auf Dienstag dürfte er aber noch nie auf sie gewesen sein. Im Viertelfinal der Australian Open sprach Gauff nach dem Sieg gegen Marta Kostiuk davon, nie einen so schlechten Satz gespielt zu haben wie den ersten. Ein Eindruck, der sich mit Blick auf das Statistikblatt verfestigte: 5 Gewinnschläge, 24 unerzwungene Fehler.

Sieg mit Köpfchen, nicht «nur» mit Klasse: Coco Gauff.
Bild: Andy Wong / AP

Dennoch gewann Gauff den Satz mit 7:6, was zugegebenermassen auch mit dem erratischen Auftritt ihrer Gegnerin zu tun hatte. Winning Ugly, die Kunst des Siegens unter allen Umständen. Gauff hat das verinnerlicht.

Sie steht nun bei zehn Siegen in zehn Spielen in diesem Jahr und auch zum ersten Mal im Halbfinal der Australian Open. Dort trifft die 19-Jährige auf die Vorjahressiegerin, die Belarussin Arina Sabalenka (25, WTA 2).

Wie Serena Williams und Jennifer Capriati?

Am 19. März feiert Gauff ihren 20. Geburtstag, in Melbourne bestreitet sie das letzte Grand-Slam-Turnier als Teenagerin. Der Erfolg gegen Kostiuk war der 49. bei einem Major-Turnier – damit zog sie mit Serena Williams gleich. Jennifer Capriati, auch sie eine Amerikanerin, steht bei 51 Erfolgen.

Gewinnt Gauff die Australian Open, zieht sie mit Capriati gleich, die schon im Alter von 13 Jahren auf der WTA-Tour debütiert hatte und einer der ersten Kinderstars im Tennis war. Sie war auch die Nummer 1 der Welt, hatte am Ende ihrer Karriere aber «nur» drei Grand-Slam-Titel gewonnen.

Die Vision, ja das Ziel, das Coco Gauff verfolgt, ist ein anderes, ein sehr viel grösseres, der Massstab: Serena Williams. Auf Youtube gibt es ein Video, in dem sie 14-jährig in einem Zimmer auf ein Poster von Williams zeigt und sagt, in einer Mélange aus Selbstbewusstsein und Unbekümmertheit : «Eines Tages will ich diesen Grand-Slam-Titel-Rekord halten und die Beste der Geschichte sein, besser als Serena.» 23 Major-Turniere hatte Williams gewonnen, als sie im Herbst 2022 ihren Rücktritt verkündete.

Gilbert ist «manchmal wie ein 10-jähriger Junge»

Dass Coco Gauff im Sommer 2023 Brad Gilbert als Trainer verpflichtete, darf man als Ausdruck ihrer Ambitionen verstehen. Und dass der zuweilen kauzige Amerikaner auf das Angebot einging, fusst auf dem Glauben daran, dass Gauff zu Historischem berufen ist. Fast zehn Jahre hatte er nicht mehr als Trainer gearbeitet, sondern als geschätzter TV-Experte.

Brad Gilbert beaufsichtig das Training der US-Amerikanerin Coco Gauff.
Bild: Mark Baker / AP

Fast vier Jahrzehnte Altersunterschied trennt das ungleiche Duo. «Bevor ich Brad traf, machte ich mir Sorgen, wie es ist, mit einem älteren Mann rumzuhängen», erzählte Gauff während der US Open. «Aber trotz seines Alters ist er wie ein 20-Jähriger, manchmal wie ein 10-jähriger Junge.»

Und dann erzählte Gauff gleich noch «meine liebste Brad-Story: Er spielt fast nur mit Süssigkeiten im Mund und bietet mir die ganze Zeit welche an. Ich nehme sie, aber ich esse sie nicht. Ich bin nicht mehr in einem Alter, in dem ich alle fünf Minuten Süssigkeiten verschlingen kann.»

Schwächen entblössen, statt auf Stärken setzen

Wenn schon nicht bei der Ernährung, so vertraut Gauff Gilbert zumindest beim Tennis blind. Er war als Spieler weder der Talentierteste noch der Grösste, weder der Schnellste, noch der Stärkste, dennoch schaffte er es in der Weltrangliste bis auf den vierten Rang. Nicht unbedingt, weil er seine Stärken ausspielte, sondern weil er die Schwächen seiner Gegner kannte und es wie kein Zweiter verstand, diese zu entblössen. Winning Ugly eben.

Gauffs Massstab ist die 2022 zurückgetretene Serena Williams.
Bild: Jason Szenes / EPA

Gauff hingegen bringt Qualitäten mit, die es erlauben, die Strategie danach auszurichten: einen messerscharfen Aufschlag, eine Vorhand, die sie mal mit Kraft, mal mit Länge, mal mit Rotation, mal mit Winkel spielt. Nicht mithalten kann sie mit der Wucht ihrer Halbfinal-Gegnerin Sabalenka, das kann keine. Da schadet es nicht, die Erfahrung gemacht zu haben, dass manchmal entscheidend ist, die Schwächen der Gegnerin auszuspielen.

Wie im Final der US Open 2023, als sich Coco Gauff nach dem klar mit 2:6 verlorenen Startsatz durchsetzte. Die Gegnerin damals? Arina Sabalenka.

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