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Klangliche Eleganz trifft auf Virtuosität

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Zwei Stunden vollste Konzentration auf das Vorspiel eines einzigen Instruments. Im Zentrum des Geschehens nur der einzelne Künstler, der mit leicht gekrümmtem Rücken vor einem schwarzen Flügel sitzt. Teils fragt man sich, ob Klavierrezitale noch zeitgemäss und nicht etwas angestaubt sind. Wo bleibt die Abwechslung, wo die Spannung?

Genau in diesen Momenten des leisen Zweifelns wird man so manches Mal eines Besseren belehrt – und erst recht, wenn ein Meister seines Fachs wie Freddy Kempf am Werke ist. Auf eindrückliche Weise demonstrierte der Virtuose am Samstagabend in der Aula der Universität, zu welch einem Facettenreichtum und einer Bandbreite an Klängen das Klavier fähig ist.

Abstecher in die Moderne

Den Anfang machte der erste Satz der Klaviersonate Nr. 17, op. 31, von Beethoven, auch «Der Sturm» genannt. In einem träumerisch-schwerfälligen Largo nahm sich Kempf viel Zeit, die lang anhaltenden, frei schwebenden Akkorde ausklingen zu lassen, um kurz darauf umso inbrünstiger ein insistierendes Allegro zu hämmern. Kempfs Anschlag ist klar, selbst im leisen Piano gelingt es ihm, dynamisch abgestuft und mit bestechender Genauigkeit zu spielen. Mit Prokofiews Sonate Nr. 1, op. 1, folgte ein Abstecher in die klassische Moderne, in der der gebürtige Brite seine Fingerfertigkeit eindrücklich unter Beweis stellen konnte. In einem leichtfüssig dahinfliessenden Allegro, das an manchen Stellen etwas gar schnell vorgetragen wurde und dadurch bisweilen an Hektik grenzte, drängten vorpreschende Akkorde auf ihre Auflösung. Der für manche Zuhörer vielleicht etwas zu grosszügige Pedalgebrauch drohte ausserdem manchmal, die Artikulation zu verwischen.

Heitere Liebesabenteuer

Mit dem aus acht sogenannten Noveletten bestehenden Opus 21 von Schumann ging es wieder zurück in die romantische Gefühlswelt. Äusserst abwechslungsreich und unterhaltsam zeugten die Partien in koketter Weise von heiteren und vergnüglichen Liebesabenteuern, in denen auch immer wieder Kempfs ansteckend wirkender jugendlicher Elan aufblitzte. Während der an Kontrasten reichen letzten Novelette, in der Kempf nur zu gerne die markanten Stakkati zum Anlass nahm, die Grenzen des Klangvolumens des Flügels auszutesten, kamen in den melancholischeren Passagen jedoch auch die sensiblen und feinfühligen Züge des Künstlers zum Vorschein.

Mit einfühlsamer Agogik führte er die von Übermut sprühenden Melodielinien in Kadenzen des Selbstzweifelns und der inneren Zerrissenheit. Ein letzter Moment des stillen Schwelgens in der Ruhe und Kempf holte ein letztes Mal aus zu einem wuchtigen Schlussakkord, dem nach seinem Verklingen begeisterter Applaus folgte.

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