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Kompromisse gefunden für das Agrico-Gelände – Einsprachen zurückgezogen

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Der Nutzungsplan für das Agrico-Gelände in St-Aubin kann in Kraft treten. Die letzten Einsprachen wurden zurückgezogen. Die kantonale Anstalt für die aktive Bodenpolitik konnte mit den Einsprechern Vereinbarungen treffen.

Ein seltenes Ereignis: Zwei Freiburger Staatsräte, ein Gemeindepräsident, die Stiftung Landschaftsschutz und der VCS Freiburg sind am Mittwochmorgen gemeinsam vor die Medien getreten. Sie informierten über ihre Einigung im Zusammenhang mit dem kantonalen Nutzungsplan für das Agrico-Gelände in St-Aubin.

Zehn Einsprachen waren im April 2021 gegen diesen Nutzungsplan eingegangen. Drei wurden bis vor das Kantonsgericht gezogen – jene der Gemeinde Belmont-Broye, der Stiftung Landschaftsschutz und des VCS Freiburg. Die Einsprecher haben sie nun aufgrund des gefundenen Kompromisses zurückgezogen.

Wettbewerb für Hochhaus

Der Stiftung Landschaftsschutz war der geplante 60 Meter hohe Turm auf dem Agrico-Areal ein Dorn im Auge. Nutzlos, unproportioniert, deplatziert, lautete die Kritik in der Einsprache. Die Einigung zwischen der Stiftung und der kantonalen Anstalt für die aktive Bodenpolitik (KAAB) sieht nun vor, dass dieses hohe Gebäude nicht vor Ende 2031 realisiert wird. Im Fall eines Gebäudeprojekts mit einer Höhe von über 40 Metern müsse zudem ein Architekturwettbewerb organisiert werden, mit der Stiftung als Jurymitglied. Im Rahmen dieses Wettbewerbs müssten die Landschafts- und Umweltqualitäten des Bauwerks berücksichtigt werden. Zudem muss seine Integration in den Standort und in die Landschaft nachgewiesen sein.

Raimund Rodewald, Geschäftsleiter der Stiftung, sprach an der Medienkonferenz – in einem voraufgezeichneten Videostatement – über seine grosse Zufriedenheit angesichts des «sehr guten Ergebnisses». Er sagte: «Der Turm ist in der Schwebe, bis wirklich klar ist, ob dafür ein Bedarf besteht und ob er in die Umgebung integrierbar ist.» Zudem werde es Gestaltungsmassnahmen zugunsten der Natur geben. «Hier werden Landwirtschaft, Industrie und Natur verbunden», so Rodewald. Er erinnerte daran, dass der geplante Campus für Landwirtschaft, Ernährung und Biomasse auf dem Agrico-Gelände nur möglich ist, weil es sich um eine bereits bestehende Bauzone handelt. «Diese Industrieaktivität liegt inmitten eines grossen landwirtschaftlichen Gebiets.»

Gemeinde tauscht Strasse

Für die Nachbargemeinde Belmont-Broye war der zusätzliche Verkehr die wesentliche Sorge. Die KAAB wird sich finanziell an Verkehrsberuhigungsmassnahmen in der Route de St-Aubin beteiligen. Weiter wird die Gemeinde diese Strasse vom Kanton übernehmen und im Gegenzug die Route de l’Industrie abgeben. Eine Bushaltestelle ist neu an der Route de l’Industrie vorgesehen. «Wir wollen das Zentrum von Domdidier vor einer Verkehrsüberlastung schützen und die dortige Industriezone besser an den Langsamverkehr und den ÖV anbinden», betonte Syndic Albert Pauchard. Die positiven Diskussionen hätten die Sorgen der Gemeinde gemildert. Er erwarte, dass die Weiterentwicklung des Agrico-Geländes, das so wichtig für die Broye sei, die Behörden antreibt, den ÖV in der Region auszubauen.

Mobilitätsschalter schaffen

Weniger enthusiastisch war Prisca Vythelingum, Generalsekretärin des VCS Freiburg. Sie sprach zwar von einem qualitativen Austausch, zeigte sich aber skeptisch bei der Umsetzung von Massnahmen. Der VCS wird mit der KAAB, Vertretern der am Standort ansässigen Unternehmen, der Gemeinde St-Aubin und der Region eine Arbeitsgruppe zum Thema Mobilität bilden. Diese soll unter anderem Vorschläge für einen Mobilitätsplan machen, sich an der Parkplatzverwaltung beteiligen, den Langsamverkehr fördern und ein Verkehrsmonitoring gewährleisten. «Die Arbeitsgruppe ist lediglich ein Beratungsorgan», so Vythelingum. Der Mobilitätsschalter werde auch nach der Entwicklungsphase von Agrico bestehen bleiben, versicherte Staatsrat Olivier Curty (Die Mitte).

Skeptisch war Vythelingum auch angesichts der Studie für einen Gleisanschluss von Agrico für den Warentransport. Dass dieser tatsächlich komme, sei nicht garantiert. Der Kanton Freiburg betreibe Bodenpolitik an einem Ort, der schlecht mit ÖV erschlossen ist und wenig Möglichkeiten bietet für Güterverkehr über die Schiene. Der Freiburger VCS habe die Vereinbarung dennoch unterzeichnet, weil er ohne die Stiftung Landschaftsschutz nicht die finanziellen Mittel habe um weiterzumachen.

Philosophie

Ein Ort zum Arbeiten und zum Leben

Das Agrico-Gelände bei St-Aubin sei ein Beispiel für die neue Philosophie, die der Staat und die kantonale Anstalt für die aktive Bodenpolitik auf Freiburger Industriearealen umsetzen wollen. Das sagte Staatsrat Jean-François Steiert (SP) an der Medienkonferenz. «Wir wollen das industrielle und architektonische Erbe des Areals bewahren und gleichzeitig etwas Neues schaffen.» Das Gelände soll nicht nur ein Ort zum Arbeiten, sondern ebenfalls ein Ort zum Leben sein: autofrei, mit Begegnungszonen für die Mitarbeitenden der verschiedenen Unternehmen und hochwertigen Grünflächen. Nach dem Inkrafttreten des Nutzungsplans könnten Unternehmen wie die Micarna, die hier eine neue Geflügelverarbeitung errichten möchte (die FN berichteten), ihre Planungen jetzt weiter vorantreiben, sagte Staatsrat Olivier Curty (Die Mitte). jmw

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