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Konflikt und Versöhnung

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Oftmals werden Konflikte als etwas Negatives und zu Vermeidendes angesehen. Bei genauerem Hinschauen zeigt sich jedoch, dass Konflikte noch ganz andere Facetten aufweisen. Sie beruhen auf Gegensätzen, schaffen aber auch eine Verbindung zwischen den Konfliktparteien. Wer einen Konflikt austrägt, zeigt damit, dass ihm eine Sache wichtig ist und er den anderen gerade nicht aus dem Weg gehen möchte. In diesem Sinne bedeutet Demokratie eine Art Dauerstreit, bei dem es heute etwa um Themen wie Klimaschutz, soziale Gerechtigkeit oder Migration geht. Demokratische Konfliktaustragung bedeutet, dass bestimmte Meinungen gerade nicht marginalisiert werden. Im Gegenteil, es kommen auch strittige Fragen, Ängste und Befürchtungen zur Sprache und werden so sichtbar und diskutierbar gemacht. Es geht gerade darum, Konflikten nicht auszuweichen, sondern sie konstruktiv, respektvoll und gewaltfrei auszutragen, denn Konflikte tragen zum Zusammenhalt der Gesellschaft und zur Weiterentwicklung ihrer Grundlagen und Normen bei. Konflikte erweisen sich oftmals als langwierige Prozesse mit Rückschlägen für verschiedene Beteiligte. Veränderungen und Verschiebungen lassen sich manchmal erst längerfristig wahrnehmen, wenn sich etwa beobachten lässt, dass zunächst nur von Minderheiten vertretene Anliegen allmählich mehrheitsfähig werden. Es ist somit unerlässlich, dass unterschiedliche Stimmen in Konflikten selbst zu Wort kommen und die Konflikte nicht über sie hinweg ausgetragen werden. Eine Abwertung oder gar ein Ausschluss von gegnerischen Positionen ist dabei dem Konflikt nicht dienlich.

Aus einer religiösen Perspektive scheint zunächst die Überwindung oder Aufhebung von Konflikten im Sinne von Versöhnung im Vordergrund zu stehen. Versöhnung ermöglicht eine Annäherung und ein Aufeinander-Zugehen der Konfliktparteien. So können Verletzungen aus der Vergangenheit geheilt und Beziehungen wiederhergestellt werden. Versöhnung mit Konfliktscheu und Konfliktvermeidung gleichzusetzen, erweist sich jedoch als ein Missverständnis. Versöhnung bedeutet gerade nicht das Ignorieren von Differenzen, sondern vielmehr die Anerkennung von Unterschieden und Gegensätzen. Wichtig ist somit, dass Versöhnung nicht darauf abzielt, konflikthafte Aspekte zu verdecken. Vielmehr geht es darum, konstruktiv mit unterschiedlichen Sichtweisen umzugehen und auf diesen aufbauend eine gemeinsame Zukunftsperspektive für die Gesellschaft zu entwickeln. In diesem Sinn bedeutet Versöhnung die Möglichkeit, nicht ohne den Konflikt, sondern mit dem Konflikt zu leben.

Bild: zvg/Stéphane Schmutz

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