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«Kreditkarte» für vierbeinige Lebensretterin

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 Freitagmorgen im Sitzungszimmer der Gemeindeverwaltung Zumholz. Gemeinderat und Oberamt hatten zu einem eher ungewöhnlichen Anlass eingeladen. Ungewöhnlich, was das Sujet betrifft, und ungewöhnlich, dass die Hauptperson gar nicht anwesend war: Die Katze Trixli sollte geehrt werden. «Es freut mich ganz besonders, dass die Medien auch kommen, um über positive Themen zu berichten», sagte der Oberamtmann Nicolas Bürgisser einleitend. Und tatsächlich waren an diesem Morgen fast mehr Medienvertreter vor Ort als sonst bei offiziellen Pressekonferenzen des Staatsrates. Es war aber auch eine ungewöhnliche und ans Herz gehende Geschichte, um die es da ging. Trixli hatte dem Ehepaar Marro am 20. August 2014 das Leben gerettet, weil die Katze um vier Uhr morgens mit ihrem auffälligen Benehmen dafür gesorgt hatte, dass die beiden den Brand in ihrem Bauernhaus bemerkten und sich noch rechtzeitig retten konnten (die FN berichteten). Die 68-jährige Marie-Therese Marro erzählte am Freitagmorgen noch einmal ganz genau, was vor fünf Monaten passiert war. So viele Zufälle hatten eine Rolle gespielt, damit die Sache glimpflich ablief: Die Katze, die sonst die Nacht draussen verbrachte, war an diesem Tag ausnahmsweise drinnen. «Ohne sie hätte ein massiv grösserer Schaden entstehen und es hätten Menschen zu Schaden kommen können», betonte Nicolas Bürgisser, und Marie-Therese Marro brachte es auf den Punkt: «Wir wären erstickt oder verbrannt.» Denn so einfach wäre das Paar nicht aus dem Haus gekommen, da sich Peter Marro nur mit Krücken oder im Rollstuhl fortbewegen kann.

 

 Ein zweiter glücklicher Umstand: Die Feuerwehr war innert weniger Minuten vor Ort. Der Einsatz im Holzhaus, das seit seiner Erbauung 1760 mehrfach umgebaut worden ist, war nicht einfach. Die Feuerwehrleute mussten sich rasch einen Überblick über versteckte Zwischenböden und verwinkelte Räume schaffen. Am Ende des Einsatzes war klar, dass es um Minuten gegangen war: In der oberen Etage war ein grosses Strohlager, und die Flammen konnten knappe zehn Zentimeter vor den ersten Strohballen gestoppt werden. Hätten die Funken ihn erreicht, hätte wohl auch die Feuerwehr nichts mehr ausrichten können. Die Brandursache ist mittlerweile klar: Es war ein technischer Defekt.

Das Ehepaar Marro ist sich bewusst, dass es viel Glück gehabt hat und wie viel es der Katze verdankt. «Ich hoffe, dass sie noch lange lebt», sagte die Besitzerin. Momentan lebt Trixli alleine im Bauernhaus, da dieses noch nicht wieder bewohnbar ist: Küche, Bad und der Gang dazwischen erlitten Totalschaden. Die Abklärungen mit der Versicherung hatten sich verzögert, doch am 9. Februar sollen die Instandstellungsarbeiten nun endlich beginnen. Marros wohnen derzeit in einer Wohnung in Schwarzsee. «Es ist schon schön dort, aber halt nicht unser Zuhause», so der 61-jährige Peter Marro. Er hofft, dass er und seine Frau spätestens im Sommer wieder einziehen können. Marie-Therese Marro geht es ähnlich. Es sei jeden Tag ein seltsames Gefühl, wenn sie zum Haus fahre, um die Katze abends reinzulassen. Das Paar ist auch dankbar für die Hilfsangebote, die es nach dem Unglück erhalten hat; die Gemeinde hat zudem ein Spendenkonto eingerichtet.

 

Dass die achtjährige Trixli nicht an der Medienkonferenz anwesend war, kommt nicht von ungefähr. Sie sei sehr scheu und verschwinde beim Anblick von Fremden, sagte die Besitzerin. Sie streiche ihr zwar um die Beine, aber hochheben könne sie das Tier nicht. So hat Trixli auch den feierlichen Moment gestern Freitag nicht mitbekommen, als Nicolas Bürgisser und Gemeindepräsidentin Irene Herzog dem Ehepaar Marro einen Umschlag überreichten, der eigentlich für die Katze bestimmt war. «Trixli ist die erste Katze mit einer eigenen Kreditkarte», meinte Bürgisser mit einem Lachen. Im Umschlag war eine Karte mit einem Guthaben, das für den Kauf von Katzenfutter bestimmt ist – natürlich dem Lieblingsfutter von Trixli aus der Landi. Wie hoch der Betrag auf der Karte ist, wollten die Beteiligten nicht sagen. «Es reicht für ein paar Portionen», so der Oberamtmann.

Spendenkonto der Gemeinde zugunsten des Ehepaars Marro: Raiffeisen Sense-Oberland, Plaffeien, IBAN CH28 8089 5000 0034 4495 8, Konto lautet auf Gemeinde Zumholz.

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