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Kunsthandwerker mit goldenen Händen

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

«Diesen Beruf lebt man mit Leib und Seele», sagt Antonio Gallo. Der 57-jährige Goldschmied steht mit vier Arbeitskollegen im ersten Stock des geräumigen Goldschmiedeateliers von Bijoux Stadelmann an der Marktgasse in Bern. Geführt wird das Unternehmen von Nicole Stadelmann in dritter Generation.

Antonio Gallo zeigt gerade, wie er einen Ring mit Schlangenmotiv in die richtige Form bringt. «Der Beruf des Goldschmieds hat eine lange Tradition. Es ist zwar ein klassischer Handwerksberuf. Aber es sind auch künstlerische Fähigkeiten notwendig», sagt Gallo. In der Werkstatt geht es zu und her wie beim richtigen Schmied: Bei jedem Arbeitsplatz gibt es Zangen, Hammer, Amboss, Brenner zum Schmelzen von Metall und viele Feilen. Die Werkzeuge sind kleiner als beim Schmied. Der Goldschmied braucht eher Geschick als Muskelkraft. Gearbeitet wird mit Edelmetallen wie Gold, Silber, Platin, Palladium und deren Legierungen.

Die Schmuckstücke werden entweder nach der Idee des Goldschmieds oder nach ­Kundenwunsch hergestellt. «Manchmal machen wir erst ein Modell oder eine Skizze, damit sich der Kunde vorstellen kann, wie das Schmuckstück aussieht», sagt Gallo. Erst dann geht es an die Produktion.

Schmelzen, walzen, hämmern, sägen. Stimmt alles, werden die Einzelteile montiert. Handgefertigtes ist individueller und hat meist auch eine höhere Qualität. «Selbst ein von Hand hergestellter, einfacher Ring aus Silber ist ein Unikat. In jedem handgefertigten Stück steckt viel Herzblut», sagt Gallo. Manche Verfahren der Goldschmiede sind Jahrhunderte alt. So etwas können Maschinen nicht.

Dennoch werden Schmuckstücke auch industriell hergestellt. Maschinen zur Serienproduktion von Schmuckstücken sieht man in den meist kleinen Goldschmiedewerkstätten jedoch kaum. Neuere Techniken, die zum Beispiel vom Computer gesteuert ein CAD-Wachsmodell herstellen und dann gegossen werden, sind heute verbreitet, jedoch nicht mit einer Handmontierung zu vergleichen.

Die Goldschmiedekunst per Hand wird immer Bestand haben. Beispielsweise muss alter Schmuck gepflegt und aufgearbeitet werden, und das geht nur mit Handarbeit. Inhaberin Nicole Stadelmann gibt aber zu bedenken: «Damit unser Handwerk in der Schweiz bestehen kann, brauchen wir Kunden, die Schweizer Arbeit schätzen und Unikate kaufen und tragen wollen. Nur dann ist die Zukunft der Goldschmiede gesichert. Denn nur mit Reparaturen kann ein Juweliergeschäft nicht bestehen.»

Neben Antonio Gallo sitzt die Lehrtochter Fabienne. Sie ist im ersten Ausbildungsjahr und hat eben einen Engelanhänger fertiggestellt. Der wurde zuerst in einer schon bestehenden Gussform vom Giesser hergestellt. Einen reinen Bürojob hat sie sich nicht vorstellen können. Handwerkliches Geschick und eine kreative Ader, diese Eigenschaften müssen Schulabgänger mitbringen, die eine Ausbildung zum Goldschmied machen möchten. Vier Jahre dauert die duale Lehre in Betrieb und Berufsschule. Auszubildende lernen, Edelmetalle zu löten, feilen und sägen. Fassungen werden passend für Juwelen der Schmuckstücke angefertigt.

Neben den handwerklichen Fähigkeiten müssen Lehrlinge mit den Kunden umgehen können. Im theoretischen Unterricht werden sie in Werkstoffkunde geschult. Dazu gehört auch die Edelsteinkunde. Welchen Stein kann ich wie verarbeiten? Welches Material hat welche spezifischen Eigenschaften? Zudem muss man gut rechnen können, speziell die Volumenberechnung. Wie schwer wird ein Schmuckstück? Wie viel Material muss ich einkalkulieren? Das ist wichtig bei einem Kostenvoranschlag.

Aber auch wer all diese Voraussetzungen erfüllt, hat den Ausbildungsplatz längst noch nicht sicher in der Tasche. Denn das Goldschmiedehandwerk ist beliebt − und auf wenige Lehrstellen kommen häufig Dutzende Bewerber. Die Schule für Gestaltung in Bern und in Biel ist der Ausbildungsort in der dualen Lehre der Goldschmiede. Sie bietet Schnupperkurse für Interessierte des Goldschmiedeberufs an. Gut ist es auch, danach eine Schnupperlehre in einem Atelier zu absolvieren. Am besten fragt man einfach an.

«Der Beruf des Goldschmieds ist ein klassischer Handwerksberuf. Aber es sind auch künstlerische Fähigkeiten nötig.»

Antonio Gallo

Goldschmied

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