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Lebensqualität trotz Verdichtung

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«Freiburg steht an einem Wendepunkt: von der kleinen überschaubaren Stadt hin zu einer Stadt mit zunehmender Dichte und Grösse», sagte Baudirektorin Andrea Burgener (SP) gestern gegenüber den «Freiburger Nachrichten». Das belegen auch die Prognosen des Bundes. So soll der Kantonshauptort von heute knapp 39 000 Einwohnerinnen und Einwohnern auf 50 000 im Jahr 2030 anwachsen. Zudem sollen 10 000 neue Arbeitsplätze entstehen. «Wächst die Bevölkerung tatsächlich so wie vorausgesagt, müssen wir parat sein.» Und das hat der Gemeinderat mit der Revision des Ortsplans aus dem Jahr 1991 gemacht. Er legt die Visionen in Bezug auf die Siedlungsentwicklung, Mobilität, Landschaft und Energie dar (siehe Kasten). Zusammengefasst lautet die Devise: Das historische Erbe sowie Natur und Landschaft schützen, den motorisierten Verkehr aus der Stadt heraushalten, öffentlichen und Langsamverkehr fördern, Treibhausgasausstoss senken, erneuerbare Energien ausbauen.

Lebensqualität verbessern

Die wichtigste Herausforderung des neuen Ortsplans sei es gewesen, trotz Bevölkerungswachstum die Lebensqualität zu gewährleisten oder gar zu verbessern. «Der Erhalt und die Förderung der Natur in der Stadt war mir ein besonderes Anliegen», sagte Andrea Burgener. Auch auf einen möglichst fortschrittlichen Energierichtplan kam es der SP-Politikerin an. Danach hat eine Energiediagnose ergeben, dass die Treibhausgasemissionen – ohne Mobilität, jedoch unter Berücksichtigung des demografischen Wachstums – in der Gemeinde bis 2035 um fast 30 Prozent reduziert werden können. Im gleichen Zeitraum könnte die Nutzung einheimischer erneuerbarer Energien um über 200 Prozent zunehmen. Dieses Ziel werde jedoch nur erreicht, wenn schrittweise auf fossile Brennstoffe für die Beheizung von Gebäuden und die Warmwasseraufbereitung verzichtet werde. Dafür sollen der Ausbau des Fernwärmenetzes vorangetrieben und Gebäudeeigentümer in Gebieten mit der höchsten Energiedichte verpflichtet werden, sich bei einem Wechsel ihrer Heizanlage an dieses Netz anzu­schlies­sen.

Mobilität verflüssigen

Zu den strategischen Zielen des Gemeinderates gehört es weiter, das gesamte Mobilitätssystem zu verflüssigen. Das Gebiet um den Bahnhof spielt dabei eine entscheidende Rolle. Mit der Aufwertung des Bahnhofplatzes, dem Bau eines Verbindungsparkings zwischen der Schützenmatte und dem Fribourg Centre sowie der Schliessung der Bahnhofstrasse für den motorisierten Individualverkehr werden die öffentlichen Verkehrsmittel sowie der Langsamverkehr gefördert. Hinzu kommen zwei weitere Projekte: Die Strecke für den Langsamverkehr Bahnhof–Perolles-Ebene, die entlang des ehemaligen Industrieanschlussgleises oberhalb der Zeughausstras­se verläuft und viele strategische Sektoren bedient. Und die neue Bahnhofsunterführung, welche die Mobilität zwischen dem Alten Bahnhof und der Richemond-Kreuzung auf der Südallee (Avenue du Midi) Richtung Affry-Strasse und Beau­regardallee erleichtern soll.

Transitverkehr begrenzen

Damit das Bevölkerungswachstum der Stadt absorbiert werden kann, ohne dass der motorisierte Individualverkehr zunimmt, soll der Durchgangsverkehr, der heute 40 Prozent ausmacht, die Stadt künftig ringförmig umfahren. Er wird bei den Autobahnanschlüssen abgefangen und über den «gros­sen Gürtel» geleitet: Autobahn–Murtenstrasse–Poya-Brücke–Bürglenstrasse–Giessereistrasse–Glanestrasse–Cormanonstrasse.

Die öffentlichen Verkehrsmittel entwickeln sich dagegen sternförmig von den Bahnhöfen aus: Sie gewährleisten die Anbindung an das Stadtzen­trum und vom Zen­trum aus in die verschiedenen Quartiere. Denn beim Binnenverkehr sei ebenfalls ein Umdenken notwendig, wie der Gemeinderat in seiner Broschüre zum neuen Ortsplan schreibt. Derzeit würden im Kanton 40 Prozent der Fahrten von weniger als 3 Kilometern mit dem Auto zurückgelegt. Um die Verlagerung vom Privatauto auf die öffentlichen Verkehrsmittel und zum Langsamverkehr hin zu unterstützen, will die Stadt zudem eine generelle Geschwindigkeitsbeschränkung fördern.

Verdichtung und Natur

In Bezug auf die Siedlungsentwicklung gilt weiterhin der Grundsatz der Verdichtung. Dabei legt der Gemeinderat drei Hauptentwicklungsgebiete fest: Das Sportquartier St.  Leonhard im Norden, das Gebiet rund um den Bahnhof sowie die Perolles-Ebene von der Uni bis zum Beau­mont. Diese soll aber mit Qualität erfolgen. Konkret sollen private und öffentliche Grünflächen sichergestellt werden sowie eine urbane Durchmischung: Quartiere mit belebten Erdgeschossen und einer verbesserten Erschliessung durch den öffentlichen Verkehr, Wohnquartiere mit Grünflächen rund um die Gebäude, Lärmschutz und Spielplätzen. Der Richtplan soll im Weiteren dem Schutz von Landschaft und Kulturerbe Rechnung tragen. Die Landschaftsstrategie umfasst unter anderem den Schutz und die Aufwertung der Saane und die Verbindung ihrer Talmulden sowie die Aufwertung der Hügel und deren Anbindung an die Stadt. Der Ortsplan schützt schliesslich das architektonische Erbe und grenzt bestimmte Zonen klar ab, für die besondere Regeln gelten.

Ab Montag geht der Gemeinderat in die Quartiere, um die Bevölkerung über die Ortsplanrevision zu informieren.

Informationsveranstaltungen: Zentrum für soziokulturelle Animation im Schönberg, Mon-Repos-Strasse 9. Mo., 5.  Nov., 18 bis 20.30 Uhr. Werkhof, Untere Matte 14. Sa., 10. Nov., 9 bis 11.30  Uhr. Deutschsprachige Orientierungsschule (DOSF), General-Guisan-Allee 61a. Mo., 12. Nov., 17.30 bis 20 Uhr. Saal Rossier des Bürgerspitals, Spitalgasse 2. Di., 13. Nov., 19.30 bis 21  Uhr. Der Ortsplan ist von 17. November bis 17. Dezember bei der Baudirektion und im Oberamt des Saanebezirks sowie im Internet unter www.stadt-freiburg.ch/op einsehbar.

Definition

Was ist eigentlich ein Ortsplan?

Der Ortsplan bestimmt ganz konkret und Sektor für Sektor, wie die Stadt ihre Zukunft gestalten und sich in den kommenden 15 bis 20 Jahren entwickeln will. Er bringt raumrelevante Themen in Einklang miteinander: Siedlungsentwicklung, Mobilität, Landschaft und Energie. Der Ortsplan besteht aus zwei Dossiers: Das kommunale Richtplandossier dient als Leitfaden und legt die strategischen Visionen für die nächsten Jahre fest. Das Nutzungsplandossier, welches das Baureglement und die Nutzungspläne enthält, ist das Regulierungsinstrument, in dem festgelegt wird, was jeder Eigentümer auf seiner Parzelle tun darf und was nicht. Der Ortsplan regelt zudem die Entwicklung des öffentlichen Raums – Strassen, Plätze und Parks.

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