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Leonard Riesen stellt in seinem Museum Fahrzeuge mit Holzvergaser aus

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Das dritte Jahr in Folge lädt Leonard Riesen für eine Ausstellung in «Das Depot» in Murten ein. Dieses Mal stehen Fahrzeuge im Mittelpunkt, die als Treibstoff kein Benzin, sondern Holz nutzen. Bei der Vernissage wird ein Holzvergaser in Aktion zu sehen sein.

Angesichts der steigenden Preise für Benzin und Diesel ist das Thema der neuen Wechselausstellung im «Depot» beim Murtner Bahnhof sehr aktuell: Es geht um Holz als Treibstoff für Fahrzeuge. «Die Idee für dieses Thema hatte ich aber schon letztes Jahr», sagt der junge Museumsdirektor Leonard Riesen, während er die letzten Vorbereitungen für die Eröffnung der Ausstellung trifft. Bei Recherchen in Archiven sei er auf Fahrzeuge mit Holzvergaser aufmerksam geworden und habe sich genauer damit befasst.

Das Ergebnis seiner Recherchen sind vom 1. Mai bis Mitte Oktober im ehemaligen Lokdepot zu sehen. Dort stellt er unter anderem zwei Leihgaben aus: einen Lastwagen und einen Traktor, beide mit Holzvergaser. Der Lastwagen der Marke Berna sei ab Anfang der 1930er-Jahre im Seeland unterwegs gewesen. «Umgerüstet mit einem Holzvergaser wurde der Lastwagen aber erst zum Zeitpunkt des Zweiten Weltkrieges», erklärt der 15-Jährige. Ein solcher Umbau sei mit Kosten von etwa 10’000 Franken kein billiges Unterfangen gewesen. Der Bund habe den Um- oder Neubau von Lastwagen mit Holzvergasern damals mit 1800 Franken subventioniert. Denn es habe Treibstoffknappheit geherrscht. Wer mit einem Automobil unterwegs sein wollte, habe eine Bewilligung benötigt. Fahrzeuge mit einer solchen Bewilligung hätten pro Monat nur zehn Liter Benzin erhalten. Deshalb seien alternative Antriebssysteme genutzt worden: Holz, Holzkohle, Karbid oder Strom.

Vorführung des Holzvergasers

Eine Live-Vorführung des Holzvergasers des Berna-Lastwagen sei nicht vorgesehen, im Gegensatz zum Traktor, kündigt Leonard Riesen an. Der Besitzer des BG6-Traktors der Marke Bührer von 1939 werde an der Vernissage anwesend sein und demonstrieren, wie ein Holzvergaser funktioniert. «Er sagt, dass das Anfeuern einfach ist. Andere haben mir gesagt, dass es eher kompliziert sein soll. Wir werden das dann an der Vernissage sehen.» Zusätzlich zu den beiden Fahrzeugen sind auch zwei Holzgasanlagen der Marke Imbert und Royal sowie zahlreiche historische Fotos und Dokumente Teil der Ausstellung.

Eine weitere Neuerung in diesem Museum, das sich vor allem mit Technik, Verkehr und der Geschichte der Dreiseenregion befasst, sind historische Gerätschaften von Tauchern. «In den 1940er-Jahren wurde das Tauchen mit Sauerstoffflaschen entwickelt», sagt Leonard Riesen. Ihm sei es wichtig, jedes Jahr den Besucherinnen und Besuchern neben den Exponaten aus den Vorjahren auch neue Objekte zeigen zu können.

Für Leonard Riesen ist es die dritte Saison in der Murtner Dependance des Eisenbahn- und Sammlermuseums Courlevon (siehe Kasten). Seine Erfahrungen mit diesem Ausstellungsort beschreibt er als sehr positiv. «Hier habe ich Platz für grössere Projekte und Objekte. Den Lastwagen mit Holzvergaser könnte ich in Courlevon nicht ausstellen.» Der Lokschuppen sei aufgrund seiner Geschichte ein idealer Ausstellungsraum. Die Besucherinnen und Besucher der letzten beiden Jahre hätten sich interessiert gezeigt. Auch Führungen für Vereine habe er angeboten.

Ansprechend und informativ

Ihm gefalle es, immer wieder nach neuen Objekten für sein Museum zu suchen, damit eine Ausstellung zusammenzustellen, die Gegenstände ansprechend und informativ zu präsentieren und sich mit den Besucherinnen und Besuchern auszutauschen, sagt der Schüler. Mit dem Ende des Schuljahres werde er die OS in Murten verlassen und auf ein Gymnasium in Freiburg wechseln. «Deshalb könnte die Wechselausstellung nächstes Jahr vielleicht kleiner ausfallen. Eine Idee für das Thema habe ich schon, aber das verrate ich noch nicht.»

Chronologie

2016 war die Geburtsstunde des Museums

Leonard Riesen gründete sein Eisenbahn- und Sammlermuseum im Jahr 2016 in Courlevon. Der damals Zehnjährige nutzte Räumlichkeiten in seinem Elternhaus, um seine Exponate zu präsentieren. Bereits ein Jahr später reichte dieser Platz nicht mehr aus: Denn der Schüler hatte beschlossen, einen Lastwagen der Schweizer Marke Berna vor der Verschrottung zu retten. Zusammen mit seinem Vater machte er diesen wieder fahrtüchtig. Im Herbst vergangenen Jahres gab er den erfolgreichen Abschluss des Projekts bekannt: Der Lastwagen hatte beim Strassenverkehrsamt die Prüfung als Veteranenfahrzeug bestanden. Parallel zu diesen Restaurierungsarbeiten trieb Leonard Riesen die Professionalisierung seines Museums voran: 2019 gründete er einen Verein, der ihn beim Betrieb und in der Weiterentwicklung des Museums unterstützen und fördern soll. Seit 2021 ist sein Museum Mitglied im Dachverband der Schweizer Museen. jmw

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