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Letzte Ruhe bei den Domherren

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Als der bekannte Komponist, Musiker und Dirigent Pierre Kaelin vor 22 Jahren 82-jährig verstarb, entsprach es dem Wunsch seiner Familie, dass er auf dem Friedhof St. Leonhard in Freiburg beerdigt wurde. Nun wird das Grab von Abbé Kaelin aufgehoben; seine Überreste werden morgen Samstag in die Kathedrale St. Nikolaus überführt und dort in der Gruft der Domherren beigesetzt.

Ausnahme bewilligt

«Für mich war es eine Selbstverständlichkeit, dass die Überreste von Abbé Kaelin in die Kathedrale überführt werden», sagt Dompropst Claude Ducarroz gegenüber den FN. Es bildete sich eine kleine Gruppe von Personen, welche die Überführung in die Wege geleitet haben. Zu ihnen gehört der Arzt Bernard Huwiler, Neffe von Abbé Kaelin. Wie er sagt, steht die Familie geschlossen hinter dem Entscheid. Gemäss Huwiler leben zwar keine Geschwister des Musikers und Priesters mehr, aber bei der morgigen Zeremonie werden rund 30 Cousins, Neffen und Nichten anwesend sein.

Um die Überführung der Überreste vorzunehmen, war eine Ausnahmegenehmigung nötig. Es existiert nämlich ein altes Reglement, das bestimmt, wer in der Kathedrale beigesetzt werden darf. Dieses Privileg war bis jetzt Bischöfen, Pröpsten und Domherren vorbehalten, für die es je eine eigene Gruft gibt. Abbé Pierre Kaelin werde die erste Persönlichkeit sein, die weder Bischof, Propst noch Domherr war, sagt Ducarroz. Auch ist Kaelin der Erste, der nicht direkt in der Kathedrale beigesetzt, sondern von einem Friedhof überführt wird. Gemäss Ducarroz gab es hingegen einmal den umgekehrten Fall: Pierre Kanisius wurde 1625 von der Kathedrale in die Kirche St. Michael überführt.

Dieser Ausnahmebewilligung haben das Domkapitel und der Pfarreirat St. Nikolaus zugestimmt. «Es gab keinerlei Einwände», sagt Ducarroz. Bernard Huwiler ergänzt, dass auch das Bistum sein Einverständnis gab. Auch wenn Abbé Kaelin eigentlich die Voraussetzungen für eine Ruhestätte in der Kathedrale nicht erfüllte, so hatte er doch eine sehr enge Beziehung zu der grössten aller Freiburger Kirchen: Er amtierte dort 33 Jahre als ­Kapellmeister.

Kaelins Überreste befinden sich nun in der Aufbahrungskapelle Chantemerle. In einem Sarg werden sie morgen für eine feierliche Messe in die Kathedrale gebracht, danach werden sie in der Gruft der Domherren bei der Grabeskapelle gleich neben dem Eingang beigesetzt. Abbé Kaelin wird dabei seine letzte Ruhe gleich neben Abbé Joseph Bovet finden, dessen Schüler und Nachfolger er war. Sie beide haben zusammen die Freiburger Chormusik auf ihr heutiges hohes Niveau gebracht. Der Name Kaelins ist fortan auf der Grabtafel gleich unter dem Namen Joseph Bovets eingraviert.

Gedenkmesse und Beisetzung der Überreste von Pierre Kaelin, Samstag, 11. März, 9.30 Uhr, Kathedrale St. Nikolaus.

Zur Person

Grenzenlose Kreativität

Man sagt von Abbé Pierre Kaelin, dass ihm mit jedem Schritt eine Idee einfiel und dass er an jedem freien Abend einen Chor gründete. 1913 in Estavayer-le-Lac geboren, kam er früh mit gregorianischem Gesang in Berührung. 1927 zog Kaelin mit seiner Familie nach Châtel-St-Denis, und er weitete seine musikalischen Kontakte aus. 1937 wurde er zum Priester geweiht, ab 1949 unterrichtete er Musik am Lehrerseminar.

Kaelin gilt als wichtigster Erbe von Abbé Joseph Bovet, dessen Nachfolger als Kapellmeister in der St.-Nikolaus-Kathedrale er 1949 wurde. Während 33 Jahren übte er das Amt aus. Nicht weniger bekannt war er als Komponist und Chorleiter: Ein Katalog der Kantons- und Universitätsbibliothek listet 1061 Werke auf. Kaelin gründete etwa den Chor Chanson de Fribourg. Er starb am 1. Juni 1995 im Alter von 82 Jahren.

uh

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