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«Littering ist oft Gedankenlosigkeit»

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

«Wer Abfälle hat, kann sie gleich hier entsorgen», sagt Cédric Québatte und deutet auf einen weissen Wagen, den er hinter sich herzieht. Eine junge Frau, die auf einer Steinbank beim Georges-Python-Platz zu Mittag gegessen hat, dankt und wirft, ohne gross zu schauen, die Verpackung ihres Sandwiches in eines der Löcher. Ihre Kollegen schreien gespielt entsetzt auf: Die Plastikhülle ist bei den Pet-Flaschen gelandet. Während Québatte das Plastik mit einer Abfallzange aus den Pet-Flaschen holt, erklärt er kurz die Grundsätze der Abfalltrennung. Dann wünscht er weiterhin guten Appetit und zieht weiter.

 «Schaden sich selbst»

Cédric Québatte ist Teamleiter Botschafter der Interessengemeinschaft für eine saubere Umwelt (IGSU), die sich gegen Littering einsetzt (siehe Kasten). Gemeinsam mit drei temporär angestellten Botschaftern sowie den zwei sogenannten Recyclingmobilen ist er diese Woche durch die Stadt Freiburg gezogen und hat Studentinnen, Geschäftsleute und Senioren auf Littering aufmerksam gemacht.

«Wir wollen den Leuten begreiflich machen, dass sie auch sich selbst schaden, wenn sie ihre Abfälle liegen lassen.» Denn gemäss Schätzungen des Bundesamts für Umwelt kostet Littering in der Schweiz jährlich rund 200 Millionen Franken. Landet ein Zigarettenfilter in einem stehenden Gewässer, verschmutzt er etwa 60 Liter Wasser. Solche Dinge wüssten viele nicht, so Québatte. «Mit unseren Aktionen wollen wir erreichen, dass sich die Leute bewusst werden, was Littering bedeutet. Und wir wollen etwas für die nächste Generation tun.»

Diese Überzeugung teilen auch Arman S., Basil B. und Claudio L.*, die von der IGSU temporär angestellt sind und Québatte an diesem Tag als IGSU-Botschafter begleiten. «Spannend ist, dass man viel draussen ist und mit allen möglichen Leuten ins Gespräch kommt», sagt Basil B., der in der Ausbildung zum Lehrer ist. Schon mehrere Jahre als IGSU-Botschafter tätig ist Arman S., der bald in Freiburg mit dem Masterstudium beginnt. Er unterstütze die Anliegen der IGSU, sagt er. «Denn Littering betrifft alle.» Im kulturellen Bereich tätig ist hingegen Claudio L. «Da brauche ich ab und zu einen Nebenjob. Und ich bin froh, wenn ich etwas Sinnvolles tun kann.»

Sensibilisieren statt büssen

In der Regel reagierten die Leute sehr positiv auf die Botschafter, sagt Cédric Québatte–sogar wenn sie auf frischer Tat ertappt würden. «Wir gehen stets freundschaftlich auf sie zu. So entwickeln sich oft gute Gespräche.» Denn meist sei das Liegenlassen von Abfall oder Zigarettenstummeln «nicht böser Wille, sondern Gedankenlosigkeit».

Deshalb findet Québatte hohe Bussen für Littering auch «nicht die perfekte Lösung». Dies könne zwar sicher einige Leute abschrecken, sei aber schwierig zu realisieren. «Wir setzen lieber auf Sensibilisierung, das bringt mehr als Bussen», sagt er. Dann spricht er eine Frau an, die sich soeben eine Zigarette angezündet hat. «Wissen Sie schon, was Sie danach mit dem Stummel machen?», fragt er nach einer freundlichen Begrüssung. Einen Moment ist sie perplex, dann schaut sie sich auf dem Platz um. «Dort ist ein Aschenbecher», sagt sie schliesslich. «Ich werde die Zigarette dort entsorgen.»

* Namen der Redaktion bekannt.

Zum Verein

Engagement gegen Littering seit 2007

Die Interessengemeinschaft für eine saubere Umwelt (IGSU) wurde 2007 gegründet. Sie setzt sich schweizweit gegen Littering ein. So etwa mit dem Einsatz von IGSU-Botschaftern, die in Städten und Gemeinden die Leute sensibilisieren–mit Workshops und Pausenaktionen an Schulen, kostenlosen Unterrichtsmaterialien, dem Clean-Up-Day, Plakaten sowie der Beratung von Gemeinden und Schulen in Sachen Littering und Recycling. Die IGSU beschäftigt vier Festangestellte sowie bis zu 80 temporäre Mitarbeitende. Finanziert wird sie durch Gönner. Die Trägerschaft der Interessengemeinschaft bilden die IGORA-Genossenschaft für Aluminium-Recycling, PET-Recycling Schweiz, VetroSwiss, 20Minuten, Blick am Abend, Swiss Cigarette, McDonald’s Schweiz, Migros, Coop und die International Chewing Gum Association.rb

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