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Lösung gegen Abfallberge gesucht

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

«Mehrwegggeschirr ist ökologisch, sauber und vor allem praktisch nicht zerstörbar», sagte Ernst Brunner und warf einen Weinkelch vor versammelter Menge auf den Steinboden. Der Verein Standortentwicklung Murtenseeregion (SEM) hatte am Donnerstag zum Infoanlass über die Förderung von Mehrweggeschirr ins Museum Murten eingeladen. Der Weinkelch, der aussieht wie aus Glas, blieb nach dem Sturz unversehrt. Neugierig liessen die Besucher den Kelch in den Reihen zirkulieren. Brunner rechnete vor: «Kunststoff-Mehrwegprodukte verbrauchen in der Produktion 20 Mal weniger Energie als Glas und gar 200 Mal weniger als ein Einwegbecher.»

Service ist entscheidend

Mit dem Einsatz von Mehrweggeschirr lasse sich der Abfallberg eines Festes um 70 Prozent verkleinern. Unabdingbar sei ein reibungsloser Ablauf von Ausgabe und Rücknahme des Geschirrs. Das habe beim Pilotversuch 2007 am Murtner Stadtfest nicht funktioniert, erklärt Ueli Haldimann, Vizepräsident des Vereins: «Es fehlte eine Ansprechperson, um weitere Becher nachzubestellen. Zudem empfanden es die Standbetreiber als Last, die Becher zurückzunehmen und zu sortieren.»

Die Logistiker von Brunners Firma Cup&more setzen genau da an: Gebrauchte Becher werden bei ihnen sortiert und in regionalen Zweigstellen gewaschen. Brunner gab zu bedenken, dass es entscheidend sei, dass sie das Geschirr an allen Festständen zurückgeben können. Das war 2007 am Stadtfest nicht möglich, da nur SEM mit einem Mehrwegstand vertreten war.

Dass ein Mehrweg-Konzept durchaus funktionieren und preisgünstig sein kann, hat auch Fränk Hofer erfahren, Direktor des Eidgenössischen Turnfests 2013 in Biel. «Entscheidend war, dass jeder Standbetreiber geschult wurde und die Rücknahme des Geschirrs einfach war.» Zudem hätten viele Besucher die Becher als Andenken mit nach Hause genommen, so Hofer. «Wurde ein Becher nicht zurückgebracht, flossen zwei Franken in die Vereinskasse. So konnten wir mit dem Mehrweg-System sogar etwas Geld verdienen», freute sich Hofer.

Für einen Drei-Deziliter-Becher zahlt der Veranstalter dem Anbieter 15 Rappen. Hinzu kommen 5 Franken für eine Box mit 240 Becher plus Transportkosten. So ging die Rechnung für Hofer auf. Neben dem guten Preis-Leistungs-Verhältnis erkannte er einen weiteren Pluspunkt: «Die Becher können mit Sujets oder Festlogos bedruckt werden. So hat man auch ein Marketinginstrument für das Fest.»

Ein Becher fürs Stadtfest?

Hintergrund der Veranstaltung ist ein Vorstoss der Grünliberalen im Generalrat, die Organisatoren vor allem von grossen Veranstaltungen zum Einsatz von Mehrweggeschirr zu verpflichten. Der Gemeinderat musste prüfen, ob bei Veranstaltungen ein Obligatorium möglich ist. Nach dem Infoanlass war der Tenor bei Zuhörern und SEM-Mitgliedern positiv. Doch es bleibt ungewiss, ob sich das Konzept verbreitet. Mindestens auf freiwilliger Basis bleibt für Haldimann die Hoffnung intakt: «Nun sind die Organisatoren der Veranstaltungen gefordert.» Nächste Woche treffen sich die Verantwortlichen des Stadtfestes und die teilnehmenden Vereine. «Wir wollen das Thema angehen und Lösungen suchen. Ein Testlauf mit einem Mehrwegbecher fürs Fest wäre eine Option», so Haldimann.

Ökologisch: Geschirr wird wiederverwendet

A n vielen kleineren und zunehmend auch grösseren Anlässen wird im Kanton Freiburg Mehrweggeschirr eingesetzt. So beschloss der Generalrat im März 2011, in der Stadt Freiburg an Grossanlässen in Zukunft nur noch Mehrweggeschirr einzusetzen, um Abfallberge und Reinigungskosten zu vermeiden. Seit letztem Jahr müssen in Freiburg neben Bechern auch Teller, Bestecke und Kaffeebecher wiederverwendbar sein. Auch am Martinsmarkt in Düdingen wird seit 2013 Mehrweggeschirr eingesetzt. Die Verantwortlichen ziehen eine positive Bilanz, der Abfallberg konnte deutlich reduziert werden. fca

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