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Matthias Rossi auf dem Abstellgleis: «Es ist frustrierend»

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Er ist bei Gottéron der Hauptleidtragende der Aufstockung auf sechs Ausländer: Matthias Rossi erhält nur noch sehr wenig Eiszeit. Nach sechs Jahren wird der 31-jährige Stürmer den Club Ende Saison aller Voraussicht nach verlassen.

Es ist paradox: Matthias Rossi fühlt sich deutlich besser als letzte Saison – kommt aber deutlich weniger zum Einsatz. 11:25 Minuten waren es in der Saison 2021/22 pro Spiel immerhin, obwohl er damals nach einer Knieoperation zu Beginn der Saison Mühe hatte, zurück ins Spiel zu finden. «Davon bin ich heute im positiven Sinne meilenweit entfernt. Ich bin sehr gut in Form, habe mich selten so gut gefühlt wie jetzt. Aber wenn man das nicht zeigen kann, wird es schwierig», sagte Rossi am Montagmorgen nach dem Training im Gespräch mit den FN.

Viele Chancen sich aufzudrängen erhielt er zuletzt tatsächlich nicht. 2:58 Minuten in Lausanne, 7:56 gegen Lugano, 1:33 in Bern und 4:46 Minuten gegen Davos – das waren seine Einsatzzeiten seit dem Ende der Nationalmannschaftspause. Bei den beiden Partien in der Champions League gegen Jukurit Mikkeli stand er gar nicht erst im Kader. «Ich habe seit über einem Monat kein richtiges Spiel mehr gemacht», sagt der 31-jährige Stürmer, dem im Gespräch anzumerken ist, dass ihn die Situation wurmt. «Es ist frustrierend und sicher nicht das, was ich will. Wenn du in einem Spiel nur drei Minuten auf dem Eis stehst, kommst du nicht richtig in den Rhythmus. Dann hoffst du bloss darauf, in dieser Zeit ja keinen Fehler zu machen, und nicht darauf, etwas zu kreieren. Irgendwann ist das Selbstvertrauen im Keller.»

Opfer der Umstände

Dass Matthias Rossi trotz besserer Form weniger spielt, hat damit zu tun, dass sich die Rahmenbedingungen geändert haben. Die Aufstockung von vier auf sechs Ausländer pro Team trifft den Aargauer mit voller Wucht. «Bei Gottéron hat mich diese Änderung wohl am härtesten getroffen. Es ist mir zuletzt auch so kommuniziert worden, dass ich das Opfer der neuen Ausländerregelung bin.»

Seltener als in den Jahren zuvor sieht man derzeit Matthias Rossi auf dem Eis in Aktion.
Charles Ellena/a

Rossi ist froh, dass nun immerhin mehr Klarheit herrscht. «Lange wusste ich nicht genau, woran ich bin. Ich bin einer, der immer zunächst in den Spiegel schaut und überlegt, was er besser machen kann. Aber ich kann mir nicht viel vorwerfen, ich versuche alles und bin meiner Meinung nach auch nicht schlecht in die Saison gestartet.»

Tatsächlich erzielte Rossi in den ersten elf Spielen drei Tore und drei Assists, ehe er in der Folge nur noch selten auf dem Eis stand. Wenn man einen bösen Vergleich anstellen möchte, sind das genau gleich viele Skorerpunkte wie bei Nathan Marchon, der insgesamt 129 Minuten mehr auf dem Eis stand als Rossi und fast immer in einer der Toplinien auflaufen durfte.

Enttäuscht von Kommunikation

Man kann es nicht anders sagen: Matthias Rossi, dessen Vertrag Ende Saison ausläuft, steht bei Gottéron auf dem Abstellgleis. Der Club plant die Zukunft ohne das Muskelpaket. «Ich habe in dieser Saison schon früh gemerkt, dass es schwierig sein wird, in Freiburg einen neuen Vertrag zu erhalten, weil der Club in eine andere Richtung gehen will. Das ist absolut okay für mich, es ist einfach immer eine Frage der Kommunikation.»

Eine Frage der Kommunikation? Matthias Rossi zögert, der Familienvater ist definitiv nicht der Typ, der gegen andere schiessen will. «Ich hätte es mir anders gewünscht. So viel darf ich wohl sagen», sagt er dann doch. «Ich bin ein Spieler, der schon lange in Freiburg ist, da hätte man mir das schon persönlich sagen können. Ich bin professionell genug, um damit umgehen zu können.» Dubé allerdings liess Rossi, der seit 2017 bei Gottéron spielt, über dessen Agenten ausrichten, wie er die Situation um den Stürmer beurteilt. Rossi hat dem Trainer und Sportchef seitdem auch bereits gesagt, dass er ein persönliches Gespräch bevorzugt hätte. «Er hatte Verständnis für mein Anliegen.»

«Neue Challenge gar nicht schlecht»

Die Sache ist für Matthias Rossi abgehakt, er will lieber wieder nach vorne schauen. «Man kann nicht immer alles kontrollieren im Leben. Es gibt halt Momente, in denen sich jemand gegen dich entscheidet. Aber im Leben kommen immer wieder neue Möglichkeiten. Vielleicht ist eine neue Challenge gar nicht so schlecht für mich. Ich bin einer, der gerne neue Herausforderungen annimmt.»

Sein Agent mache gute Arbeit, sagt Rossi. «Gespräche laufen, es sieht vielversprechend aus.» Aufstockung der Ausländerzahl hin oder her: Matthias Rossi wird aller Voraussicht nach auch nächste Saison einen Platz in der National League finden. «Er ist ein aussergewöhnlich kräftiger Spieler. In der Schweiz gibt es nicht viele dieser Art, es ist deshalb klar, dass er Begehrlichkeiten weckt», hatte Dubé 2019 gesagt, als er Rossis Vertrag um drei Jahre verlängert hatte.

Setzt nicht mehr auf Matthias Rossi: Trainer und Sportchef Christian Dubé.
Corinne Aeberhard/a

Bei Dubé weckt Rossi derzeit zwar nicht mehr allzu viele Begehrlichkeiten. Doch der Hüne, der in seiner Karriere schon mehrmals mit Rückschlägen konfrontiert war, ist keiner, der aufgibt. Am Montag verliess er das Eis lange nach Trainingsschluss. «Ich mache im Moment vieles extra, schiesse, lenke Schüsse ab und so weiter. Mein Lebensmotto lautet: Harte Arbeit zahlt sich irgendwann aus.»

Am Dienstag gegen Zürich dürfte er bereits die Chance erhalten, sich mal wieder ein paar Minuten mehr zu zeigen als in den letzten Wochen. Mauro Jörg fehlt weiterhin verletzungsbedingt, und von den ausländischen Stürmern kommen diesmal nur vier zum Einsatz. Rossi wird deshalb mit Andrei Bykow und Samuel Walser die vierte Sturmreihe bilden – und mit Sicherheit jedes seiner 104 Kilo in die Waagschale werfen.

Spiel gegen Zürich: Jacob de la Rose überzählig

Nach vier Siegen in Serie wartet am Dienstagabend im Heimspiel gegen Zürich ein echter Härtetest auf Gottéron. «Zürich ist ein ähnliches Kaliber wie Genf. Wenn du da nicht voll bei der Sache bist, kassierst du eine Packung», sagt Freiburgs Trainer Christian Dubé. Für eine Packung spricht indes wenig. Die Freiburger, bei denen Connor Hughes im Tor stehen wird, spielten defensiv zuletzt sehr solid. Indem er Defensivverteidiger Juuso Vainio zurück ins Kader nimmt, will Dubé sichergehen, dass das auch gegen den offensiv starken ZSC so bleibt. Überzähliger Ausländer ist diesmal der schwedische Stürmer Jacob de la Rose. Fehlen wird weiterhin Mauro Jörg, der am Montag immerhin bereits wieder mittrainierte, wenn auch ohne Körperkontakt.

Kein Freiburger in Top-50

So stark Gottéron defensiv spielt, so viel Luft nach oben scheinen die Freiburger in der Offensive zu haben. Bemerkenswert: In der Skorerliste der National League steht derzeit kein einziger Freiburger in den Top-50. Topskorer Janne Kuokkanen belegt mit seinen 15 Punkten gerade mal Rang 53. Positiv betrachtet kann man es als Zeichen der Homogenität werten, weil die Last auf viele Schultern verteilt ist, negativ betrachtet liefert keiner der Skorer seit Saisonstart konstant gute Offensivleistungen ab.

Der heutige Gegner: Fakten zu den ZSC Lions

• Mit 2,20 pro Spiel sind die Zürcher die Mannschaft mit dem tiefsten Gegentoreschnitt der Liga.

• Ein Grund dafür ist Goalie Simon Hrubec, der mit 92,48 Prozent die zweitbeste Abwehrquote hat – hinter Gottérons Connor Hughes (92,86).

• Auswärts haben sich bei Zürich in den letzten neun Spielen Siege und Niederlagen immer abgewechselt. Heute wäre wieder eine Niederlage an der Reihe…

• Allerdings hat der ZSC zuletzt sieben Mal in Folge gegen Gottéron gewonnen.

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