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Max Kolly arbeitet seit 60 Jahren für die Kaisereggbahnen

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Max Kolly war ein junger Bursche, als er bei den Kaisereggbahnen Schwarzsee sein erstes Geld verdiente. 60 Jahre später ist er immer noch dabei. Und immer noch motiviert. Das Porträt eines Mannes, der zufrieden ist, wie sein Leben verlaufen ist.

Max Kolly hat Jahrgang 1945, doch man sieht ihm die 78 Jahre nicht an. Er hat fast immer ein Lächeln auf dem Gesicht und sieht immer noch aus, als ob er Bäume ausreissen könnte. Bescheiden, wie er ist, ist es ihm nicht so recht, dass er ins Zentrum gerückt wird. Dabei hat er viel zu erzählen. Als er als Jugendlicher im Winter 1963/64 bei den Kaisereggbahnen anfing, sah es im Skigebiet Schwarzsee noch ganz anders aus. Ein Jahr zuvor, 1962, war der zweite Kaiseregglift in Betrieb genommen worden.

In der «Rücki» 

«Ich war knapp aus der Schule und habe nach einer Gelegenheit gesucht, ein paar Centimes zu verdienen.» Ihm wurde eine Arbeit aufgetragen, die bei anderen nicht sehr beliebt war: nämlich der Dienst in der «Rücki» bei der Endstation des Kaiseregglifts. Das war ein einfaches Häuschen, ausgestattet mit einem Stuhl, einem Tisch und einem kleinen Kocher. Er überwachte das Abbügeln und informierte die Talstation per Telefon, falls auf der Skipiste oder am Lift etwas passierte.

Die Bretterbude hat ihren Namen von einem früheren Vorfall, als sie in Brand geraten war. «Obwohl die Schäden behoben worden waren, roch es dort immer ein wenig nach Rauch», erzählt er. Wohl auch, weil ein Petrol-Ofen die einzige Möglichkeit war, sich ab und zu ein wenig aufzuwärmen. Etwa am Morgen, nachdem er den Abbügelplatz von Schnee befreit hat. Er erinnert sich:

Es war kalt, und wir hatten halt nicht die warmen Kleider, wie es sie heute gibt.

Trotz Wind, Kälte, Petrolduft, Einsamkeit und langen Arbeitstagen: Max Kolly machte das nichts aus. «Ich hatte immer etwas zu tun, und mir hat es Spass gemacht.»

Ab da hat er jeden Winter bei der Bahn gearbeitet. Oft war er auf der Piste. Maschinen gab es damals nicht. «Wir haben viele Stunden mit der Schaufel auf Skiern auf der Piste verbracht und die grössten Löcher zugeschaufelt.» Die Pisten wurden damals mit einer grossen Holzrolle präpariert, die den Hang hinuntergeschleift wurde.

Auch nach seiner Pensionierung hilft Max Kolly in den Mittagsstunden am Lift aus.
Aldo Ellena

Perfekte Kombination

Im Sommer half Max Kolly seiner Familie, die in der Egg in Plaffeien einen Landwirtschaftsbetrieb hatte und in Rohr bei Schwarzsee ein Bergheimet betrieb. Dieses übernahm er 1968 dann, als er heiratete und eine Familie gründete. Eine perfekte Kombination für ihn, denn das Leben als Kleinbauer mit ein paar Kühen, Kälbern, Rindern und Schweinen lag ihm ebenfalls am Herzen:

Wenn ich im Winter wenig zu tun hatte, war ich froh um die Arbeit am Lift.

Im Sommer half er nur zwischendurch und auf Abruf aus, etwa, wenn eine Revision anstand oder Pistenarbeiten ausgeführt wurden. Da er zwischendurch in einer Transportfirma in Plaffeien in der Werkstatt oder als Fahrer aushalf, kamen ihm auch diese Kenntnisse bei der Bahn zugute. Als Praktiker habe es ihm nichts ausgemacht, überall eingesetzt zu werden. Er sagt mit einem Lachen:

Ich war gerne Mädchen für alles.

Als Pistenfahrer lernte er das Gelände wie seine Hosentasche kennen. «Wir waren nächtelang auf den Pisten, damit diese am Morgen gut präpariert waren.» Im Laufe dieser sechs Jahrzehnte hat er mit vielen Leuten zusammengearbeitet. Der heutige Betriebsleiter Kurt Waeber ist bereits der siebte.

Berichterstattung in den FN zum Lawinenunglück von 1977.
FN-Archiv

«Ein schwarzer Tag»

Max Kolly bezeichnet sich selbst als besonnenen, aber nicht als ängstlichen Menschen. Dass Vorsicht angebracht ist, erlebte er 1977: Am Samstag, 15. Januar, kam einer seiner Kollegen, Josef Buntschu, bei einem Lawinenunglück um. Er war mit einem anderen Angestellten bei schlechtem Wetter dabei, eine Lawine zu sprengen, welche die Piste bedrohte. Die beiden verloren die Orientierung, gerieten in die Gefahrenzone und lösten versehentlich die Lawine aus. Während sein Kollege sich noch retten konnte, wurde Josef Buntschu verschüttet.

Max Kolly schaudert es heute noch bei der Erinnerung, als der Alarm losging im Tal. «Es war schrecklich!» Schrecklich auch deshalb, weil sich die Rettungsaktion bei Schneegestöber und Windböen tagelang schwierig gestaltete: 

Solche Stunden vergisst man nicht.

Trotz Suchhunden, Helikoptern und Dutzenden von Einsatzkräften samt Armee konnte der 43-jährige Vater von vier Kindern erst elf Tage später tot geborgen werden. Max Kolly sass im Fahrzeug, das den Verunfallten damals zu Tal brachte. «Ein ganz schwarzer Tag», sagt er. «Dieser Unfall hat etwas ausgelöst. Wir fühlten uns sehr hilflos. Wir wollten helfen, wussten aber nicht recht wie.» Er sagte sich damals, dass er dieses Gefühl nicht noch einmal erleben will.

Samariter und Rettungschef

Im Nachgang wurde 1977 in Schwarzsee eine neue Sektion des Schweizerischen Alpen-Clubs (SAC) gegründet, welche die Aufgaben einer alpinen Rettungsstation übernahm. Max Kolly war Gründungsmitglied. Er bildete sich im Rettungswesen zum Patrouilleur B aus, besuchte Kurse in Lawinenkunde, -sprengung und -sicherung sowie im Funken, in Schneekenntnissen und im Umgang mit Rettungsschlitten.

Er wurde Samariterlehrer, später Instruktor und trug schliesslich als Chef der Technischen Kommission während Jahren die Verantwortung für die Ausbildung der Samariterlehrer auf kantonaler Ebene. Mehr als 40 Jahre war er bei den Samaritern engagiert, ebenso in der Feuerwehr Schwarzsee, und wurde Rettungschef. «Alles, was ich gelernt hatte, kam mir bei der Arbeit bei den Bahnen zugute. Es hat alles zusammengespielt», sagt er.

Max Kolly hat im Laufe seines Arbeitslebens in allen Bereichen des Bahnunternehmens gearbeitet.
Aldo Ellena

Sicheres Einkommen

Die Kaisereggbahnen änderten Ende der 1970er-Jahre ihre bisherige Arbeitsstruktur. «Sie boten uns Aushilfen eine Festanstellung an», so Max Kolly. Einige hätten das Angebot ausgeschlagen, weil sie sich nicht für das ganze Jahr verpflichten wollten. Max Kolly nahm die angebotene Stelle dankend an und wurde einer der ersten Jahresangestellten. Für ihn bedeutete das zwar, dass er im Sommer, wenn in der Landwirtschaft viel zu tun war, etwas jonglieren musste. «Doch das habe ich gerne in Kauf genommen, weil ich auf diese Weise ein regelmässigeres Einkommen hatte.» Das sei für ihn als Vater von zwei Buben und zwei Mädchen ein beruhigendes Gefühl gewesen. Seinen Betrieb im Rohr gab er später in Pacht.

«Die Arbeit war immer ein Dürfen, niemals ein Müssen», betont er im Rückblick. Er sei deshalb auch nie schlecht gelaunt zur Arbeit gegangen. Diese Haltung hat er seinen Kindern weitergegeben: «Ich habe ihnen gesagt, egal, was für einen Beruf ihr wählt, die Arbeit muss euch Spass machen.» Ihm passte auch, dass er praktisch vor der Haustüre arbeiten durfte, da er mit der Gegend stark verwurzelt ist:

In so einer schönen Gegend zu leben und zu arbeiten, was will man mehr?

Wenn mal Gedränge herrschte und die Leute am Lift nervös waren, dann wurde er umso gelassener. «Meine Devise lautete: Wenn du ruhig bleibst und ihnen mit einem Lächeln begegnest, nützt das viel mehr, als wenn du dich anstecken lässt.»

Die Kaisereggbahnen AG hat Max Kolly für seine Verdienste geehrt.
zvg

Familie kam zu kurz

Nur eins bedauert Max Kolly bei seinem Blick zurück. «Dadurch, dass ich vielerorts engagiert war, ist meine Familie zu kurz gekommen.» Seine Frau Nelly habe ihm den Rücken gestärkt, und weder sie noch die Kinder hätten sich je beschwert. «Und ich bin stolz, dass alle so gut geraten sind», sagt er. Doch er wisse, dass er halt an vielen Wochenenden und Abenden abwesend war und dass Familienaktivitäten hintenanstehen mussten.

«Erst mit dem Alter lernt man, Nein zu sagen», sagt er mit einem Lachen. Als er 65 wurde, beschränkte er seine Einsätze auf die Tal- oder Bergstation, machte aber weiter. Und heute? Heute macht er aushilfsweise wieder eine Arbeit, die sonst niemand machen kann: Er löst die Kollegen der Reihe nach ab, damit sie ihre Mittagspause beziehen können. Diese drei Stunden an der Bahn geniesst er: «Aber ich bin bald 80, irgendwann ist Schluss», sagt er mit einem Lachen.

Reaktionen

Das sagen Kollegen über Max Kolly

Marcel Boschung, seit 22 Jahren Pistenrettungschef: «Ich habe immer gerne mit Max gearbeitet, sei es beim Zäunen im Sommer oder als Pistenrettungschef. Man konnte ihn alles fragen, er hat immer Bescheid gewusst und sein Wissen gerne weitergegeben. Eigentlich wollte ich Max überholen, was die Dienstzeit betrifft, aber wenn er noch lange macht, schaffe ich das nicht.»

Therese Kropf, seit 20 Jahren in der Wintersaison bei den Kaisereggbahnen: «Max ist einfach Max! Er ist zuverlässig, zu allen Leuten freundlich und immer ruhig. Ich kann nur Positives berichten, es ist immer eine Freude, wenn Max arbeitet.»

Walter Zehnder, seit 40 Jahren bei den Kaisereggbahnen: «Am Anfang war auch Max Aushilfe, dann Saisonnier und ab 1979 Jahresangestellter. Ich habe seinen Platz als Saisonangestellter übernommen. Max habe ich vor allem in Erinnerung, wie er mit dem Pistenfahrzeug herumgefahren ist, er war viel auf den Pisten. Er ist ein ruhiger und zuverlässiger Mensch, der seine Arbeit mit Bedacht erledigt.»

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