Untertitel: Die Primarschule Murten stellt Werke aus dem Handarbeitsunterricht aus
Autor: Von PATRICK HIRSCHI
Modernes und zeitgemässes Fach
«Dieser Einstieg soll verdeutlichen, dass der Handarbeitsunterricht heute weit mehr ist als Stricken und Socken stopfen», sagt Ausstellungsleiterin Bettina Plüss.
Die Handarbeitslehrerin will mit der Ausstellung dreierlei aufzeigen: Erstens sollen die vielen grossen und kleinen Kunstwerke der Schüler der Öffentlichkeit präsentiert werden. Zweitens sei Technisches Gestalten modern und zeitgemäss. Und drittens will sie einem Schulfach zu mehr Ansehen verhelfen, bei dem Politiker gerne den Rotstift ansetzen, wenn gespart werden soll.
Die Bedeutung des Handarbeitsunterrichts verdeutlichen die Leitsätze, die beim Betreten des Ausstellungsraums zu sehen sind. Nicht nur die Motorik wird durch dieses Fach gefördert. Die Kinder lernen auch, eine Arbeit zu planen. Zudem wird die Teamarbeit gefördert und das Selbstwertgefühl aufgebaut.
Das Endprodukt und
der schwierige Weg dorthin
Die Arbeiten des textilen und nichttextilen Werkunterrichts vom Kindergarten bis zur sechsten Klasse werden auf so genannten Ausstellungsinseln präsentiert. Die Kindergärtler haben aus Schuhkarton grosse Schlösser gebaut. Die Erst- und Zweitklässler in einer Puppenstube ihr Wunschzimmer gestaltet. Die dritte und vierte Stufe stellt ihre Werke auf einer Schatzinsel aus. Und die Ältesten kreierten gemeinsam ein eigenes Zimmer in Echtgrösse.
Neben klassischem Material wie Holz oder Stoff wird im heutigen Werkunterricht auch mit neuen Materialien wie Acrylglas gearbeitet. Die Ausstellung will aber nicht nur das Endprodukt zeigen, sondern auch den Weg der Problemlösung nachvollziehbar machen. Deshalb ist jede Arbeit mit Text und Bild dokumentiert. Und in einer Beamer-Installation beim Ausgang äussern sich die Schulkinder dazu, was ihnen das Fach Technisches Gestalten bedeutet.