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«Meine Schafe halten mich fit»

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Eigentlich ist es ein Wunder: Aus der Fusion einer unscheinbar kleinen Eizelle und einer noch kleineren Samenzelle entsteht neues Leben. Ein alltägliches Ereignis, das dennoch fasziniert und erstaunt, unter anderen auch German Schmutz aus Kleingurmels. Der Präsident des Schweizerischen Schafzuchtverbandes und Vizepräsident des Freiburgischen Schaf- und Ziegenzuchtverbandes mit Sitz in Givisiez (siehe Kasten) beschäftigt sich schon seit über 50 Jahren mit der Schafzucht. «Schafe sind meine Leidenschaft und halten mich fit», sagt der aktive Rentner begeistert.

In jungen Jahren habe er sich vorstellen können, Landwirt oder Tierarzt zu werden. Doch es kam anders: Schmutz führte bis zu seiner Pensionierung vor wenigen Jahren ein eigenes Elektroingenieurbüro in Freiburg, wo er auch heute noch aushilft. Den Bezug zur Landwirtschaft hat er allerdings nie verloren: «Die Schafzucht bildete immer einen wertvollen Ausgleich zu meinem Arbeitsalltag. Es ist eine sinnvolle Freizeitgestaltung, von der man sowohl psychisch wie auch physisch profitieren kann.»

Auswahl der Elterntiere

Obschon nur in der Freizeit, betreibt Schmutz die Schafzucht auf professionellem Niveau. Seine über 40 Braunköpfigen Fleischschafe sind alle im schweizerischen Herdenbuch eingetragen. Zudem setzt er einige Widder aktiv für die Zucht ein und nimmt landesweit erfolgreich an Ausstellungen teil. Daher weiss der Tierliebhaber, was ein ausgezeichnetes von einem herkömmlichen Schaf unterscheidet: «Bei einem Zuchtschaf braucht es heute Schönheit und Wirtschaftlichkeit. Der Körperbau des Tieres muss harmonisch sein und dem Zuchtziel möglichst nahekommen.»

Ob das Schaf dem Rassenstandard entspricht, hängt von drei Hauptbeurteilungskriterien ab: Typ (Kopf, Körperbau), Fundament (Stand und Gang) und Wolle (Ausgeglichenheit, Feinheit, sowie Wolllänge und -dichte). «Die Genetik ist sehr wichtig, denn ein Grossteil der möglichen Erbfehler sind sichtbar», erklärt Schmutz. So etwa Einhodigkeit, unnatürliche Kieferlänge, schlechte Zahnstellung oder auch Hornbildung. Durch eine bewusste Auswahl der Elterntiere versucht der Züchter, Erbfehler zu vermeiden und jährlich seine Zuchtresultate zu verbessern. «Dazu gehört unbedingt die gute Gesundheit der Tiere», betont der Naturfreund.

Inzucht vermeiden

Schweizweit blöken um die 400 000 Schafe, davon sind 72 000 im Herdenbuch eingetragen. Dieses enthält aktuell zwölf verschiedene Rassen, die laufend erweitert und angepasst werden. Schmutz ist sich bewusst, dass in der Schweiz die Gefahr der Inzucht bei manchen Rassen erhöht ist: «Teilweise ist die Auswahl an Zuchttieren in der Schweiz beschränkt.» Umso hilfreicher sei deswegen der Abstammungs- und Leistungsausweis der eingetragenen Schafe, der den Züchter präzise über die vererbten Gene, die bisherigen Nachkommen sowie die Leistungen des einzelnen Schafes informiert. Um Inzucht zu vermeiden oder auch ein spezifisches Merkmal in der eigenen Herde zu verbessern, komme es daher vor, dass Schweizer Züchter einen Widder der gleichen Rasse aus dem Ausland importieren. «Dies wird Veredelungskreuzung genannt», erklärt Schmutz.

Gentechnisch verändert werde bei der Schweizer Schafzucht allerdings nie, und die Fusion zwischen Samen- und Eizelle geschehe immer in natura. «Die künstliche Besamung ist sehr aufwendig und lohnt sich in der Schweiz im Moment noch nicht», sagt German Schmutz. Deshalb dürften die Schafe auch den Sommer auf der Alp verbringen, wo sich ein Widder pro Herde um die Fortpflanzung kümmert.

Finanziell sei die Schafzucht nicht besonders lukrativ. Selbst bei begehrten Zuchttieren, wie Schmutz selbst einige besitzt, gilt: «Man darf nie mit einem Stundenlohn rechnen.» So können in der Schweiz nur etwa 20 Halter von den Scha- fen leben. Dennoch ist Schmutz überzeugt: «Es ist sehr wichtig, dass wir in der Schweiz auch die Landwirtschaft mit Kleinvieh im Nebenerwerb erhalten können. Somit werden in den Alpen weiterhin Nutztiere weiden, diese werden nicht verganden, also verwildern.» Die Alpbewirtschaftung hänge aber stark vom neuen Wolfs- und Luchskonzept ab, welches gegenwärtig in der Vernehmlassung sei.

Zum Verband

Mehr Schaf- als Ziegenzüchter

Laut dem Tätigkeitsbericht der Nutztierversicherungsanstalt «Sanima» verzeichnet der Kanton Freiburg um die480 Ziegenhalterund rund700 Schafhalter. Mit knapp 18000 Schafen im Gegensatz zu rund 4500 Ziegen sind Erstere im Kanton Freiburg weitaus stärker vertreten. Um die Interessen der Freiburger Schaf- und Ziegenzüchter zu vertreten, wurde 1908 derFreiburgische Schaf- und Ziegenzuchtverbandmit Sitz inGivisiezgegründet. Insgesamt 21 Schaf- und acht Ziegenzuchtgenossenschaften sind dem Verein angeschlossen. «Wir koordinieren und organisieren diverse Anlässe, geben Informationen weiter und nehmen auch zu politischen Themen Stellung», sagt die Geschäftsführerin Isabelle Davet den FN. Besonders aufwendig sei die Organisation des interkantonalen Kleinviehmarktes, der dieses Jahr am letzten Septemberwochenende in Bulle stattfindet: «Es sind bereits 800 Tiere angemeldet. Nebst den ausgestellten Schafen und Ziegen gibt es aber auch Hühner, Kaninchen, Lamas, Ponys und Alpakas zu sehen.»jdb

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