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Méline Pierret und NUC surfen auf einer Erfolgswelle

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Ein Grund, weshalb die Freiburgerin Méline Pierret für Neuenburg spielt und nicht für Volley Düdingen, ist die grössere Chance, Titel zu gewinnen. Dass die 25-Jährige mit dieser Annahme falschliegt, wollen die Power Cats am Sonntag beim Cup-Halbfinal beweisen.

Méline Pierret und der Neuenburg UC surfen einmal mehr auf einer Erfolgswelle. Der Schweizermeister und aktuelle Tabellenleader der NLA tritt nicht nur in der Meisterschaft dominant auf, wo er erst zweimal verloren hat, sondern sorgt auch im europäischen CEV-Cup für Furore. Am Mittwochabend zog NUC in den Halbfinal ein, indem es das Champions-League-erprobte Team Stara Pazova bezwang. Nach dem 1:3 in Serbien gewannen die Neuenburgerinnen das Rückspiel vor 1600 Zuschauenden im Golden Set mit 15:13. Es war ein hartes Stück Arbeit, es kostete viele Nerven – aber Neuenburgs Europacup-Märchen geht weiter.

Ist seit dieser Saison Zuspielerin bei Neuenburg: die Freiburgerin Méline Pierret.
Bild: zvg/Melvin Bühler

Kein idealer Moment, um NUC herauszufordern. Oder eventuell doch? Wenn Volley Düdingen am Sonntag im Halbfinal des Schweizer Cup auf den Titelverteidiger trifft, steht es zwar einem erfolgsverwöhnten Team gegenüber, aber auch einem, das seit Wochen kaum zur Ruhe kommt. «Seit Januar haben wir jede Woche zwei Matches, das geht an die Substanz und wir spüren eine gewisse Müdigkeit», gesteht Méline Pierret. Die langen Europacup-Reisen hätten zusätzliche Energie gekostet. Aufkeimende Hoffnung bei den Power Cats und ihren Anhängern dämpft die Freiburgerin aber umgehend. «Der Verein unternimmt alles, damit wir uns gut erholen können. Und für einen Cup-Halbfinal gegen Erzrivale Düdingen kann sowieso jede Spielerin Zusatzkräfte mobilisieren.»

Düdingen oder NUC?

Seit dieser Saison spielt die 25-Jährige aus Corminboeuf bei NUC. Nach zwei Jahren als Zuspielerin bei Sm’Aesch-Pfeffingen habe sie das Bedürfnis nach Luftveränderung gehabt. «Zudem wollte ich wieder näher bei meiner Familie sein» erzählt die Nationalspielerin, die ein grosser Anhänger von Freiburg-Gottéron ist.

Das Meisterschaftsspiel gegen Volley Düdingen hatten Méline Pierret (r.) und NUC 2:3 verloren.
Archivbild: Aldo Ellena

Noch näher von zu Hause wäre Düdingen. Da auch der Sensler Verein im letzten Frühling nach dem angekündigten Abgang von Mita Uiato auf der Suche nach einer neuen Passeuse war, wäre ein Wechsel zu den Power Cats naheliegend gewesen. «Wir standen tatsächlich in Kontakt», sagt Pierret. «Aber als ich ein konkretes Angebot von Düdingen erhielt, hatte ich schon bei NUC zugesagt.» Was, wenn die Power Cats früher bei ihr angeklopft hätten? Würde sie jetzt deren Trikot tragen? Pierret überlegt lange. «Ich glaube nicht, bei Neuenburg sah ich die besseren Perspektiven.»

«Beste Erfahrung meines Lebens»

Ein Beweggrund war natürlich die grosse Chance, Titel zu gewinnen. Ein weiterer Faktor war Trainerin Lauren Bertolacci. Als Pierret zwischen 2017 und 2019 bereits einmal das orangefarbene Trikot getragen hatte und bei NUC ihren Trophäenschrank mit dem historischen Triple aus Meisterschaft, Cup und Supercup zu füllen begann, war die Australierin ihre Trainerin gewesen. «Ich kenne Lauren seit fünfeinhalb Jahren. Sie war früher selbst Passeuse und kann mir immer wieder wertvolle Inputs geben.»

Auch im Nationalteam arbeiten Pierret und Bertolacci seit 2022 zusammen. Die Freiburgerin war im vergangenen August dabei, als die Schweiz an der EM über sich hinauswuchs und sich erstmals überhaupt für einen Achtelfinal qualifizierte. «Das war die beste Erfahrung meines Lebens. In Italien zu spielen, wo Volleyball sehr populär ist und 4500 Zuschauende an unsere Spiele kamen, war absolut verrückt.»

Ein seltener Luxus

In Neuenburg bildet Pierret zusammen mit Sarah Trösch das Zuspielerinnen-Duo. In acht Meisterschaftspartien stand die Freiburgerin in der Starting-Six, siebenmal die Captain. Auch innerhalb der einzelnen Begegnungen wechseln sich die beiden am Pass regelmässig ab. «Wir ergänzen uns gut. Wenn eine von uns einen schlechten Tag hat oder wenn wir im Match das Spielsystem anpassen müssen, kann jeweils die andere einspringen», sagt Pierret.

Méline Pierret trug drei Saisons lang das Trikot der Düdingen Power Cats.
Archivbild: Corinne Aeberhard

Den Luxus von zwei äquivalenten Stellerinnen geniesst kein anderes NLA-Team – auch Düdingen nicht. Bei den Power Cats zieht fast ausschliesslich die Amerikanerin Carinne Gebhardt die Fäden. Back-up Anna Chiara Gasser stand bisher nur bei durchschnittlich acht Ballwechseln pro Match auf dem Feld. «Diese Variationsmöglichkeit beim Pass macht uns unberechenbar, umso mehr wir beide Schweizerinnen sind», sagt Pierret. Zudem nehme es ihnen beiden den Druck, in jedem Match performen zu müssen. «Und es gibt uns die Möglichkeit, auch mal zu pausieren, was gerade jetzt mit den vielen Matches wertvoll ist.»

Unbeschwert und unkonventionell

Das Selbstvertrauen, gepaart mit einer Portion Unbeschwertheit und einer Prise Verrücktheit, zählt gewiss zu den Stärken der Freiburgerin. «Ich denke, dass ich in diesem halben Jahr in Neuenburg nochmals Fortschritte gemacht habe.» Das ganz schnelle Spiel, das lange nicht ihre Stärke war, behagt Pierret inzwischen besser. Auch in Sachen Spielübersicht hat sie zugelegt. «Es gibt trotzdem noch einiges, das ich verbessern kann. Meine Pässe sind manchmal noch zu hoch und zu lang.» Und mit einem Schmunzeln fügt die 25-Jährige an: «Die besten Zuspielerinnen sind fast alle über 26 Jahre alt. Da bleibt mir noch etwas Zeit.»

Pierret wohnt in Neuenburg in einem Appartement, zur Verfügung gestellt von ihrem Verein und nur fünf Gehminuten von der Riveraine-Sporthalle entfernt. Von da aus absolviert sie ihren Bachelor in Wirtschaftswissenschaften. «Das Fernstudium ist das einfachste für mich: Ich verliere keine Zeit mit dem Weg und kann mir selbst einteilen, wann ich lernen will.» So bringe sie Sport und Ausbildung gut unter einen Hut. Während rund drei Stunden am Morgen und einer bis zwei weiteren am Nachmittag kann sich Pierret ins Studium investieren, die übrige Zeit gehört dem Volleyball.

Kurze Vorbereitungszeit

So auch am Sonntag beim Cup-Halbfinal gegen Düdingen, für das Pierret drei Saisons lang gespielt hat. Dass die Power Cats eines von nur zwei Teams sind, die NUC in dieser Saison bezwingen können, bereitet der Passeuse nur bedingt Sorgen. «Düdingen machte das Spiel seines Lebens und wir haben schlecht gespielt. Das war am Anfang der Meisterschaft, inzwischen haben wir uns stark verbessert.»

Das gilt hingegen auch für die Power Cats, die im 2024 bisher auf ganzer Linie überzeugen konnten. Die Verpflichtung der US-Amerikanerin Caroline Meuth hat nochmals neuen Schwung und zusätzliche taktische Optionen ins Team gebracht. «Düdingen hat den Vorteil, dass es ausgeruhter ist und sich eine Woche lang auf den Halbfinal vorbereiten konnte, wir wegen des Europacups nur drei Tage», sagt Pierret. «In solchen K.-o.-Matches kann alles passieren, aber wir werden alles unternehmen, um den Sieg zu holen. Unser Ziel ist auch dieses Jahr das Triple.»

NUC oder Düdingen?

Bei NUC besitzt Méline Pierret einen Vertrag bis Ende Saison, mit einer Option auf ein weiteres Jahr. Wird sie diese Option einlösen? Oder sieht man sie bald wieder im Dress der Power Cats spielen? Volley Düdingen hat sich erneut bei der umworbenen Nationalspielerin gemeldet – diesmal früher als letztes Jahr. «Ich habe mir einige Gedanken gemacht, wie es nächste Saison weitergehen soll. Ich habe auch schon eine ziemlich konkrete Vorstellung, aber es ist noch nichts spruchreif.»

Klar ist, dass es nicht das Ausland sein wird. «Ich habe immer noch den Traum, eines Tages im Ausland zu spielen, aber das ist nicht für nächste Saison.»

Cup-Halbfinal

Dreimal hat Volley Düdingen in seiner Vereinsgeschichte den Schweizer Cupfinal erreicht. Nach 2015 und 2016 zuletzt im Jahr 2022, als die Power Cats das Endspiel gegen Volero Zürich im Tiebreak 18:20 verloren. Nun stehen die Freiburgerinnen vor ihrem vierten Finaleinzug. Nur noch eine Hürde müssen sie am Sonntag (17.30 Uhr) im Halbfinal überspringen. Diese letzte Hürde hat es allerdings in sich: In Neuenburg trifft Düdingen auf Titelverteidiger und NLA-Leader NUC.

Nicht mehr dieselben Teams

Das Duell der beiden Teams hat es in dieser Saison schon einmal gegeben. In der Meisterschaft setzten sich die Power Cats vor heimischem Publikum im Entscheidungssatz knapp mit 17:15 durch. «Wir haben gezeigt, dass wir NUC schlagen können», sagt Trainer Leonardo Portaleoni mit Blick auf den Cup-Halbfinal. «Das Spiel war aber früh in der Saison (4. Runde, Red.) und ist nicht wirklich aussagekräftig. Wir sind wesentlich besser als im Oktober, und auch Neuenburg hat sich nach einigen Wechseln im Sommer gefunden und weiterentwickelt.»

Die Stärken von NUC seien jedoch die gleichen wie in den letzten Jahren, sagt Portaleoni. «Das Team ist sehr stark im Angriff und nimmt viel Risiko im Service. Wir haben deshalb diese Woche viel an unserem Block und an der Defense gearbeitet, um die NUC-Angreiferinnen stoppen zu können.»

Eine Woche hatte Düdingen Zeit, den Cup-Halbfinal vorzubereiten. Bei Neuenburg, das am Mittwochabend noch im Europacup engagiert war, fiel die Vorbereitungszeit kürzer aus. «Wir wissen, was wir machen müssen, um dieses Spiel zu gewinnen», sagt Portaleoni. «Wir wollen unbedingt in den Final.»

Beim nicht ganz leichten Unterfangen kann der Düdinger Headcoach auf sämtliche Spielerinnen zählen.

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