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Michel Losey wechselt von der SVP zur FDP

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Er habe sich seine Demission reiflich überlegt, schreibt Michel Losey im Communiqué, in dem er seinen Wechsel von der SVP zur FDP kommuniziert. Schliesslich hätten die neuesten Ereignisse den Ausschlag gegeben, fährt der 52-jährige Grossrat und Präsident der Finanz- und Geschäftsprüfungskommission aus Sévaz fort. Dies sei erstens die Medienmitteilung der SVP, in der die Partei die St.-Nikolaus-Rede in Freiburg verurteilte, und zweitens die mögliche Kommissionsgeheimnisverletzung von Nationalrat Jean-François Rime. Dieser hat kürzlich erklärt, er gebe seinen Söhne–die sein Sägewerk leiten–gelegentlich Interna weiter, etwa in Bezug auf Neuerungen im Holzimport (siehe Seite 15). «Ich finde es untragbar, dass ein Gewählter vertrauliche Informationen verbreitet, ohne sich über die Konsequenzen Gedanken zu machen», schreibt Losey.

Gegenüber den FN sagt er: «In den letzten Jahren hat die SVP jedes mögliche Ereignis genutzt, um Populismus zu betreiben.» Damit könne er nicht mehr leben. Zu Beginn seiner Karriere als Grossrat im Jahr 1996 sei dies noch anders gewesen. Damals sei es darum gegangen, die Interessen der Region und des Kantons zu verteidigen.

Losey kritisiert auch, dass die SVP die Landwirtschaft nicht mehr genügend unterstütze. «In der FDP wird es auf nationaler Ebene auch schwierig sein, die Anliegen der Landwirtschaft zu gewichten», räumt er ein. Aber innerhalb des Grossen Rates gebe es einige FDP-Mitglieder, die Landwirte seien.

Er fühle sich nun «gut und erleichtert». In der SVP habe man über gewisse Themen nicht mehr diskutieren können. So sei beispielsweise die Medienmitteilung der SVP zur Abwesenheit von Staatsratspräsident Beat Vonlanthen während der Abschiedsrede von Grossratspräsidentin Katharina Thalmann (FN von gestern) nur von einigen wenigen beschlossen worden.

Und: «Ich hätte mir 2016 eine Staatsratskandidatur vorstellen können, dafür erhielt ich sehr wenig Unterstützung.» Für die FDP ziehe er eine Staatsratskandidatur hingegen nicht in Betracht. «Ich musste meine politischen Ambitionen überdenken. Mir war es wichtig, mein Grossratsmandat in einer Partei weiterzuführen, in der ich mich wohlfühle.»

«Eigene Interessen»

Emanuel Waeber, Fraktionspräsident der SVP, zeigt sich nicht überrascht über Michel Loseys Demission aus der SVP. «Dass er der FDP beitritt, erstaunt mich hingegen. Ich dachte, dass er als Unabhängiger weitermachen wird.» Loseys Vorwürfe gegenüber der SVP bezeichnet er als «Pauschalvorwürfe, um seine persönlichen Interessen zu rechtfertigen». Die SVP unterstütze die Landwirtschaft nach wie vor stark. Und: «Die SVP ist nicht populistischer geworden.» Ausserdem habe Losey in der SVP durchaus Chancen gehabt auf einen Staatsratssitz. «In der FDP wird er diese nicht haben.»

Auf die SVP-Fraktion habe die Demission Loseys keine Auswirkung, sagt Waeber. «Wir werden aber fordern, dass er das Präsidium der Finanz- und Geschäftsprüfungskommission abgibt. Das ist unser Sitz.»–«Kein Problem», sagt Michel Losey dazu. «Dass ich diesen Sitz abgebe, ist nach dem Parteiwechsel logisch.»

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