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Mit dem Camper auf dem Bauernhof

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Seit diesem Frühling können Bauern im Kanton Bern auf ihren Höfen ohne Baubewilligung einen Stellplatz für Camping-Fahrzeuge anbieten. Die pensionierte Landwirtin Marianne Hunziker aus Oberbalm erzählt von ihren Erfahrungen als Gastgeberin.

Marianne und Fritz Hunziker begannen während der Corona-Pandemie, auf ihrem Bauernhof Stellplätze für Camper anzubieten. Damals befanden sie sich noch in einem rechtlichen Graubereich. Doch es war Not am Mann, beziehungsweise am Stellplatz: Das Gantrisch-Gebiet wurde trotz striktem Camping-Verbot von Wild-Campern überrannt (die FN berichteten). Die Mitarbeitenden des Naturparks Gantrisch suchten nach einer Lösung, und sie fanden diese unter anderem beim Paar aus Oberbalm: «Innert zweier Monate haben wir einen Platz aus dem Boden gestampft», erinnert sich Marianne Hunziker.

Der Stellplatz befindet sich auf der oberen Seite des Hauses, dort, wo man früher mit dem Heu zugefahren ist. «An diesem Ort müssen wir nicht oft durchlaufen» erklärt Hunziker. Die beiden pensionierten Landwirte – den Betrieb haben sie verpachtet – dürfen den Platz inzwischen völlig legal anbieten. Zuvor hatte die Frage, was denn jetzt legal sei, viel Verwirrung gestiftet. Sie fand deshalb letztes Jahr als parlamentarischer Vorstoss ihren Weg in die Kantonspolitik.

Nun ist klar: Vom 1. Mai bis zum 31. Oktober darf in der Landwirtschaftszone innerhalb des bestehenden Hofareals bewilligungsfrei und unbefristet ein Abstellplatz angeboten werden – «sofern sie keine nennenswerten Einflüsse auf Raum, Erschliessung oder Umwelt bewirken», wie es in der Weisung steht. Allerdings dürfen dafür keine zusätzlichen Bauten und Anlagen erstellt werden. Befristet auf zwei Saisons sind bis zu drei Stellplätze möglich.

Frühstück aus der Region

Die Gäste, die bei Hunzikers auf dem Hof übernachten, bringen in ihrem Camper alles selbst mit: Bettzeug, Handtücher, Essen und Toilettenartikel. Einzig einen Waschraum stellt das Ehepaar zur Verfügung. In der ehemaligen Milchkammer, wo früher die Milch in Kannen abgefüllt und die Melkaggregate mit heissem Wasser gewaschen wurden, steht jetzt eine Dusche. Für ein WC hätten sie hingegen ein Baugesuch einreichen müssen, erklärt Marianne Hunziker: «Deshalb befindet sich links um die Ecke jetzt ein Kompost-WC.»

Wenn sie wollen, können die Gäste gegen einen Aufpreis ein Hof-Frühstück mit regionalen Produkten bestellen. «Ich produziere die Confi und backe selbst, das Gemüse kommt aus dem Garten», so die pensionierte Landwirtin. Das Geschirr stellt sie den Gästen zur Verfügung, damit es diese nicht mühsam abwaschen müssen. Der Vorteil gegenüber einem Campingplatz sei jedoch vor allem, dass die Gäste mehr Platz und mehr Freiheit hätten. Sie habe zudem nichts dagegen, wenn diese ihren Tieren Aufmerksamkeit schenken: «Die Gäste dürfen gerne unsere Pferde oder die Katzen streicheln.»

Gäste empfangen als Hobby

Das Paar hat den 16,5 Meter langen Stellplatz über die Plattformen Nomady (siehe Kasten) und Roadsurfer ausgeschrieben. Finanziell lohne sich das Bereitstellen allerdings kaum. Rund 40 Franken pro Nacht koste bei ihnen eine Übernachtung, ein Teil gehe an die Buchungsplattform. Während der Corona-Pandemie habe das Geschäft zwar floriert, inzwischen sei es jedoch abgeklungen: «Letztes Jahr haben wir gemerkt, dass die Leute wieder ins Ausland können.»

Sie sehe das Ganze eher als Hobby, sagt Marianne Hunziker, und schätze vor allem den Austausch: «Die Welt kommt ein bisschen zu uns und es bringt Leben.»

Die eine Hälfte der Reisenden komme inzwischen aus dem Ausland, die andere aus der Schweiz, schätzt sie. Die Nähe zu Bern sei bei ihnen ein geschätzter Pluspunkt. Einige Gäste bekämen sie öfter zu Gesicht, andere weniger. Das Ehepaar lässt seinen Mietenden die Wahl offen, ob sie einen Austausch wünschen. Marianne Hunziker betont: «Wir lassen den Gästen ihren Platz.»

Auf ihrem Hof im Althaus in Oberbalm bieten Marianne und Fritz Hunziker einen Stellplatz für Camper an.
Bild zvg

Stellplätze

Gastgeber online gesucht

«Wir haben schon vor drei Jahren angefangen, mit Nomady zusammenzuarbeiten», erklärt Raphael Zahnd, Leiter Marketing & Tourismus beim Naturpark Gantrisch. Die Plattform zeige Campingplätze in der Natur an, die Interessierte auch direkt dort buchen könnten. Mit Landwirtinnen und Landwirten aus der Region habe er damals ein Webinar organisiert (die FN berichteten) und sie über die Möglichkeiten informiert. «Wir möchten lieber, dass Leute mit Campern bei Bauernhöfen übernachten und eine Wertschätzung entsteht, als dass sie wild campieren und so die Umwelt belasten», betont Zahnd. Im Gantrisch- und dem Schwarzsee-Gebiet gebe es auf Nomady inzwischen 17 Stellplätze. Um den Wildcampern entgegenzuwirken, stellt der Verein Gantrisch Parking zudem seit 2021 auf dem Gurnigelpass mehrere Übernachtungsplätze mit WC zur Verfügung. mes

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