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Mit dem Schiff an die Staatsoper

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Schauplatz ist an diesem Novembersonntag in Wien nicht nur die Oper, sondern auch der Platz davor. 28 weisse Reisebusse aus der Schweiz stehen da, und 750 festlich gekleidete Gäste steigen aus. Ein stolzer Anblick: Wann schon sitzen so viele Leute aus der Schweiz am gleichen Tag in der Staatsoper? Sie alle sind auf der grossen Musikreise, die Twerenbold jedes Jahr organisiert.

Rund 600 Personen sind mit dem Bus nach Wien und weiter nach Prag und Dresden gereist. Die anderen 110 Gäste wählten die neuntägige Variante mit Bus und Schiff, die auf der Donau von Linz bis Budapest führte, mit vier Tagen Halt in Wien. Auf den ersten Blick ist eine Reise nach Wien nichts Spektakuläres. Doch wenn das Reisen dahin so abwechslungsreich ist, über Land und Wasser führt, dann ist die Faszination gross und das Erlebnis einmalig.

Entschleunigung pur

Die zehnstündige Fahrt im bequemen Luxusbus führt uns Gäste–quasi alle 50 plus–nach Linz. Dort wartet das Luxusschiff «Excellence Royal», das uns über Nacht auf der Donau Richtung Wien bringt. Mit nur 25 Stundenkilometern gleiten wir dahin, passieren einige Schleusen und erreichen anderntags beim Einnachten die Musikmetropole Wien. Die Stadt, die man per Flussschiff erreicht, ist eine völlig andere als die, die man per Flugzeug anfliegt.

Grandhotel auf dem Wasser

Das Schiff mit seinen grosszügigen Kabinen–einige gar mit Balkon–und exzellenter Küche ist während den vier Tagen in Wien unser Hotel. Ein kleines Grandhotel auf dem Wasser, ein Ort, der nicht schöner sein könnte. Obwohl die 70 Kabinen alle besetzt und die Gäste an den Tischen im Panorama-Restaurant nach kurzer Zeit in lebhafte Gespräche vertieft sind, strahlt der Ort Ruhe und Gemütlichkeit aus. Ob die beruhigenden Gewässer der Donau oder das gemeinsame Musikerlebnis dazu führen? Wohl beides. Die Gäste sind alle Musikinteressierte, doch keine Spezialisten.

Abgeholt und hingebracht

Das Musikprogramm ist ausschliesslich auf populäre, «mehrheitsfähige» Klassik ausgerichtet. So hören wir Donizettis «Anna Bolena» in der Staatsoper, die Operette «Ein Walzertraum» in der Volksoper und Werke der «Wiener Romantik» mit dem Wiener Opernball-Orchester im Konzerthaus. Wir besuchen die Ausstellung von Lucian Freud (dem Neffen von Sigmund Freud) im kunsthistorischen Museum, sind auf Stadtrundfahrten unter der Obhut kompetenter lokaler Führung. Das alles höchst bequem: Die Busse holen uns beim Hafen ab und bringen uns wieder hin. Das wird vor allem von den älteren Gästen geschätzt. «Die Reisen sind bestens organisiert, und wir müssen uns um nichts kümmern», sagt eine Teilnehmerin, die seit über zehn Jahren auf Musikreisen dabei ist. «Auch schätze ich die Küche auf dem Schiff, die sich auf die Musikabende einstellt und uns die ersten zwei Gänge des Menüs bereits nachmittags um vier serviert.»

Stadt der Musiker

Es gibt Städte, denen man sich nicht entziehen kann. Wien mit seiner kaiserlichen Vergangenheit und den Prachtbauten ist so eine. Die Musikstadt par excellence. In keiner anderen europäischen Stadt haben so viele Musiker und Dichter gelebt. Warum überhaupt? «Weil die Habsburger da waren», erklärt der Stadtführer. «Sie waren die Mäzene, die ihre Hofkomponisten brauchten.» Die Stadt weiss um ihr Erbe und hat die wichtigsten Wohnhäuser der Musiker erworben, wie etwa das Haydnhaus, das Beethovenhaus und die Wohnstätten Schuberts.

«Steffl» und Kaffeekultur

 Wien war jahrhundertelang kaiserliche Reichsstadt. Franz Josef, der letzte Kaiser, regierte 68 Jahre und starb 1916. Heute ist Wien eine multikulturelle Stadt. Auf den Strassen hört man mehr slawische Sprachen als den Wiener Dialekt. Von den 1,7 Millionen Einwohnern sind rund 400 000 Ausländer, vorab aus dem Osten.

Auch Schönbrunn besuchen wir. Die Anlage präsentiert sich majestätisch wie eh und je. Geändert hat sich nur der Kommentar: «Nebst der Verwaltung gibt es hier jetzt auch Privatwohnungen zum Mieten», erklärt der Stadtführer. Wir mischen uns unter die vielen Touristen beim Hundertwasserhaus und sitzen im alten Beizl «Zu den drei Hacken», wo schon Schubert und Nestroy tafelten. Es ist eines der ältesten Gasthäuser in der Nähe des Stephansdoms, der von den Wienern liebevoll «Steffl» genannt wird. Bei unserem Fussmarsch durch die Stadt lernen wir auch die Kaffeehauskultur kennen. Im «Schwarzen Kameel» etwa–ein prominenter Treffpunkt der Einheimischen. Übrigens hat die Unesco die Wiener Kaffeehauskultur 2011 in das Verzeichnis des nationalen immateriellen Kulturerbes aufgenommen.

«Wissen hat nicht der, der lange lebt, sondern der, der viel gereist ist.» Eine Lebensweisheit, die für diese Musikreise nicht treffender sein könnte.

Diese Reportage kam mit Unterstützung von Twerenbold Reisen zustande. 

Das Hotel auf dem Fluss: Mit einer Geschwindigkeit von 25 Kilometern pro Stunde gleitet die «Excellence Royal» auf der Donau dahin. Bild zvg

Tipp

Musikreisen über die Festtage

Seit 18 Jahren organisiert Twerenbold, ein Familienunternehmen mit Sitz in Baden, Musikreisen. Zur Gruppe gehören Imbach Reisen, das Reisebüro Mittelthurgau, die Schiffsflotte Excellence und Vögele Reisen. Über Weihnachten und Neujahr bietet Twerenbold einige Musikreisen mit Schiff an, z.B. vom 22. bis 27. Dezember auf dem Rhein zu Konzerten in Bonn, Wiesbaden und Baden-Baden (sechs Tage mit Vollpension, Konzerten und Ausflügen ab 1495 Franken). Unter dem Motto «Adventsflusszauber» gibt es auch kürzere Schiffsreisen, z.B. drei Tage Freiburg/Köln/ Mainz (ab 255 Franken).il

Staatsoper: Direktor Dominique Meyer sagt, wie er die Oper nach Visp bringt

D ie Staatsoper Wien mit 950 Mitarbeitern und einem Budget von 100 Millionen Euro gilt als eines der wichtigsten Opernhäuser der Welt. Mit 300 Vorstellungen pro Saison ist sie das Haus mit dem grössten Repertoire.

Von September bis Juni reichen sich die internationalen Gesangsstars die Klinke. Während der Saison macht der Betrieb nur an zwei Tagen Pause. Die Auslastung liege bei über 97 Prozent, sagt Operndirektor Dominique Meyer. Was aber verdient eine Sopranistin wie Anna Netrebko oder ein Stardirigent wie Placido Domingo? Meyer antwortet so: «Bei fünf Vorstellungen in München verdienen die Stars 20 000 Euro mehr, und an der Scala in Mailand gar 50 000 Euro mehr.» Pro Auftritt verdiene ein Star nie mehr als 12 000 Euro. «Wir zahlen die niedrigsten Gagen aller Opernhäuser.» Trotzdem will jeder an die Staatsoper. Der Aufwand sei gross, räumt Meyer ein: «Da Wien nur 1,7 Millionen Einwohner hat, können wir ein Stück nur drei bis vier Mal zeigen.»

Um konkurrenzfähig zu sein, hat die Staatsoper ein Livestream-Angebot lanciert: Seit Oktober ist die Oper via Internet live zu verfolgen. «So kann man sie auch in Visp hören», sagt Meyer schmunzelnd.

Der 58-jährige Elsässer Dominique Meyer, ehemaliger Wirtschaftsprofessor, war unter anderem Generaldirektor der Pariser Oper und der Oper Lausanne sowie Generalintendant des Théatre des Champs-Élysées in Paris. Seit drei Jahren leitet er die Wiener Staatsoper. il

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