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Mit der Fotokamera in der Nordpolregion

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Wer an die Nordpolregion denkt, denkt an Schnee und Eis, an unberührte Natur, an Eisbären und Polarfüchse. Nicht so die Amateurfotografin Jacqueline Conus: Sie präsentiert derzeit in einer Ausstellung im Espace 25 in Freiburg Fotos, die sie zwischen 2007 und 2013 nördlich des Polarkreises aufgenommen hat–und die ein anderes Bild der Gegend zeigen.

Die Besucherinnen und Besucher sehen heruntergekommene Gebäude in der Stadt Deputatski, die in den Siebzigerjahren wegen ihrer Zinnvorkommen bedeutend war. Sie sehen Bilder aus Nowy Urengoi, der sogenannten «Gazprom-Stadt», die als Zentrum eines der wichtigsten Erdgasfördergebiete Russlands blüht–und wo Jacqueline Conus den Bau einer Moschee dokumentiert hat. Sie sehen Angehörige des indigenen Volks der Nenets in traditioneller Kleidung–und sie sehen zwei Frauen, die anlässlich eines Fests mitten in Nowy Urengoi vor traditionellen Zelten aus Rentierfell posieren, scheinbar volkstümlich gekleidet, jedoch in Kostümen, die laut Conus aus chinesischem Stoff geschneidert sind.

«Nehmen und Gehen»

Solche Gegensätzlichkeiten und Unstimmigkeiten sind es, welche die Fotografin anziehen. «Das, was nicht stimmt, hat mich schon immer mehr interessiert als das Idyllische», sagte sie den FN. So handelten die ausgestellten Bilder auch von der ambivalenten Beziehung zwischen Mensch und Natur: Auf der einen Seite stehe der Wunsch nach Raum und Unberührtheit, auf der anderen die rücksichtslose Eroberung im Namen des Profits. Die Anpassung der Menschen an die Natur weiche immer mehr einer «Kultur des Nehmens und Gehens». Darum fürchte sie, so Jacqueline Conus, dass die Kulturen der Urvölker der Nordpolregion über kurz oder lang verschwinden würden.

Eine Präsentation aus Fotos und Texten über diese Polarvölker ergänzt die Ausstellung, die in Zusammenarbeit mit dem Verein Cyclopephoto zustande gekommen ist. An eine Wand projiziert, gibt sie Informationen über die Kultur, die Lebensweise und die Probleme dieser Menschen.

Frühes Interesse

Für ihre Fotoreportage hat Jacqueline Conus mehrere, oft beschwerliche Reisen auf sich genommen. 2001 sei sie erstmals nach Murmansk gereist, erzählte sie. Für Russland respektive die damalige Sowjetunion habe sie sich schon als Jugendliche interessiert. Als sie in den Neunzigerjahren an der ETH Zürich gearbeitet habe, habe sie die Möglichkeit erhalten, für einige Zeit in St. Petersburg zu arbeiten. Sie habe Russisch gelernt und das Land immer wieder bereist, so die Volkswirtschafterin, die aus Romont stammt und immer noch in Zürich lebt.

Reisen und Fotografieren

Bei ihrer ersten Murmansk-Reise sei ihr die Idee gekommen, alle wichtigen Orte nördlich des Polarkreises mit der Fotokamera zu besuchen und zu zeigen, dass es dort nicht nur unberührte Natur gebe. Auf diese Weise vereint Conus zwei Leidenschaften: das Reisen und das Fotografieren. Letzteres sei für sie ein Mittel, sich auszudrücken, so die Hobbyfotografin. Und die Kamera sei ihre liebste Reisebegleitung: «Wenn ich allein mit meinem Fotoapparat reise, ist es viel einfacher, Kontakte zu knüpfen und Entdeckungen zu machen.»

Espace 25, Perolles 25, Freiburg. Bis zum 24. November. Di. bis So. 14 bis 20 Uhr. Infos: www.cyclopephoto.ch.

«Das, was nicht stimmt, interessiert mich mehr als das Idyllische.»

Jacqueline Conus

Fotografin

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