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Mit Gelassenheit in die Pause

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Um die beiden Siege Gottérons vom Wochenende am Freitag in Zug und am Samstag im St. Leonhard gegen den HC Davos einzuordnen, ist ein kurzer Blick in die Statistik hilfreich. Gegen den EVZ hatten die Freiburger zuvor achtmal in Serie verloren, gegen die Bündner siebenmal. Wird zudem der Tatsache Rechnung getragen, dass Gottéron aufgrund der vielen Niederlagen der letzten Wochen nun wahrlich nicht vor Selbstvertrauen strotzte und mit Torhüter Barry Brust sowie Captain Julien Sprunger zwei Teamstützen wegen Blessuren fehlten, so ist der Effort in den zwei letzten Spielen vor der Nationalmannschaftspause nicht hoch genug einzuschätzen. Dank dem Sechs-Punkte-Wochenende konnte Gottéron den Vorsprung auf den Strich überdies wieder auf zwölf Zähler anwachsen lassen und nimmt damit Kurs auf die Playoffs.

Bykow beendet Flaute

«Die Siege sind das Resultat der seriösen Vorbereitung. Wir haben die Woche über gut trainiert und waren alle mit Ernst bei der Sache. Wir wollten wirklich zwei gute Spiele zeigen», sagte Andrei Bykow. Mit Zug und Davos gegen veritable Angstgegner antreten zu müssen, sei eine schöne Herausforderung gewesen. «Wir waren top motiviert im Wissen, dass wir mit positiven Resultaten in der Rangliste nach oben klettern können.» Tatsächlich steht Gottéron in der Tabelle nun auf Platz vier und damit neu vor den beiden Konkurrenten des Wochenendes.

Mitentscheidend dafür war Center Bykow selbst, der mit Roman Cervenka und Matthias Rossi an den Flügeln nach langer Durststrecke gegen Zug und Davos zum Skoren zurückfand (2 Tore, 3 Assists). «Roman hatte ein tolles Weekend (Red.: 3 Tore, 2 Assists), und ich konnte davon profitieren», gab er die Blumen gleich an den Tschechen weiter. «Und auch Matthias hat sehr gute Arbeit geleistet. Ich war selber erstaunt da­rüber, wie wir uns ergänzt haben.» Dass es dem Freiburger in den Partien zuvor nicht wirklich gut gelaufen war, schrieb er dem fehlenden Abschlussglück zu. «Als ich etwa mit Killian Mottet gespielt habe, hatten wir auch viele gute Momente, aber mitunter Pech bei Pfostenschüssen. Dennoch hatten wir die Anweisungen des Trainers jeweils gut umgesetzt, die Tore wollten aber einfach nicht fallen.» Unglücksrabe Mottet, der weiter seinem ersten Saisontreffer nachrennt, traf übrigens auch gegen Davos nur Metall.

Waeber überzeugt

Am Samstag gegen den HCD schoss Bykow das 2:0 – auf Pass von Cervenka, der auf der für ihn im Dress von Gottéron ungewohnten Flügelposition nicht weniger Wirkung erzielt als in der Mitte. «Selbst wenn Roman im Tor spielen würde, hätte er Erfolg», sagte Bykow schmunzelnd. «Er ist ein exzellenter Spieler. Es ist sehr angenehm und einfach, mit ihm zu spielen.» Der Schachzug von Trainer Mark French vor der Doppelrunde, die zwei Kreativspieler in einer Linie zu vereinen, ist jedenfalls voll aufgegangen. «Ich habe nach Gefühl gespielt und nicht kalkuliert. Roman ist dem Gegner immer einen Schritt voraus. Das habe ich genutzt, um mich vielversprechend zu positionieren.» Im Vorfeld abgesprochen hätten sie kaum was, so Bykow. «Weder vor noch während den Spielen haben wir viel miteinander gesprochen. Roman sagt ja grundsätzlich kaum was. Wir lassen unsere Leistungen auf dem Eis sprechen.»

Neben Bykow und Cervenka stachen gegen Davos zwei weitere Spieler aus dem starken Freiburger Kollektiv heraus: Ludovic Waeber und Michal Birner. Ersatzgoalie Waeber, der nach zuvor drei Auswärtsspielen erstmals im St. Leonhard zwischen den Pfosten stand, hielt 96 Prozent der Schüsse und zeigte wie schon tags zuvor in Zug in Schlüsselmomenten starke Paraden. «Die beiden Siege waren für das Team und nicht für mich persönlich wichtig», gab sich das 21-jährige Club-Eigengewächs bescheiden. «Als Ersatzhüter musst du immer parat sein. Du weisst nie, was passiert.» Der unheimlich aktive Topskorer Birner unterstrich derweil mit seinen beiden Powerplay-Toren zum 1:0 und 3:1, dass er für French unverzichtbar geworden ist.

Einen Wermutstropfen gab es aus Freiburger Sicht trotz dem erfolgreichen Wochenende allerdings doch noch. Yannick Rathgeb musste nach einem Ellbogencheck des Davosers Mauro Jörg, der dafür unter die Dusche geschickt und gegen den gestern ein Verfahren eröffnet wurde, ins Spital überführt werden.

Rathgebs Gehirnerschütterung

Gestern kommunizierte der Club die erwartete Diagnose: Der Offensivverteidiger hat sich eine Gehirnerschütterung zugezogen und fällt auf unbestimmte Zeit aus. Damit wird Rathgeb der Schweizer Nationalmannschaft am Karjala-Cup in Finnland fehlen und ziemlich sicher auch seinem Club am 14. November bei der Meisterschaftsreprise in Lugano. Zurückkehren dürften dann aber Brust und Sprunger. An wessen Seite der Captain angesichts der gezeigten Komplementarität von Bykow und Cervenka dann spielen wird, bereitet Trainer French kein Kopfzerbrechen. «Ich hätte gerne mehr solche Probleme …»

Telegramm

Gottéron – Davos 3:1 (2:0, 0:1, 1:0)

6120 Zuschauer. – SR Wehrli/Wiegand, Altmann/Borga. Tore: 6. Birner (Slater, Rathgeb/Ausschluss Egli) 1:0. 13. Bykow (Cervenka) 2:0. 24. Little 2:1. 55. Birner (Cervenka, Slater/Ausschluss Walser) 3:1.

Strafen: 4-mal 2 Minuten gegen Freiburg-Gottéron, 6-mal 2 plus 5 Minuten plus Spieldauer (Jörg) gegen Davos.

Freiburg-Gottéron: Waeber; Kienzle, Stalder; Holos, Chavaillaz; Rathgeb, Schilt; Glauser, Abplanalp; Meunier, Slater, Birner; Rossi, Bykow, Cervenka; Fritsche, Rivera, Vauclair; Neuenschwander, Schmutz, Mottet.

Davos: Van Pottelberghe; Du Bois, Jung; Nygren, Aeschlimann; Schneeberger, Paschoud; Grossniklaus; Sciaroni, Corvi, Ambühl; Marc Wieser, Kousal, Little; Kessler, Egli, Dino Wieser; Simion, Walser, Jörg; Eggenberger.

Bemerkungen: Gottéron ohne Brust, Sprunger, Marchon (alle verletzt), Chiquet und Leeger (überzählig), Davos ohne Lindgren und Heldner (beide verletzt). – Timeouts: 6. Davos, 31. Gottéron. – 27. Rathgeb verletzt ausgeschieden. – Davos von 58:41 bis 59:30 und bis am Ende ohne Torhüter. – Pfosten/Latte: 56. Cervenka, 58. Mottet.

Die FN-Besten: Birner, Little.

Schüsse: 27:30.

Nationalmannschaftspause

Hochbetrieb für die Sportchefs

Nationalmannschaftspause ist, wenn im Schweizer Eishockey Zukunftsentscheidungen getroffen oder aber schon bekannt gegeben werden. Letzteres trifft im Fall von Andrea Glauser zu. Der talentierte Got­té­ron-Verteidiger hatte letzte Woche angekündigt, dass er seinen Stammverein Ende Saison verlassen wird. Heute dürfte seine Unterschrift bei den SCL Tigers bekannt werden.

Noch in der Entscheidungsfindung steht derweil Lorenz Kienzle. Der Vertrag des Schaffhausers mit Gottéron läuft ebenfalls aus. Der Verteidiger sagt zwar, dass er sich in Freiburg wohlfühle – nicht nur bezogen auf das Eishockey. Er müsse aber auch seine familiäre Situation berücksichtigen. Frau und Kind leben teilweise weiter im Tessin, wo er vor seinem Transfer gespielt hatte. Eine Rückkehr zum HC Lugano liegt deshalb nahe. Er habe einige Offerten, nicht nur aus der Südschweiz, und auch mit Got­té­rons Sportdirektor Christian Dubé gesprochen, sagte Kienzle am Samstag. Und ergänzte, dass es gut möglich sei, dass der Entscheid über seine Zukunft bis nach der Nationalmannschaftspause fallen werde.

Walser bei Gottéron ein Thema?

Nach fünf Saisons in Davos läuft auch der Vertrag von Samuel Walser aus. Der kräftig gebaute Center tauschte sich am Samstag nach dem Spielende in den Katakomben des St. Leonhard angeregt mit Gottéron-Stürmer Matthias Rossi aus. Die beiden Stürmer hatten vor zehn Jahren zusammen bei den Zuger Junioren gespielt. «Wir kommen aus der gleichen Region, und unsere Eltern kennen sich gut», erklärte Walser, der beim 3:1 Michal Birners auf der Strafbank gesessen hatte und für nächste Saison auf dem Zettel von Dubé stehen soll. «Ich prüfe meine Optionen», antwortete der 25-jährige Internationale mit WM-Erfahrung (2016) auf die Frage, ob er denn bereits mit Dubé gesprochen habe, und liess sich nicht in die Karten blicken. «Aber sicher ist Got­té­ron ein interessanter Club. Man sieht, wie die Freiburger auf diese Saison hin einen Schritt nach vorne gemacht haben», schob er schliesslich (höflichkeitshalber?) noch nach. Zur Freiburger Hausse beigetragen hat nicht zuletzt ein gewisser Rossi, der seinem alten Weggefährten eine neue Herausforderung – warum nicht bei Gottéron – sicherlich schmackhaft gemacht hat.

Es sind wegweisende Tage im Schweizer Eishockey und für Gottéron. Fast mehr noch an den Verhandlungstischen als auf dem Eis.

fs

 

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