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Moderater Prämienanstieg trotz Corona

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Die kantonale Spitalplanung, aber auch die Gesundheitsförderung und die Prävention sieht Gesundheitsdirektorin Anne-Claude Demierre (SP) als Gründe dafür, dass der Kanton Freiburg bei den Krankenkassenprämien 2021 vergleichsweise gut dasteht. Die Durchschnittsprämie für Erwachsene beträgt nächstes Jahr 357.50 Franken, für junge Erwachsene liegt sie bei 255.30 Franken und für Kinder bei 93.20 Franken, wie aus den gestern veröffentlichten Zahlen des Bundesamts für Gesundheit hervorgeht.

Freiburg liegt damit überall um rund 5 Prozent unter dem Schweizer Durchschnitt. Und Freiburg hat gar bei allen Altersklassen die tiefsten Prämien der lateinischen Schweiz, teilte die kantonale Gesundheitsdirektion gestern mit.

Bei den Erwachsenen verzeichnet Freiburg gegenüber 2020 einen Prämienschub von 0,7 Prozent, bei den Kindern von 0,3 Prozent. «Die Erhöhung ist zwar einigermassen moderat, aber trotzdem steigt die Belastung für die Haushalte erneut», meinte Anne- Claude Demierre gegenüber den FN.

Wenig Transparenz

Die kantonalen Gesundheitsdirektionen haben die Prämien 2021 für ihre Kantone vorgestern erfahren. Man habe aber bei einer Vernehmlassung im August schon absehen können, dass es dieses Mal nicht zum ganz grossen Prämienschock kommen würde. Dennoch beklagt Demierre, dass bei der Gestaltung der Kosten kaum Transparenz herrsche. Aus diesem Grund hat der Grosse Rat letzte Woche auch eine Standesinitiative verabschiedet, in welcher der Kanton von den Versicherern mehr Informationen fordert.

In einer weiteren Standesinitiative verlangt der Kanton, dass die Versicherer ihre Reserven abbauen. Gegenüber den FN bezifferte Demierre diese Reserven mit 11,3 Milliarden Franken. Für dieses Jahr hätten die Kassen eine Provision von 1,7 Milliarden Franken vorgenommen, so Demierre. Diese soll dazu dienen, die tatsächlichen Kosten zu decken.

Kaum einen Einfluss auf die Krankenkassenprämien 2021 hat die Corona-Pandemie. Diese Kosten sollten durch die Prämien 2020 gedeckt sein. Demierre vermutet gar, dass die Krankenkassen aufgrund der Pandemie weniger Leistungen erbringen müssen, da der übliche Spitalbetrieb über eine längere Zeit eingeschränkt war. Es seien vor allem die Spitäler, die aufgrund eines Rückgangs der Einnahmen finanzielle Einbussen erleiden würden. «Wir erwarten, dass die Versicherer helfen, mit ihren Reserven die Corona-Rechnung zu bezahlen», so Demierre.

Über die Deckung von Mehrkosten beispielsweise beim Schutzmaterial oder anderen Einrichtungen werde derzeit verhandelt. Gemäss Demierre hat der Bund verlauten lassen, dass die Kantone dafür nicht bezahlen müssen – die Krankenkassen sehen sich aber auch nicht in dieser Rolle.

In ihrer Mitteilung verweist die Gesundheitsdirektion darauf, dass im Kanton Freiburg rund ein Viertel der Bevölkerung von einer Prämienverbilligung profitiert. Im Voranschlag 2021 sind dafür 184 Millionen Franken vorgesehen. Auf 2021 ist eine Erhöhung der Verbilligung für Kinder im Umfang von 6,1 Millionen Franken geplant.

Vergleich

Freiburger wählenweniger alternativeModelle

Dass die Spitalplanung in Freiburg für günstigere Krankenkassenprämien verantwortlich sein soll, bezweifelt Felix Schneuwly, Krankenkassen-Experte beim Vergleichsdienst Comparis. «Die Prämien basieren auf Menge mal Preis. Haupttreiber sind die Mengen», sagt er. Tiefere Prämien seien auf das Verhalten der Bevölkerung zurückzuführen. Die Menschen in Landkantonen nähmen weniger Gesundheitsleistungen in Anspruch als die Menschen in Stadtkantonen, und in der Deutschschweiz weniger als in der Westschweiz, sagt er. Unterschiede zwischen den Kassen gebe es beim Angebot an alternativen Modellen wie dem Hausarzt- oder dem Telemed-Modell. 70 Prozent der Versicherten hätten ein solches Modell, in Freiburg seien es etwas weniger, so Schneuwly. «Das grösste Sparpotenzial liegt aber im Wechsel zu einer günstigeren Kasse.»

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Tipps

Kassenwechsel bis zum 30. November

Prämien können sich je nach Alter oder Region stark unterscheiden. Bis zum 30. November bestehe die Möglichkeit, einen Kassenwechsel vorzunehmen, schreibt die Gesundheitsdirektion. Auskünfte dazu erteilen die Gesundheitsdirektion, das Eidgenössische Departement des Innern und die AHV-Ausgleichskasse per Internet oder auch telefonisch und per Post. Die Gesundheitsdirektion organisiert am 7. und 10. November Informationsanlässe: jeweils von 9 bis 12 Uhr (Freiburg für alle, Cribletgasse 13).

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Prämien

Stabil in einem Drittel der Kantone

Die Krankenkassenprämien steigen im nächsten Jahr im Mittel um 0,5 Prozent. Je nach Kanton können die Durchschnittsprämien allerdings um 2,1 Prozent ansteigen oder aber um 1,6 Prozent tiefer ausfallen.

Der Anstieg falle im Vergleich zum Mittel der letzten Jahre tief aus, heisst es in einer Mitteilung des Bundesamts für Gesundheit. Allerdings war die Prämienerhöhung für das laufende Jahr mit 0,2 Prozent noch tiefer ausgefallen.

Seit 2010 ist die mittlere Prämie jährlich um 3,2 Prozent angestiegen, seit Inkrafttreten der obligatorischen Krankenpflegeversicherung 1996 betrug die jährliche Erhöhung sogar 3,7 Prozent.

Die mittlere Prämie für Erwachsene (375,40 Franken) und jugendliche Erwachsene (265,60 Franken) erhöht sich leicht im Vergleich zum letzten Jahr, nämlich um 0,4 Prozent. Die Prämie für Kinder dagegen sinkt leicht um 0,1 Prozent und beträgt 99,70 Franken.

In den neun Kantonen Aargau, Appenzell Inner- und Ausserrhoden, Basel-Stadt, Neuenburg, Obwalden, Schaffhausen, Schwyz und Zürich liegen die durchschnittlichen Anpassungen der mittleren Prämie unter oder bei null Prozent. In zehn Kantonen, darunter Freiburg, beträgt die Erhöhung zwischen null und einem Prozent. In den übrigen sieben Kantonen liegt der Anstieg höher als ein Prozent.

Den höchsten Anstieg der durchschnittlichen Prämie verzeichnet das Tessin mit 2,1 Prozent, gefolgt vom Jura mit 2,0 Prozent und dem Wallis mit 1,6 Prozent. In den Deutschschweizer Kantonen verzeichnet Luzern mit 1,4 Prozent den höchsten Zuwachs.

Bei den Kantonen mit sinkenden Prämien liegt Appenzell-Innerrhoden mit einem Minus von 1,6 Prozent an der Spitze, gefolgt vom Kanton Zürich mit minus 0,7 Prozent.

Bundesrat sieht Sparpotenzial

Die Prämien für 2021 werden so berechnet, dass sie die geschätzten Kosten im Jahr 2021 decken. Noch nicht ermitteln liessen sich die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf die Kosten im laufenden Jahr. Aufgrund der demografischen Entwicklung und des medizinisch-technischen Fortschritts steigen die Kosten im Gesundheitswesen auch in Zukunft weiter an, wie das Bundesamt schreibt.

Ziel des Bundesrats sei es, zu erreichen, dass die Kosten nur in einem medizinisch begründbaren Umfang steigen. Er hat im letzten Jahr ein erstes Paket mit neun Massnahmen zur Eindämmung der Gesundheitskosten verabschiedet. Dieses ist derzeit in Beratung im Parlament. Im August hat der Bundesrat ein zweites Massnahmenpaket in die Vernehmlassung geschickt, dessen Sparpotenzial auf eine Milliarde Franken geschätzt wird.

sda

 

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