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Murten Classics: Starkes Zusammenspiel bringt die Musik zur Geltung

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Das erste Kammerkonzert der diesjährigen Murten Classics war Ernest Chausson gewidmet. Lisa Rieder, Kirill Zvegintsov und das Gerhard Streichquartett brillierten mit ihrer Ausdruckskraft.

Man stelle sich vor: Man steht am Gepäckband des Flughafens. Der eigene Koffer will und will nicht erscheinen. Im Koffer befinden sich Kleider, mit denen man auftreten sollte. Genau das passierte dem Gerhard Streichquartett. Das katalanische Ensemble spielte am Sonntag das erste Kammerkonzert an den Murten Classics. Wie Festivaldirektorin Jacqueline Keller dem Publikum erzählte, sind die Koffer des Ensembles bis jetzt nicht eingetroffen. «Zum Glück halfen uns nette Menschen, Ersatzkleider zu finden.»

Ein Konzert in Kleinbesetzung

Auf dem Programm standen in der französischen Kirche von Murten zwei Werke von Ernest Chausson: Auf das Poème op. 25 folgte das Konzert in D-Dur für Violine, Klavier und Streichquartett. Die Besetzung des Konzerts ist eine französische Eigenheit: Im Frankreich des 19. Jahrhunderts konnten kammermusikalische Formationen in Instrumentalkonzerten das eigentlich obligate Orchester ersetzen.

Ernest Chausson wurde 1855 in Paris geboren. Er zeigte früh literarisches und zeichnerisches Talent. Doch die musikalische Begabung setzte sich durch. Er war Schüler von Jules Massenet und César Franck. Er freundete sich unter anderem mit Claude Debussy an. Richard Wagner beeinflusste ihn musikalisch. Ernest Chausson verunglückte 44-jährig tödlich mit dem Fahrrad.

Das Poème op. 25 schrieb Chausson für den befreundeten Geiger Eugène Ysaÿe. Inspirieren liess er sich dabei von einer literarischen Erzählung. Das Stück folgt formal eher deren Verlauf als musikalischen Formprinzipien.

Starke Violinistin

Es war beeindruckend, wie das Gerhard Quartett, Violinistin Lisa Rieder und Pianist Kirill Zvegintsov den Charakter des Stückes herausarbeiteten. So klangen die ersten Takte des Quartetts dunkel und geheimnisvoll, aber nicht schwermütig. Lisa Rieder nahm diese Vorlage perfekt auf. Zögernd und suchend spann sie ohne Begleitung des Ensembles die Melodien weiter.

Die schweizerisch-russische Violinistin spielte ohnehin ausgesprochen ausdrucksstark. So variierte die Intensität ihres Klangs laufend. Rieder verband brillante Technik mit einer detailreichen Interpretation. Letzteres hörte man etwa an den Trillern am Ende des Poèmes, die sich klanglich entwickelten.

Auch im Klavierkonzert op. 21 zeigten Solisten und Streichquartett, wie facettenreich Chaussons Musik ist. Donnernde Klavierschläge wechselten sich mit sanften, verspielten Läufen. Ein repetitives Klavierthema bildete den Boden für melancholische Streicherthemen. Kurz darauf folgte ein wildes Aufbäumen und schlussendlich ein ungestümes Finale.

Wenig überraschend reagierte das Publikum begeistert: Mit ihrem expressiven Zusammenspiel zeigten die sechs Musikerinnen und Musiker, warum Musikwissenschafter Herbert Schneider Chausson neben Debussy als begabtesten Komponisten seiner Epoche bezeichnet.

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