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Nach 3:8-Klatsche: Gottéron muss eine Reaktion zeigen

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Der Ausgleich des Genfers Eric Fehr zum 1:1 war am Samstag der Anfang vom Ende für Gottéron.
Keystone

Nach einer 3:8-Heimpleite liegt Gottéron in der Best-of-7-Serie der Playoff-Viertelfinals gegen Genf mit 1:2 zurück. Die fehlerhaften Freiburger resignierten schnell und müssen nun eine Reaktion zeigen.

Es ist so sicher wie das Amen in der Kirche: Nach einer hohen Niederlage in den Playoffs kommt mit Garantie eine Phrase aus den Mündern der unterlegenen Spieler. Ob man nun mit 0:1 oder mit 0:10 verliere, das spiele letztlich keine Rolle. Es bleibe ja «nur» bei einer Niederlage beziehungsweise einem Sieg für den Gegner. Im Lager von Gottéron war das nach der 3:8-Schlappe in Spiel 3 der Viertelfinalserie gegen Servette selbstredend nicht anders. «Es macht keinen Unterschied, ob es 14000:0 heisst oder du in der Overtime verlierst, unter dem Strich führt Genf in der Serie nun einfach mit 2:1», sagte David Desharnais und wählte am Samstagabend im allgemeinen Chor der Freiburger Exponenten den mit Abstand krassesten Vergleich – und führte gleich an: «Das Glück in den Playoffs ist, dass es im nächsten Spiel wieder bei 0:0 beginnt. So gesehen ist diese Pleite nicht schlimmer als jede andere auch.»

Nun, bereits am Montag wird sich in Spiel 4 der Serie in Genf zeigen, ob die Heimschlappe bei Gottéron nicht doch Spuren hinterlassen hat. Während der Qualifikation war die mentale Stärke eine der Qualitäten der Freiburger. Darauf zählen sie auch jetzt. Nie gingen sie mehr als zweimal in Folge als Verlierer vom Eis. Nachdem die Genfer ein 0:1 in der Viertelfinalserie in ein 2:1 umgewandelt haben, steht Gottéron nun unter Zugzwang. «Dass wir nie dreimal nacheinander verloren haben, muss uns Selbstvertrauen geben», machte Desharnais so immerhin einen positiven Punkt an einem Abend zum Vergessen aus. Und Trainer Christian Dubé ergänzte: «Das Schöne an den Playoffs ist, dass es jeden zweiten Tag ein Spiel gibt. So bleibt keine Zeit, lange über das Geschehene nachzudenken. Wir haben Fehler gemacht. Darauf werden wir zu reagieren wissen.»

Powerplay weiter schwach

Fehler begingen die Freiburger am Samstag in der Tat zu viele. Den entscheidenden wohl schon im Startdrittel, als sie aus ihren Möglichkeiten viel zu wenig machen konnten. Zwar schoss Mauro Jörg die Gastgeber mit einem Backhand-Volley in Führung (9.), die Dominanz schlug sich mit diesem einen Tor aber zu wenig im Skore nieder. «Wir müssen unsere Chancen verwerten. Das fängt bei mir an, als ich das leere Tor nicht traf. Oder später als Yannick (Herren ­– Red.) allein vor dem Goalie scheiterte», trauerte Desharnais den verpassten Toren nach dem 1:0 nach. Hinzu kam Pech: Julien Sprunger traf nur die Latte. Mit einer besseren Ausbeute hätte Gottéron das Momentum früh auf seine Seite reissen können, haderte der Kanadier. So aber gelang Servette noch vor der ersten Pausensirene in Überzahl durch Eric Fehr der Ausgleich.

Apropos Powerplay: Das ist das zweite ganz grosse Versäumnis der Freiburger. In der Qualifikation noch das beste der Liga, ist es in den Playoffs bisher noch gar nicht auf Touren gekommen. In einem Dutzend Überzahlgelegenheiten schoss Gottéron erst ein einziges Tor. Es war am Samstag der Treffer zum 3:8 durch Killian Mottet, als der Mist schon lange geführt war. «Genf macht viel Druck auf den scheibenführenden Spieler und drängt uns nach aussen ab. Wir müssen über die Bücher. Im Powerplay muss ganz klar mehr von uns kommen», forderte der einmal mehr 60 Minuten lang ackernde Desharnais. Ähnliches kann vorab von Chris DiDomenico nicht gesagt werden. Wie etwa auch Verteidigungsminister Ryan Gunderson blieb der Kanadier in den Playoffs bisher vieles schuldig. «DiDo» ist nicht der Reisser, der er sein kann. Vielmehr lässt er sich von den Provokationen der Genfer aus dem Spiel bringen und fällt mit einer negativen Körpersprache auf. Dazu passt, dass er am Samstag wegen einer 10-Minuten-Strafe vorzeitig in die Kabine musste. Es war die Krönung einer lustlosen Vorstellung.

Führungsspieler gesucht

«Die Leader müssen in den Playoffs unsere besten Spieler sein. Das war bis jetzt nicht der Fall – im Gegensatz zu Genf», sprach Dubé – wie man es von ihm gewohnt ist – Klartext. Das Freiburger Ausländer-Quartett beispielsweise steht nach drei Playoff-Spielen erst mit vier Assists zu Buche – das ist schlicht zu wenig. Umso schmerzlicher ist der Ausfall von Daniel Brodin, der mit seiner Intensität sicherlich mehr als eine valable Alternative wäre. In der Pflicht sind aber auch andere vermeintliche Leader wie Sprunger oder Andrei Bykow. Bei Servette sorgten hingegen Führungsspieler wie Fehr oder Noah Rod dafür, dass die Partie im Mittelabschnitt kippte. 4:1 zugunsten der äusserst effizienten Gäste hiess es nach 40 Minuten. Die Freiburger gaben dabei mehr als einmal eine unglückliche Figur ab. Die Fehlerquote war zu hoch, etwa als der ungenügende Goalie Reto Berra beim 1:2 orientierungslos war, oder als DiDomenico den dritten Genfer Treffer mit einem ärgerlichen Puckverlust einleitete. «Was auf keinen Fall sein darf, ist, dass wir gleich die Köpfe hängen lassen. Das geschieht bei uns manchmal zu schnell», übte Desharnais unverhohlen Selbstkritik. «Wir müssen bis zum Schluss kämpfen. Wir sind fähig, Rückstände aufzuholen. Das haben wir in dieser Saison schon oft bewiesen.»

Stattdessen zeigten die Freiburger am Samstag Zerfallserscheinungen und gerieten bis zur 52. Minute gar mit 1:8 ins Hintertreffen. Die anschliessenden Tore von Benoît Jecker und Mottet waren nur noch Resultatkosmetik. «Es gibt jetzt zwei Möglichkeiten der Sicht der Dinge: Entweder schmerzt uns diese Niederlage über Gebühr, oder wir zeigen eine noch grössere Reaktion. Es liegt an uns, die heute negative Energie in eine positive umzuwandeln», hielt Jecker mit Blick auf Spiel 4 der Serie am Montagabend in Genf fest. Die Freiburger tun in der Tat gut daran, ihre Leistung markant zu steigern und gleich das Gegenbreak zu schaffen. Ein 1:3-Rückstand in der Best-of-7-Serie gegen dieses Servette wäre eine kaum zu stemmende Hypothek. «Es gibt keinen Grund, in Panik zu verfallen», war Jecker bemüht, ruhig Blut zu wahren. «Wir müssen einfach unsere Chancen besser nutzen. Wir haben vier gute Linien, die dazu fähig sind.»

Walser gesperrt

Im Vergleich zum Samstag ist der Freiburger Angriff am Montag allerdings geschwächt: Center Samuel Walser wurde am Sonntag wegen eines unnötigen doppelhändigen Stockschlags gegen Fehr vorsorglich für ein Spiel gesperrt. Zusätzlich wurde ein Verfahren gegen den Freiburger eröffnet – es drohen weitere Spielsperren. Angesichts all der Widrigkeiten ist das Spiel am Montag ein veritabler Charaktertest und wird aufzeigen, wohin die Reise von Gottéron in diesen Playoffs noch gehen kann.

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