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Nach Doping-Verdacht: Was, wenn der grösste Star der Nati jahrelang fehlt?

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Der Schweizer Handball-Torhüter Nikola Portner steht unter Doping-Verdacht. In einer Urinprobe wurden Spuren von Metamphetaminen gefunden. Was würde eine Dopingsperre für den Schweizer Handball bedeuten? 

Der Schock in der Handball-Szene ist gross. Der Schweizer Nationaltorhüter Nikola Portner, seines Zeichens auch zweifacher Champions-League-Sieger (2018 mit Montpellier und 2023 mit Magdeburg), ist in einer Doping-Kontrolle hängen geblieben.

Wie die deutsche Doping-Agentur am Donnerstag mitgeteilt hat, sind beim 30-Jährigen Methamphetamine in der Urin-Probe gefunden worden. Deshalb ist der Berner vorläufig vom Wettkampf- und vom Trainingsbetrieb bei seinem Klub Magdeburg ausgeschlossen. Das ist extrem bitter, findet doch an diesem Wochenende das Finalturnier des Deutschen Pokals statt. Portner ist beim aktuellen Champions-League-Sieger Stammtorhüter.

Nikola Portner lässt seinen Emotionen nach dem Sieg im Halbfinale der Champions League im Frühsommer 2023 freien Lauf.
Bild: dpa

Portner selbst hat bereits am Mittwoch, kurz nach Bekanntwerden der vorläufigen Sperre, via Instagram kommuniziert, dass ihn die Information «zutiefst schockiert» habe und er alles daran setzen werde, darzulegen, dass er gegen keine Anti-Doping-Bestimmungen verstossen habe. Der Klub teilt zum Fall via Anwalt mit: «Nach aktuellem Kenntnisstand beträgt die gemessene Konzentrationshöhe einen Bruchteil einer typischen Einnahme dieser Substanz.»

Methamphetamine sind synthetisch hergestellte Substanzen, die umgangssprachlich «Crystal Meth» genannt werden. Medizinisch kann Methamphetamin zur Behandlung von Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) genutzt werden. Im Leistungssport kann es die Wachsamkeit erhöhen.

Für Nikola Portner gilt die Unschuldsvermutung. Was aber wäre, wenn er nicht nachweisen kann, dass er verbotene Substanzen eingenommen hat? Dann wird er monate-, wenn nicht sogar jahrelang gesperrt. Es könnte sogar das Ende seiner Karriere bedeuten.

Portner ist Nati-Captain und Leitwolf

Was würde eine längere Sperre für den Schweizer Handball und die Nationalmannschaft heissen? Nichts Gutes! Einerseits wirft der Fall auch ein schlechtes Licht auf die Nati, auch wenn Portner im Rahmen eines Bundesliga-Spiels die Urinprobe abgegeben hat. Andererseits wäre ein langfristiger Ausfall Portners wie ein Schlag in die Magengrube für das Team von Neo-Trainer Andy Schmid. Denn Portner ist nach Schmids Rücktritt nicht nur der grösste Handball-Star des Landes, er ist auch Captain, Antreiber und Leistungsträger des Schweizer Nationalteams.

Käme bei einem Ausfall Portners ins Grübeln: Neo-Nationaltrainer Andy Schmid.
Bild: Alexander Wagner

Seine Back-ups Leonard Grazioli (TV Hüttenberg, 32 Länderspiele) und Jannis Scheidiger (HSC Suhr Aarau, 4 Länderspiele) sind zwar in hohem Masse talentiert, verfügen aber noch über sehr wenig Erfahrung – gerade auf internationalem Niveau.

Leonard Grazioli und Jannis Scheidiger sind noch ziemlich unerfahren.
Bilder: Freshfocus / Alessandro Crippa

Am 9. und 12. Mai geht es für die Nati mit Ernstkämpfen weiter. Dann fordert sie in den WM-Playoffs die starken Slowenen heraus. Den Schweizern werden ohnehin keine grossen Chancen eingeräumt, ohne den sicheren Rückhalt Portners dürfte es fast unmöglich werden, sich für die WM 2025 zu qualifizieren.

Eine Bilderbuch-Karriere

Portner gehört zur goldenen Generation im Schweizer Handball und hat bis dato 130 Länderspiele bestritten. So viele wie kein anderer Spieler aus dem aktuellen Kader. Früh, kurz vor seinem 18. Geburtstag, debütierte er im November 2011 für die Nati. Zu diesem Zeitpunkt hatte er schon fast eineinhalb Jahre in der Nationalliga A gespielt.

Im November 2011 taucht Nikola Portner (Nr. 1) erstmals auf einem Nati-Foto auf.
Bild: Alexander Wagner

Mit 21 Jahren folgte der Wechsel zu den Kadetten Schaffhausen, wo er bald schon Champions League spielte. Vier Jahre später, als er bei Montpellier unter Vertrag stand, gewann er das wichtigste Klubturnier im Handballsport erstmals.

Nach einem Abstecher zu Chambéry wechselte er im Sommer 2022 zum wiedererstarkten SC Magdeburg, wo er auf Anhieb nochmals die Champions-League-Trophäe einheimste. Seit seiner Ankunft in Deutschland hat Portner auch schon zweimal bei der Klub-WM triumphiert.

Gefördert hat ihn vor allem sein Vater Zlatko Portner. Der Rückraumspieler war ebenfalls Champions-League-Sieger und stellte seinen Sohn früh ins Tor. Obwohl der Vater keine Gnade kannte, fand Sohn Nikola Gefallen am Torhüterspiel und wollte beweisen, dass er auch ein Grosser des Handballsports werden kann. 2020 verstarb Zlatko Portner überraschend, ein schwerer Schlag für den Sohn, der seither auch für seinen verstorbenen Papa spielt.

Basel-Spieler nach Doping für vier Jahre gesperrt

In der Schweiz ist Doping im Handball sehr selten. Die Spielerinnen und Spieler der höchsten beiden Ligen unterzeichnen eine Erklärung, dass sie keine verbotenen Substanzen einnehmen. Die Liga kann Dopingkontrollen durchführen.

Der letzte bekannte Dopingfall im Schweizer Handball geht auf das Jahr 2017 zurück. Damals verpflichtete der RTV Basel den jungen Franzosen Arthur Gardent. Er bestritt allerdings nur vier Partien für die Nordwestschweizer, ehe er gesperrt wurde. Er fiel den Zollbehörden bei einer Grenzkontrolle auf, woraufhin er sich einer Dopingkontrolle unterziehen musste. Diese ergab, dass er das verbotene Anabolikum Metandienon konsumiert hatte. Gardent wurde für vier Jahre gesperrt und musste obendrauf noch eine Busse sowie 3000 Franken Verfahrenskosten und eine Entschädigung an die Anti-Doping-Behörde bezahlen.

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