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Nach fast 20 Jahren: Freiburger Tabakpflanzen brauchen Bewässerung

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Die Tabakernte ist für die Landwirte und Landwirtinnen eine zeitaufwendige Arbeit, der immer weniger nachgehen. Ein Landwirt aus Murten spricht über die Schwierigkeiten und über die aktuelle Situation. 

Man unterscheidet zwischen zwei Arten von Tabak, die in der Schweiz angebaut werden: Zum einen der traditionelle Burley, der in einer Scheune luftgetrocknet wird, und zum anderen Virgin, der in einem Ofen zur Weiterverarbeitung vorbereitet wird. Hierbei werden die Blätter der Tabakstauden auf einem Stock bereitgestellt beziehungsweise gebündelt. «Das Lufttrocknen ist deutlich zeitaufwendiger, als das Trocknen im Ofen», so Pascal Johner, Landwirt aus Murten, dessen Vater bereits mit Tabak gearbeitet hat. Während viele Landwirtinnen und Landwirte die Tabakindustrie verlassen, führt Johner diese Tradition weiter. «Obwohl manche Bauernbetriebe wieder Tabak anbauen, ist die Tendenz sinkend», so Johner. Es sei zu arbeitsintensiv. Auch Kleinbetriebe seien durch die viele Arbeit überlastet und zu klein, um Personal anzustellen, das bei der Ernte helfen würde. 

Gewitter brachten die nötige Feuchtigkeit 

Obwohl der Tabak ursprünglich eine wärmeliebende Kultur sei, brauche er manchmal auch Feuchtigkeit. Johner:

Normalerweise bewässern wir die Pflanzen nie, ausser in Hitzejahren wie 2003 oder wie letzte Woche. Da mussten wir allerdings nicht alles bewässern.

Die vereinzelten Gewitter hätten die notwendige Feuchtigkeit gebracht. Auch werde im Vergleich zu anderen Kulturen weniger Wasser verwendet.

Dies liegt allerdings im Widerspruch mit den Kritiken, die besagen, dass der Tabakanbau sehr viel Wasser verbrauche. Man rechne mit vier Litern pro Zigarette, schreibt die Lungenliga auf ihrer Internetseite. Johner ist damit nicht einverstanden: «Wir haben mit den Niederschlägen nie ein Problem». Ausschlaggebend seien auch die Kosten, eine Bewässerungsanlage zu installieren. «Produzenten, die bereits eine haben, sind natürlich schneller dazu bereit, zusätzlich zu bewässern». Er wisse von weiteren Produzenten in der Gegend, die ihren Tabak ebenfalls nur selten zusätzlich bewässern. 

Tabakmenge von Rauchenden abhängig 

«So, wie es bis jetzt aussieht, gibt es einen guten und normalen Ertrag, nicht so wie letztes Jahr», so Johner. Damals habe es wegen des schlechten und nassen Wetters keine gute Ernte gegeben. «Wobei man auch sagen muss, dass die Menge vorgegeben ist». Das heisst, dass nur eine bestimmte Menge zur Weiterverarbeitung zugelassen wird. Diese Menge wird indirekt von den Raucherinnen und Rauchern gesteuert: «Schweizer Tabak wird durch den Verkauf von Tabakwaren finanziert», erklärt Johner. Pro Zigarettenpackung werden 0,2 Rappen in einen Fonds eingezahlt. «Wenn viel Geld im Fonds ist, kann man auch viel Tabak liefern». Weil der weltweite Tabakkonsum seit Jahren stabil ist, verändert sich auch die zugelassene Menge kaum.

Überschüsse an Tabakpflanzen können, je nach Sorte, im darauffolgenden Jahr wiederverwendet werden. Bei einem schlechten Jahr, wie 2021, hatte Johner Glück, denn er konnte mit dem Überschuss von luftgetrocknetem Tabak, haltbar und verpackt gelagert, das Defizit ausgleichen. 

«Beim Virgin sehen wir schnell, ob wir zu viel haben oder nicht. Wir ernten dann nicht mehr weiter», so Johner. 
Nach der Ernte werden die Tabakpflanzen auf dem Hof weiterverarbeitet, beziehungsweise getrocknet. Damit werden die Blätter haltbar gemacht. Allerdings werden diese dabei brüchig. «Sie zerbröseln direkt».

Zu einem späteren Zeitpunkt werde das Blatt wieder benetzt und habe so wieder die nötige Feuchtigkeit von 20 bis 25 Prozent. Aussortiert und verpackt geht es für die Blätter weiter nach Payerne, wo sie bei Fermenta, der Einkaufsgenossenschaft für Tabak, fermentiert werden. 

Zahlen und Fakten

Immer weniger Tabakbauern

Rund 80 Prozent der Tabak-Anbaufläche der Schweiz befindet sich in der Westschweiz: Gemäss einer Auflistung des Verbandes der schweizerischen Tabakpflanzervereinigungen Swiss Tabac nutzten die Schweizer Landwirte im Jahr 2000 knapp 650 Hektaren für den Tabakanbau. 2020 waren es in der ganzen Schweiz noch rund 400 Hektaren. Auch die Anzahl Pflanzer und Pflanzerinnen ist gesunken, von 374 auf 135. yn

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