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Freiburg führt den Menstruationsurlaub ein

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Viele Frauen leiden unter Menstruationsbeschwerden. Damit sie sich nicht im herkömmlichen Sinn krank melden müssen, sollen die Arbeitnehmerinnen der Stadt einen bezahlten Menstruationsurlaub geltend machen können. 

«Stellen Sie sich vor, Sie erwachen morgens mit Bauchschmerzen, Ihnen ist schlecht, die Unterleibsschmerzen ziehen bis in den Rücken und in die Oberschenkel. Mit diesen Symptomen würde niemand zur Arbeit gehen.» Mit diesen Worten eröffnete Margot Chauderna von den Grünen am Montagabend die Debatte zum Thema Menstruationsurlaub. Zusammen mit Laura Zahnd und Giulia Tognola (Grüne), Leyla Seewer (SP) und Ana Teresa Fontes Martins (Die Mitte/GLP) reichte sie einen Vorschlag ein, der für die Stadtangestellten die Einführung eines bezahlten Menstruationsurlaubs von bis zu drei Tagen ohne ärztliches Attest verlangt.

Grund: Viele Frauen würden sich nicht getrauen, sich aufgrund der menstruationsbedingten Beschwerden krank zu melden. Zudem könnte der Arbeitgeber zu häufige Krankmeldungen als Missbrauch deuten, wie Leyla Seewer sagte.

Tabubruch am Arbeitsplatz

Grundsätzlich lässt das Personalreglement der Stadt Freiburg schon heute zu, dass sich eine Frau wegen Menstruationsbeschwerden bis zu drei Tage ohne Arztzeugnis krankmeldet. «Sie fragen sich nun vielleicht, was ein Menstruationsurlaub somit ändert?», fragte Chauderna und lieferte die Antwort gleich selber: «Es geht um einen Tabubruch, um die Sichtbarmachung und die Legitimität von Menstruationsbeschwerden. Es soll normal sein, dass man sich deswegen krankmeldet.»

Menstruationsfragen würden in der Öffentlichkeit und insbesondere in der beruflichen Sphäre kaum thematisiert, betonten die Postulantinnen. Um Frauen ein ungestörtes Arbeitsleben zu ermöglichen, sei darum die Idee eines Menstruationsurlaubs aufgekommen. Einen solchen hat als erstes Land in Europa und als eines der ersten Länder der Welt Spanien eingeführt. Aber auch in der Schweiz ist das Thema auf dem Vormarsch. In Zürich und Lausanne laufen entsprechende Pilotprojekte. 

Kontraproduktiv

Isabelle Sob begrüsste im Namen der Mitte-GLP-Fraktion den Willen der Postulantinnen, die Vereinbarkeit von Beruf und Menstruation zu erleichtern und das Thema zu enttabuisieren – «kurz gesagt, die Bedingungen für menstruierende Personen in der Arbeitswelt zu verbessern, die, wie zahlreiche Studien belegen, noch immer von Männern für Männer gemacht ist». Dennoch sei ihre Fraktion der Ansicht, dass die aktuelle Regelung der Krankschreibung ausreichend sei, sagte Sob. Abgesehen davon, dass unklar sei, wie der Arbeitgeber den Menstruationsurlaub umsetzen und wie er mit den sensiblen Gesundheitsdaten umgehen soll, würde ein solcher Urlaub zu einer «Banalisierung von Menstruationsschmerzen» führen, ist Sob überzeugt. «Wenn eine Frau unter Menstruationsschmerzen leidet, ist das nicht normal.» Es sei wichtig, dass dieses Leiden (an)erkannt und behandelt werde. 

Dieser Meinung schloss sich auch Océane Gex von der FDP an. «Wir möchten die Menstruationsproblematik nicht verharmlosen. Dennoch sind wir gegen den Vorstoss.» Ein Menstruationsurlaub würde entgegen der Ansicht der Postulantinnen zu einer weiteren Stigmatisierung führen. «Endometriose beispielsweise ist eine gynäkologische Erkrankung.» Gex würde es daher bevorzugen, wenn Arbeitgeber auf diese Krankheiten aufmerksam machen würden.  

Der Generalrat überwies den Vorschlag sodann mit 42 zu 13 Stimmen bei 13 Enthaltungen.

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