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Nadal und die Magie von Roland Garros

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Rafael Nadal steht zum 15. Mal im Halbfinal des French Open. Aber nicht nur deshalb verzückt er die Tennisfans in Paris und auf der ganzen Welt.

Es ist bitterkalt um 1.15 Uhr in dieser ersten Juni-Nacht. Viele haben sich dick eingemummt in eine Jacke oder auch eine oder zwei Decken. Offiziell sollen es noch 13 Grad sein, gefühlt ist die Temperatur einstellig. Nacht-Matches in Mitteleuropa, bevor der Hochsommer begonnen hat, haben ihre Tücken. Doch nach Hause gegangen ist kaum einer, auch wenn die letzte U-Bahn vom Bois de Boulogne kurz vor ein Uhr abgefahren ist. Die Stimmung im Court Philippe-Chatrier ist elektrisierend. Rund 15’000 Fans erleben noch einmal die für viele besten zwei Spieler der Geschichte am Werk.

Die Sympathien sind klar aufseiten des in Paris bereits 13 Mal triumphierenden Rafael Nadal, auch wenn sich am Ende manche noch einen fünften Satz wünschen. Novak Djokovic hat zweimal die Chance, einen solchen zu erzwingen. Doch Nadal packt noch einmal alles aus, was ihn bereits die Rekordzahl von 21 Grand-Slam-Turnieren gewinnen liess.

Nach 4:12 Stunden gewinnt der Spanier das 59. Duell gegen Djokovic im Tiebreak des vierten Satzes. Nie zuvor haben auf der ATP Tour zwei Spieler öfter gegeneinander gespielt, es steht neu noch 30:29 für den Serben. Und nirgendwo sonst hätte Nadal diese Partie gewonnen. «Merci, merci euch allen», wiederholt der 13-fache French-Open-Champion vier- oder fünfmal. Nur wenige hatten ihm den Sieg über den zuvor so überzeugenden Weltranglistenersten zugetraut.

Kein anderer hätte Djokovic bezwungen

Nie war Nadals Vorbereitung auf Sand kürzer und weniger erfolgreich. Nie hatte er so klar erklärt, wie sehr ihn die chronischen Beschwerden im rechten Fuss mit dem Müller-Weiss-Syndrom (einer angeborenen Deformation des Knochens) belasten. Zu überzeugend hatte Djokovic in Rom gespielt. Ausserdem hatte ihn der Serbe bereits vor einem Jahr beim French Open auf dem Weg zum Turniersieg im Halbfinal bezwungen. Dazu kam die bei Nadal so ungeliebte Night-Session mit tieferen Temperaturen und höherer Luftfeuchtigkeit. Beides sorgt dafür, dass seine gefürchteten Topspin-Bälle weniger hoch abspringen.

Und doch hätten es alle besser wissen müssen. Rafael Nadal und Roland Garros – eine perfektere Symbiose hat es im Tennissport noch nie gegeben. Eigentlich kann der Mallorquiner in Paris gar nie Aussenseiter sein. Und so spielte Nadal 75 Minuten lang ganz nahe an der Perfektion. Returns in die Füsse von Djokovic, die magistrale Vorhand, perfekte Volleys und eine fast fehlerlose Rückhand. Nadal spielte offensiver als zu Beginn seiner Karriere vor fast 20 Jahren, als er vor allem das Duracell-Häschen war, das unermüdlich von Ecke zu Ecke flitzte. Es ist das Geheimnis dafür, dass er auch auf Hartplatz Erfolge feiern konnte und auch in fortgeschrittenem Alter noch immer einer der Besten, ja der Beste ist.

6:2, 3:0 führte Nadal scheinbar klar, auch wenn fast jedes Game in die Verlängerung ging. Doch natürlich schlug Djokovic zurück. In einem 18-minütigen Marathon-Game glich er zum 3:3 aus, später auch in den Sätzen. Der Spanier taumelte, die Schmerzen im Fuss schienen wieder Überhand zu gewinnen. Eine kurze Toilettenpause – und vielleicht eine Schmerztablette – vor dem dritten Satz schafften Abhilfe. Im vierten Durchgang holte Nadal einen 2:5-Rückstand auf. Es musste so sein, es war seine magische Nacht. Kein anderer Spieler hätte in der Situation Novak Djokovic, diesen mentalen Koloss, niedergerungen.

Noch nicht zu Ende

Es war also nicht die letzte Partie Nadals auf dem «für mich wichtigsten und speziellsten Platz», wie er dies für den Fall einer Niederlage angedeutet hatte. Er wird mindestens am Freitag, an seinem 36. Geburtstag, noch einmal auf den Court Philippe-Chatrier schreiten. Wie es danach weitergeht, weiss er noch nicht. «Ich bin alt genug, um nichts mehr zu verstecken», erklärte er nach dem emotionalen Sieg. «Ich habe meinen Arzt hier, und wir haben alles unternommen, damit ich hier spielen kann. Ich glaube, ich werde das hier durchziehen können.» Aber was danach komme, könne er nicht sagen. «Wenn wir keine Verbesserung für den Fuss finden, wird es für mich superschwierig.»

Djokovic zollte seinem Bezwinger Respekt, überrascht zeigte er sich nicht. «Es ist ja nicht das erste Mal, dass er hundert Prozent fit ist, nachdem er ein paar Tage zuvor noch verletzt war.» Für den Serben kommt es nun knüppeldick. Gewinnt Nadals Halbfinal-Gegner Alexander Zverev das Turnier, löst ihn der Deutsche am Montag als Nummer 1 ab. Triumphiert Nadal, wird eine Woche später der Russe Daniil Medwedew wieder die Nummer 1. In dem Fall würde Djokovic bis auf Position 4 zurückfallen.

Die deutschen Medien sehen Zverev nun bereits als Favoriten auf den Turniersieg. Man kann nur vermuten, dass sie die Partie von Nadal zu später Stunde nicht mehr gesehen haben.

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