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Nationalrat Gerhard Andrey verzichtet auf eine Ständeratskandidatur

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Nationalrat Gerhard Andrey fühlt sich wohl als Nationalrat. Eine Kandidatur für die Ständeratsersatzwahl kommt für ihn derzeit nicht infrage.
Charles Ellena/a

Der grüne Freiburger Nationalrat Gerhard Andrey kandidiert nicht für die Nachfolge von Christian Levrat (SP) im Ständerat. Wie er in einem Interview mit der Zeitung «La Liberté» erklärt, will er stattdessen die Kandidatur von Ursula Schneider Schüttel (SP) unterstützen.

Es war Anfang April die grosse Überraschung: Damals wurde bekannt, dass Ständerat Christian Levrat im kommenden Dezember das Verwaltungsratspräsidium der Schweizer Post übernehmen wird und infolgedessen, als Ständerat zurücktritt. Für die Nachfolge des ehemaligen SP-Präsidenten im Ständerat ist bei der Linken noch alles offen. Seitens der SP stehen zwei Personen für eine Kandidatur bereit: der Oberamtmann des Saanebezirks, Carl-Alex Ridoré und die Murtner SP-Nationalrätin Ursula Schneider Schüttel. Die Grünen haben sich bisher bezüglich ihrer Absichten diskret verhalten. Naturgemäss richteten sich aber alle Augen auf ihren Nationalrat Gerhard Andrey. Im Interview mit der Zeitung «La Liberté» spricht Andrey nun Klartext.

Seit den eidgenössischen Wahlen vom Herbst 2019 sind die Grünen auf dem Vormarsch. Die Vorstellung, dass ein Grüner den Kanton Freiburg im Ständerat vertreten könnte, ist nicht mehr eine Utopie. Gerhard Andrey, werden Sie nun als Kandidat ins Rennen steigen bei der Ständeratsersatzwahl vom 26. September?

Tatsächlich haben die Freiburger Grünen politisch an Gewicht zugelegt und ein grüner Freiburger Ständerat wäre so gesehen keine Utopie mehr. Bezüglich der Ersatzwahl vom kommenden Herbst habe ich die Ausgangslage analysiert und ich bin zum Schluss gekommen, auf eine Kandidatur zu verzichten. Vielmehr unterstütze ich die Kandidatur von Ursula Schneider Schüttel beim Unterfangen, den Sitz der vereinigten Freiburger Linken im Ständerat zu verteidigten.

Warum im Besonderen unterstützen Sie Ursula Schneider Schüttel.

Ursula Schneider Schüttel hat langjährige Erfahrung als Nationalrätin sowie auf allen anderen staatlichen Ebenen (sie ist auch Vize-Stadtpräsidentin von Murten – Anm. d. Red.). Ich habe mit ihr zusammengearbeitet in der nationalrätlichen Finanzkommission und habe sie als kompetent und dossierfest erlebt. Zudem vertritt sie grüne Werte, namentlich als Präsidentin von Pro Natura. Sie ist eine Frau und das ist wichtig, weil die Frauen im Ständerat nur 25 Prozent der Mitglieder ausmachen. Zu guter Letzt ist sie perfekt zweisprachig und würde im Ständerat den deutschsprachigen Kantonsteil vertreten.

Könnte die Sprachenfrage Ihrer Meinung nach das entscheidende Element sein bei dieser Ersatzwahl?

Persönlich glaube ich, dass der zweisprachige Kanton Freiburg im Ständerat mit Vertretern aus beiden Sprachgruppen vertreten sein sollte. Selbstverständlich werden auch andere Faktoren eine Rolle spielen. Für mich aber ist die Sprachenfrage bei dieser Ersatzwahl von grosser Bedeutung.

Bei den eidgenössischen Wahlen 2019 haben sich die Deutschsprachigen aber nicht mobilisieren lassen, um den Sensler CVP-Ständerat Beat Vonlanthen gegen die Greyerzer freisinnige Johanna Gapany zu verteidigen…

2019 waren zwei Faktoren entscheidend: Zum einen war dies die Frauenvertretung und zum anderen die grüne Welle. Heute jedoch kommt die Sprachenfrage erneut ins Spiel, selbst wenn die grüne Dynamik nach wie vor mitspielt.

Könnten Sie sich denn eine Kandidatur vorstellen, wenn die SP Carl-Alex Ridoré nominieren würde?

Ich bin glücklich mit meinem Mandat als Nationalrat. Ich konnte in Bern ein Netzwerk aufbauen und war mit diversen parlamentarischen Vorstössen erfolgreich. Deshalb habe ich nach anderthalb Jahren nicht unbedingt Lust auf einen Wechsel. Das Mandat als Ständerat könnte ich mir aber schon vorstellen, das sage ich offen. Es ist ein anderer, stärker zielfokussierter Job. Dem möchte ich mich nicht ganz verschliessen und so ist es durchaus möglich, dass ich eines Tages für den Ständerat kandidieren könnte. Heute aber scheint mir die Kandidatur von Ursula Schneider Schüttel vielversprechender, um den Ständeratssitz der vereinigten Linken verteidigen zu können.

Ist Ihre Haltung ein Mittel, um die SP unter Druck zu setzen?

Die vereinigte Linke besteht aus drei Parteien (inklusive ML-CSP – Anm. d. Red.). Jede dieser Parteien hat ihre Eigenheiten. Für uns Grüne sind natürlich Umweltfragen sehr wichtig. Mit Ursula Schneider Schüttel hätten wir eine Vertreterin, die sich stark für diese Belange einsetzt. Auch deshalb denke ich, wäre das eine sehr gute Kandidatin. Sie könnte die drei linken Parteien inhaltlich zusammenführen.

Trotzdem – es kommt selten vor, dass sich ein Politiker derart klar über die Kandidatenauswahl einer anderen Partei äussert…

Wir haben alle die gleichen Interessen – die Verteidigung dieses Sitzes im Ständerat. Heute präsentiere ich meine Analyse. Wir werden sehen, was geschieht. Selbstverständlich aber ist es die Aufgabe der SP, ihre Kandidatin oder ihren Kandidaten zu bestimmen. Und es ist Aufgabe der beiden anderen Parteien in der Links-Koalition, sich der besten Strategie anzuschliessen.

«Parteimitglieder werden entscheiden»

Am kommenden 26. Mai wird die SP ihren Kandidaten oder ihre Kandidatin für Ständeratsersatzwahl vom 26. September nominieren. In den Startblöcken für eine Kandidatur stehen der Oberamtmann des Saanebezirks, Carl-Alex Ridoré, und die Murtner SP-Nationalrätin Ursula Schneider Schüttel. Innerhalb des links-grünen Lagers war bisher auch Nationalrat Gerhard Andrey von den Grünen unter den Anwärtern für eine Kandidatur. Nun hat sich Andrey selbst aus dem Rennen genommen und unterstützt die Kandidatur von Ursula Schneider Schüttel (vgl. Interview). «Wir nehmen dies zur Kenntnis, sagt SP-Kantonalpräsidentin Alizée Rey. «Unser vorrangigstes Ziel ist es, die Linke zum Erfolg zu bringen.» Die SP habe sehr gute Kontakte und eine vertrauensvolle Verbindung mit den Gründen und mit der ML-CSP, sagte die SP-Kantonalpräsidentin mit Verweis auf das weitere Vorgehen: «Wir haben zwei sehr gute Anwärter für eine Kandidatur und es wird die Aufgabe der Parteimitglieder sein, für die bevorstehende Ständeratsersatzwahl die bestmögliche Person zu bestimmen.

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