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Natürlich gewachsene Zweisprachigkeit

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Rico Baldegger, wie leben Sie in Ihrem Alltag die Zweisprachigkeit?

In meiner täglichen Arbeit wechsle ich zwischen zwei oder drei Sprachen ab. Normalerweise passe ich mich dem Gegenüber an, und wenn es ein Deutschfreiburger ist, dann probiere ich es auch auf Senslerdeutsch. An unserer Schule ist es jetzt so, dass das Sekretariat oder gemischtsprachige Büros sich an einzelnen Tagen auf Deutsch oder Französisch einigen. Aber das geschieht ganz natürlich. Ich fände es unangepasst, diesbezüglich Direktiven durchzugeben. Sprache ist dazu bestimmt, sich gut zu verstehen. Nichts weiter.

 

 Die verschiedenen Freiburger Fachhochschulen gehen sehr unterschiedlich mit der Zweisprachigkeit um. Auf was stützt sich die Hochschule für Wirtschaft?

Jede Fachhochschule macht es nach eigenem Gutdünken. Aber bei uns ist es in der Geschichte verankert. Die Zweisprachigkeit war in der Strategie beim Start der Schule 1991 festgehalten, und drei Jahre später fand schon der erste zweisprachige Lehrgang statt. Durch die Zweisprachigkeit kommen mehr Studierende aus der Deutschschweiz zu uns. Ohne die Studierenden aus Bern wäre unsere Zweisprachigkeit infrage gestellt. Mit Deutschfreiburgern alleine könnten wir es nicht machen. Wir haben zwar Konkurrenz aus anderen Städten, aber niemand bietet etwas zweisprachig an.

 

 Hat sich die Zweisprachigkeit an der Hochschule für Wirtschaft über die Jahre entwickelt?

Vor allem das Bewusstsein hat sich gewandelt. Gerade die französischsprachigen Studenten wählen immer mehr die Option «bilingue». Dazu versuchen wir von der Schule aus, jegliche Kommunikation zweisprachig zu machen, auch wenn das einen grossen Aufwand erfordert. Aber der Prozess soll natürlich verlaufen.

 

 Funktioniert dies wirklich von selbst?

Schon der vorherige Direktor, Lucien Wuillemin, hat dies gepflegt: Er führte alle Sitzungen zweisprachig durch. In der Direktion und bei den Professoren versuchen wir Vorbild zu sein, und ich verlange es auch. Ich würde niemandem die Leitung eines Instituts geben, der nicht fähig ist, in der anderen Sprache zu kommunizieren.

 

 Welchen Zusatzaufwand betreibt die Schule für ihre Zweisprachigkeit?

Auf administrativer Ebene haben wir einen Mehraufwand von vielleicht 30 Prozent. Es ist selten, dass ein Mitarbeiter wirklich perfekt zweisprachig ist. Das macht sich schon beim Schreiben einer E-Mail bemerkbar. Deshalb arbeiten wir mit einem externen Übersetzungsbüro zusammen. Aber wenn wir etwas in einer Broschüre oder auf der Website publizieren, machen einige unserer Mitarbeiter noch einmal ein Feintuning, um mögliche Fehler zu vermeiden.

 

 Nun haben Sie ein Label für Zweisprachigkeit. Was bringt dies der Schule?

Gewiss hilft es dem Image, aber vor allem zeigen wir so der Öffentlichkeit, dass uns die Zweisprachigkeit wichtig ist. Es ist für uns auch eine Verpflichtung, es in Zukunft noch besser zu machen. Es geht immer noch ein bisschen besser, schliesslich haben wir ja bei der Evaluation nicht das Punktemaximum erreicht. Wir wollen nicht Leute engagieren, die sich nicht zur Zweisprachigkeit bekennen. Mit dem Label ist unsere Haltung von vornherein klar. Sicher gibt die Zweisprachigkeit unserer Schule eine spezielle Dynamik, ob mit oder ohne Label.

 

 Was kann denn die Schule noch verbessern?

Beim Abschlussgespräch zur Evaluation hat man uns Tipps gegeben. Eine Herausforderung wird sein, wie wir mit Englisch umgehen. Englisch ist an unserer Schule Realität, aber das Französische und das Deutsche dürfen dadurch nicht an Gewicht verlieren. Potenzial haben wir bei der Sitzungsführung. Da braucht es noch etwas mehr, dass jeder in seiner eigenen Sprache spricht. Zudem möchten wir Zweisprachigkeits-Plattformen für unsere Studierenden und Mitarbeiter anbieten. Ich denke dabei an die Förderung von Sprachtandems. Dabei wollen wir die Mundart nicht ausser Acht lassen. Von vielen Französischsprachigen kam dieser Wunsch auf.

Rico Baldegger. Bild zvg

Zertifizierung: Ein Label von nationalem Ruf

D ie Bieler Stiftung «Forum für die Zweisprachigkeit» hat gestern in Freiburg ihr Label der Hochschule für Wirtschaft verliehen. Dem ging ein rund einjähriger Prozess voraus. Die Evaluationsgruppe hatte Zugang auf Dossiers, verschaffte sich einen Überblick vor Ort, machte schriftliche Umfragen und mündliche Interviews. Die Addition verschiedener Kriterien ergab einen Wert von 157 Punkten. 170 Punkte ist das Maximum, 140 Punkte gelten als gut. Die Zweisprachigkeit wurde auf mehreren Ebenen bewertet: Dienstleistungen, interne und externe Kommunikation, Zusammensetzung und Sprachkompetenzen des Personals und Sprachkultur. Positiv festgehalten wurde die Ausbildung in beiden Sprachen und dass im Vergleich zur Stadt mit 38 Prozent proportional mehr Deutschsprachige angestellt sind. Bei den Bachelor-Studenten sind 29 Prozent deutschsprachig. uh

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