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Naturschutz unter Bomben: Warum sich BirdLife Schweiz in der Ukraine für bedrohte Arten einsetzt

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Präsident Selenski bittet in ganz Europa um Waffen. In der Schweiz sammelt der Vogelschutz BirdLife derweil Geld für Naturschutzprojekte in der Ukraine. Dafür gibt es gute Gründe.

Die Probleme der Ukraine sind immens. Millionen Menschen sind aus dem Land geflüchtet. Täglich sterben Dutzende Menschen an der Front und in den bombardierten Städten. Der Armee gehen Waffen und Munition aus. Der Nachschub aus dem Westen stockt.

Vor diesem Hintergrund wirkt der Aufruf von BirdLife Schweiz auf den ersten Blick weltfremd: Die Vogelschutzorganisation ruft dazu auf, Geld zu spenden für vier verschiedene Naturschutzprojekte in der Ukraine. Etwa für die Artenförderung des weltweit bedrohten Seggenrohrsängers, von dem lediglich in der Ukraine und in Belarus noch grössere Populationen bestehen. «Wichtige Naturschutzarbeit trotz Bombenalarm», hat BirdLife am Montag das entsprechende Communiqué überschrieben.

Auf Nachfrage begründet Raffael Ayé, Geschäftsführer von BirdLife Schweiz, dieses Engagement: «Wir sind keine militärische Organisation, Waffen können wir nicht liefern.» Hingegen stehe er in Kontakt mit dem Direktor von BirdLife Ukraine, Oleg Dudkin. «Er hat mir geschildert, wie wichtig Naturschutzgebiete für die Menschen gerade in diesen Zeiten sind: Viele gehen dorthin, um sich vom Kriegsstress zu erholen.» Da die russische Armee mit ihren Raketenangriffen vor allem auf Städte ziele, biete die Natur relative Sicherheit und Ruhe.

Der Kollege telefoniert während Bombenalarm aus dem Schutzraum

Es geht auch um Solidarität mit der Partnerorganisation. Nach Kriegsausbruch musste BirdLife Ukraine Naturschutzprojekte einstellen, für geplante Vorhaben fiel die Finanzierung von einem Tag auf den andern weg. Ein Teil der Mitarbeitenden flüchtete ins Ausland, wer blieb, sei «mit unvorstellbar schwierigen Verhältnissen konfrontiert», heisst es im Communiqué. «Doch die Arbeit zugunsten der Biodiversität schenkt den Menschen auch ein Stück Normalität während des Krieges», sagt Ayé. Er habe mehrfach erlebt, dass Direktor Dudkin ihn aus dem Schutzraum während eines Bombenalarms kontaktierte und weiter an seinen Projekten arbeitete.

Der neue Aufruf von BirdLife Schweiz folgt auf eine Sammelaktion aus dem letzten Jahr, als rund 25’000 Franken zusammenkamen. Damit wurden unter anderem nahe dem Ort Sarny im Nordwesten der Ukraine in einem Vogelschutzgebiet Kanäle ausgebaggert sowie Wege und Schleusen repariert. Dies war wichtig für den Wasserhaushalt des Feuchtgebiets. Nun soll ein See von Schlamm befreit werden, damit dieser nicht verlandet.

Im Naturschutzgebiet von Jelanezk im Süden des Landes wurden seit den 70er-Jahren Bisons, Wildesel, Hirsche und Mufflons halbfrei gehalten, um die Steppe zu erhalten. Dank Geldern von BirdLife Schweiz konnte ein Teil des Gebiets nun von standortfremden Bäumen befreit werden. Bald soll ein Informationszentrum für Besucherinnen und Besucher hinzukommen.

«Es kann sein, dass der Krieg all diese Bemühungen wieder zunichtemacht», sagt BirdLife-Geschäftsführer Ayé. «Angesichts des Engagements unserer Kolleginnen und Kollegen in der Ukraine besteht für mich aber kein Zweifel, dass sie unsere Bewunderung und Unterstützung verdienen.»

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