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«Nennt man die Mischung dann ‹Wöl›?»

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Die Kinderstimmen sind schon auf dem Gang des Chemie-Departements der Universität Freiburg zu hören. «Krypton», ruft ein Junge. «Nobelium, Einsteinium», ein anderer, dazwischen Lachen. Es ist kurz vor 14 Uhr. Einige Kinder, alle zwischen 11 und 13 Jahre alt, stehen vor dem grossen Periodensystem in einem der Vorlesungssäle. Andere sitzen schon auf ihren Plätzen und warten auf die zweite Vorlesung, die sie im Rahmen der «Kids Uni» besuchen (siehe Kasten).

«Ihr seid scharfsinnig»

«Was geschieht, wenn ich Öl und Wasser schüttle?», fragt Chemieprofessor Andreas Zumbühl. Noch während sein Kollege Fabio Zobi die Frage ins Französische übersetzt, schnellen einige Hände in die Höhe. «Es gibt kleine Tropfen Öl im Wasser, aber es vermischt sich nie ganz», erklärt ein Mädchen. «Genau, das ist eine Emulsion», bestätigt Zumbühl. Dann erklärt er, wie ein Seifenmolekül aufgebaut ist. «Der Kopf des Moleküls liebt Wasser. Die lange Kette des Moleküls hingegen liebt Schmutz, hasst aber Wasser.» Gebe nun jemand ein schmutziges T-Shirt in einen Kübel mit Seifenwasser, lagerten sich die Ketten an den Schmutzfleck an. «Darum herum sind aber die Köpfe, die gerne Wasser haben und das Dreckstück so ablösen», sagt Zumbühl und zeigt dann, wie sich Öl und Wasser mithilfe von Seife eben doch vermischen lassen. Wieder schiessen die Hände in die Höhe. «Warum kann man denn einige Flecken nicht entfernen?»–«Ist es dann keine Emulsion mehr?»–«Nennt man diese Mischung dann ‹Wöl›?» sind nur einige der Fragen. «Ihr seid scharfsinnig», meint Andreas Zumbühl darauf, bevor er–nicht immer ganz ohne Zögern–die Fragen beantwortet. Dann gehts ab ins Labor.

«Ich mag Explosionen»

«Die Kinder stellen echt gute Fragen und zeigen uns Sachen auf, über die wir manchmal gar nicht nachdenken», sagt Chemieprofessorin Alke Fink, welche die Kinder bei den Experimenten unterstützt. Diese sind soeben dabei, Seifenblasen in eine mit Trockeneis gefüllte Schale zu pusten. Die Seifenblasen bleiben auf halber Höhe schweben: Das sublimierte Trockeneis, also das gasförmige Kohlenstoffdioxid, ist schwerer als Luft, die Blasen sinken deshalb nicht ganz ab.

«Ich mag Experimente und Explosionen», sagt der elfjährige Valentin aus Plaffeien und macht mit Händen und Mund eine Explosion nach. «So vieles geht nicht ohne Chemie. Ich möchte wissen, wie die Dinge zusammengesetzt sind», sagt hingegen die 12-jährige Amber aus Wünnewil. Sie möchte später einmal Chemie studieren, ihre 11-jährige Kollegin Flavia Biologie.

Die zwei Stunden sind wie im Flug vergangen, kurz vor 16 Uhr lotsen Professoren und Doktoranden die kleinen Naturforscher zurück in den Vorlesungssaal. Dort wartet ein kleiner Snack–und zwischen Schokoladenriegel und Orangensaft kommen weitere Fragen auf; zum Periodensystem, zu Elektronen, zu Edelgasen. Nach einigen Minuten unterbricht Andreas Zumbühl. «Wir müssen aufhören.» Nicht etwa ein erleichtertes Seufzen ist die Antwort–sondern ein enttäuschtes «Och».

 

«Kids Uni»: Interesse für Chemie wecken

D ie «Kids Uni» ins Leben gerufen hat die Freiburger Chemische Gesellschaft. Ziel ist es, das Interesse der Kinder an der Chemie zu wecken. Ein Probelauf habe bereits im vergangenen Jahr stattgefunden, erklärt Co-Präsidentin und Chemieprofessorin Alke Fink. «Da haben wir die Vorlesungen mit unseren eigenen Kindern getestet.» Dieses Jahr war die «Kids Uni» erstmals für alle Kinder zwischen 11 und 13 Jahren offen. «Wir waren sehr schnell ausgebucht», so Fink. An drei zweisprachigen Vorlesungen geben Professoren und Doktoranden einen Einblick in die Welt der Polymere, Seifen und Farben. Die Kinder können auch selbst Experimente durchführen. Die nächste Vorlesungsreihe ist für das kommende Semester geplant. Das Projekt sei aber noch ausbaufähig, sagt Fink: «Noch sind wir nur Chemiker. Eine Zusammenarbeit mit Physikern, Biologen oder gar Geisteswissenschaftlern wäre aber auch denkbar.» rb

Mehr Informationen: www.kidsuni.ch.

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